Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
zertrümmert worden, der Wagen hatte nur noch Schrottwert.
Dietrich rieb sich den Nacken, der immer noch von dem Aufprall schmerzte.
Einer der Sicherheitsbeamten steckte seinen Kopf aus dem Führerhaus des Müllwagens. Sein Name war Riley, jedenfalls glaubte Dietrich das, aber sicher war er sich nicht. Er hatte nicht aufgepasst, als der Mann sich vorgestellt hatte. »Kein Zeichen vom Fahrer, Sir! Er muss unmittelbar nach dem Unfall geflüchtet sein.«
Dietrich sah Keegan an, der ein paar Schritte von ihm entfernt stand. Die besorgte Miene auf dem Gesicht des älteren Mannes spiegelte seine eigenen Gedanken. Das hier war kein normaler Unfall.
Jesus, warum ausgerechnet jetzt?
Er musste irgendetwas unternehmen. Er war zwar zu einem einfachen Spezialisten degradiert worden und zudem noch zu einem ziemlich unbeliebten, aber er war einmal Teamleiter gewesen, und die Erinnerung daran war noch nicht ganz verschüttet. Er humpelte nach vorn, griff in den Innenraum ihres zerstörten Jeeps und schnappte sich das Funkgerät. »Team eins, hier spricht zwei. Wie sieht es bei Ihnen aus?«
Statisches Rauschen antwortete ihm.
»Team eins, antworten Sie!«
Frost registrierte sofort seinen drängenden Tonfall. »Was zum Teufel ist da los?«
»Ich bin genauso schlau wie Sie.«
In diesem Moment klingelte das Handy ihres Fahrers. Der Mann betrachtete stirnrunzelnd die ihm unbekannte Nummer und nahm das Gespräch dann an.
»Ja? Watts? Was zum …?« Das Gesicht des Mannes erstarrte vor Schreck. »Sie verarschen mich!«
Dietrich verschwendete keine Zeit mehr und nahm dem Mann das Handy weg. »Watts! Bericht!«
»Es ist Drake!« Die Wut und der Schock in ihrer Stimme waren nicht zu überhören. »Er hat sich den Wagen geschnappt und uns rausgeworfen. Er hat die Gefangene in seiner Gewalt.«
»Sagen Sie mir, dass das ein Witz ist.«
»Klingt das wie ein verfluchter Witz? Er hat mir meine eigene Waffe unter die Nase gehalten!«, konterte die Frau. »Ihr Mann ist außer Kontrolle!«
Dietrich blickte kurz zur Seite. Dieser Tag entwickelte sich für sie alle zu einem wahren Albtraum. »Wo sind Sie jetzt?«
»Delaware Avenue.«
»In welche Richtung ist er gefahren?«
»Nach Westen.«
»Okay, bleiben Sie, wo Sie sind. Ich lasse Sie von jemandem abholen.«
»Verstanden.«
Dietrich beendete das Gespräch und warf das Telefon dem jungen Mann zu, dem er es abgenommen hatte. »Geben Sie Folgendes sofort durch: Es gab eine Entführung. Der Name des Verdächtigen ist Ryan Drake. Er wurde zuletzt gesehen, wie er auf der Delaware Avenue in einem gestohlenen Grand Cherokee nach Westen fuhr. Beeilung!«
Drakes Telefon klingelte wieder. »Also gut. Ich habe getan, was Sie verlangt haben. Was jetzt?«
»Gute Arbeit, Drake. Vielleicht sind Sie nützlicher, als Sie aussehen«, erwiderte Munro. »Wo sind Sie jetzt?«
Drake verdrehte den Kopf, um die Straßenschilder zu entziffern. »Delaware Avenue, Richtung Südwesten.«
»Perfekt. Biegen Sie rechts in die Canal Street ein. Etwa hundert Meter weiter sehen Sie den Eingang einer Tiefgarage. Fahren Sie da rein. Rufen Sie mich unter der Nummer auf dem Display an, wenn Sie da sind.«
Drake schaltete das Telefon aus und warf der Frau auf dem Rücksitz einen Blick im Spiegel zu. Sie beobachtete ihn schweigend.
»Hier.« Er warf den Schlüssel für die Handschellen in ihren Schoß. »Schließen Sie sie auf.«
»Jonas, wiederholen Sie das!«, befahl Franklin. Er hielt mit einer Hand sein freies Ohr zu, um sich vor dem Lärm des halben Dutzends anderer Leute abzuschirmen, die alle gleichzeitig redeten. Vom Sicherheitsbüro der Agency kamen widersprüchliche Berichte herein. Angeblich war Drakes Konvoi auf dem Weg nach Langley angegriffen worden, aber niemand schien zu wissen, was genau passiert war.
Die Situation wurde durch die schwierige Kommunikation mit den Bodenteams nicht gerade einfacher. Franklin war immer noch in der Luft; er hatte einen späteren Flug nach D.C. genommen, weil er seinen vorläufigen Bericht hatte beenden wollen. Sie hatten gerade ihren Landeanflug auf Andrews begonnen, und bis zur Landung dauerte es noch eine gute halbe Stunde.
»Es ist Drake«, knurrte Dietrich in das Telefon. Dem lauten Hupen im Hintergrund nach zu urteilen, hatte er ebenfalls Mühe, Franklin zu verstehen. »Er hat das Fahrzeug entführt und die Gefangene als Geisel genommen. Er ist flüchtig. Ich wiederhole, wir wissen nicht, wo er sich gerade befindet.«
Franklin schien das Blut in den Adern zu
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