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Mississippi Delta – Blut in den Bayous (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Mississippi Delta – Blut in den Bayous (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Mississippi Delta – Blut in den Bayous (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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wissen?«
    »Na klar. Ist doch ein echter Hit.«
    »Sein Leibwächter hat mit seiner Waffe auf meinen Partner geschossen. Es sollte eine reine Routinekontrolle werden, und hätten wir was gefunden, wäre das saubere Paar innerhalb einer Stunde auf Kaution wieder draußen gewesen. Was der Leibwächter gemacht hat, war also was ganz Blödes. Es war blöd, weil es unnötig gewesen ist, und er hat eine üble Situation heraufbeschworen. Ein Profi macht keine derart bescheuerten Sachen und provoziert Leute unnötig. Verstehen Sie, worauf ich hinaus will?«
    »Oh, ich hab’s kapiert. Wir Bundesagenten sollten nicht wie Blödmänner handeln und Sie provozieren, wie? Ich versuch’s mal hiermit, Mr. Robicheaux. Wie stehen die Chancen, daß jemand draußen im Golf von Mexiko ist und Zeuge eines Flugzeugabsturzes wird? Kommen Sie, Ihre Akte besagt, daß Sie viel Zeit auf Rennplätzen verbringen. Sagen Sie mir mal, wie die Chancen stehen.«
    »Was wollen Sie damit sagen, Partner?«
    »Wir wissen, daß ein Kerl namens Johnny Dartez in diesem Flugzeug gewesen ist. Der Name Johnny Dartez bedeutet eins – Rauschgift. Er war Kurier für Bubba Rocque. Seine Spezialität ist gewesen, das Zeug in großen Gummiballons über dem Wasser abzuwerfen.«
    »Und Sie denken sich, daß ich es eingesammelt habe?«
    »Sagen Sie’s mir.«
    »Ich glaube, Sie haben zuviel Zeit damit verbracht, Papierflugzeuge zu falten.«
    »Oh, ich sollte Ihrer Meinung nach also draußen sein und bessere Spuren auftun. Ja? Die einen sind als Spieler allererste Sahne, die anderen sind für die Ersatzbank. Ich habe verstanden.«
    »Jetzt erinnere ich mich! Vor ungefähr fünfzehn Jahren Stürmer bei der LSU. Dr. Dunkenstein. Sie waren in der obersten Liga.«
    »Ist mir eine Ehre, daß Sie das erwähnen. Aber beantworten Sie meine Frage, Mr. Robicheaux: Wie stehen die Chancen, daß ein Kerl wie Sie draußen auf dem weiten Meer ist, genau in dem Augenblick, in dem ein Flugzeug direkt heben seinem Boot abstürzt? Ein Kerl, der außerdem zufällig noch Sauerstoffflaschen dabei hat, so daß er als erster unten beim Wrack sein kann.«
    »Hören Sie, der Pilot war Priester. Gebrauchen Sie doch mal einen Augenblick Ihren Verstand.«
    »Ja, ein Priester, der in Danbury gesessen hat«, sagte er.
    »Danbury?«
    »Stimmt genau.«
    »Weswegen?«
    »Unbefugtes Betreten und Einbruch.«
    »Ich vermute, das ist die abgekürzte Version.«
    »Er, ein paar Nonnen und einige andere Priester sind in eine Fabrik von General Electric eingebrochen und haben Komponenten für Raketen zerstört.«
    »Und Sie glauben, daß er mit Drogenschmugglern zu tun hatte?«
    Er hob den Papierflieger von seinem Schreibtisch auf und ließ ihn in den Abfallkorb fallen.
    »Nein, tu ich nicht«, sagte er, den Blick auf die Wolken vor seinem Fenster gerichtet.
    »Was hat Ihnen die Einwanderungsbehörde erzählt?«
    Er zuckte die Achseln und trommelte mit den Fingernägeln auf der Schreibunterlage. Seine Fingerwaren so lang und schmal und seine Nägel so rosig und sauber, daß seine Hände eher wie die eines Chirurgen denn die eines Ex-Basketballspielers aussahen.
    »Die haben behauptet, daß sich ein Johnny Dartez nie in diesem Flugzeug befunden hat«, sagte ich.
    »Die haben ihr eigenes Interessengebiet, wir haben unseres.«
    »Aha, die mauern ganz ordentlich gegen Sie, nicht wahr?«
    »Schauen Sie, mich interessieren Angelegenheiten der Einwanderungsbehörde nicht. Ich will Bubba Rocque aus dem Verkehr ziehen. Johnny Dartez ist ein Kerl gewesen, an den wir viel Geld und Zeit verschwendet haben. An ihn und an einen anderen unterbelichteten Typ namens Victor Romero. Sagt Ihnen der Name was?«
    »Nein.«
    »Sie sind beide vor ungefähr zwei Monaten aus ihrer gewohnten Umgebung verschwunden, kurz bevor wir sie uns holen wollten. Seit Johnny den letzten großen Schluck am Southwest Pass genommen hat, ist Victors Wert gewaltig gestiegen.«
    »Sie kommen an Bubby nicht ran, indem Sie seine Leute ausquetschen.«
    Er stieß sich mit seinem großen Schuh von der Wand ab, so daß sein Bürosessel einen vollen Kreis beschrieb, und er tat es mit dem Übermut, mit dem ein Kind sich in einem Frisörstuhl vergnügt.
    »Woher haben Sie denn dieses umfassende Wissen?« fragte er.
    »In der High School hat er uns verschiedene Kabinettstückchen vorgespielt. Manchmal hat er eine Glühbirne aufgegessen. Oder er hat eine Flasche Cola mit den Zähnen aufgemacht oder sich Reißnägel in die Kniescheiben gedrückt. Es waren

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