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Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Titel: Mistelzweig und Weihnachtskuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Ihre Stimme wurde lauter und höher. Dann schwang sie herum und begann, im Zimmer auf und ab zu laufen. „Er erinnert sich nicht. Ich schlage mir die ganze Nacht um die Ohren, und er erinnert sich nicht. Toll! Hervorragend! Ich wusste es. Ich bin zu dumm für diese Welt. Das ist der Beweis. Ich hätte Nonne werden sollen.“
    Als sie an ihm vorbeikam, packte er sie am Arm und hielt sie fest. „Könntest du mir bitte erklären, wovon du sprichst?“
    Sie holte tief Luft. „Du hattest Fieber. Ich habe versucht, dich abzukühlen.“
    „Und?“
    „Ich habe … dich angefasst.“
    Wo? Wie lange? Hatte es ihr gefallen? Er jedenfalls hatte es mit Sicherheit genossen. Wie auf Knopfdruck erhitzte sich sein Blut und schoss an einen Ort weiter unten. Obwohl er ihren Arm losließ, blieb sie vor ihm stehen. „Und weiter?“
    „Nichts weiter. Ich habe einen Lappen benutzt und dein Gesicht und die Brust damit abgerieben.“ Ihr Blick senkte sich.
    „Wäre ich doch nur bei Bewusstsein gewesen“, murmelte er.
    „Was?“
    „Nichts. Danke für deine Sorge und Mühe. Und wo ist jetzt das Problem?“
    „Du hast sozusagen geschlafen, bist dann aber aufgewacht.“
    Jetzt war Jordan an der Reihe, verlegen zu sein. Hatte er sie angebaggert oder Schlimmeres? Obwohl ihm nichts Schlimmeres einfiel. Vielleicht hatte er sich vor ihr ausgezogen?
    „Und?“, drängte er weiter.
    „Was meinst du mit, und? Reicht das nicht? Du hast gesagt, wenn du es nicht besser wüsstest, würdest du meinen, ich mache dich an.“
    In seinem Gedächtnis kramte er nach anderen Bedeutungen für ihre Worte. „Ich glaube, ich verstehe nicht.“
    „Ich habe dich angefasst!“ , schrie sie.
    „Und wo ist das Problem? Zufällig mag ich es, wenn du mich anfasst.“
    Mit einem erstickten Laut sank sie langsam zu Boden und senkte den Kopf auf die angezogenen Knie, bis er ihr Gesicht nicht mehr sehen konnte. „Ich will einfach nur sterben.“
    Jordan wollte sich neben sie kauern, aber es schmerzte ihn zu sehr. Ungelenk ließ er sich auf dem Holzboden nieder und lehnte seinen kaputten Rücken an die Wand.
    „Es tut mir ehrlich leid“, murmelte Holly. „Es ist wirklich alles wegen Mom. Ich war so daran gewöhnt, für sie zu sorgen, dass ich …“ Sie hielt inne und sah ihn an. „Das habe ich alles schon gesagt, oder?“
    „Ja.“
    „Ich wollte nur nicht, dass du denkst …“ Ihre Stimme verebbte.
    „Dass ich was denke?“ Sosehr Jordan auch versuchte, sich in sie hineinzuversetzen, er begriff nicht, was die große Sache sein sollte. Also gut, sie hatte ihn angefasst. Er hatte es kommentiert. Kaum ein Verbrechen, auf das Todesstrafe stand.
    Er streckte die Beine vor sich aus und kniff die Augen zu, als die verletzten Muskeln Protest anmeldeten. Dass er anschließend seine Hand auf ihre legte, schien ihr Mut zu geben.
    „Ich wollte nicht, dass du denkst, ich mache dich an“, sagte sie. „Das ist mir nie in den Sinn gekommen.“
    „Schade.“
    „Wie bitte?“ Sie starrte ihn an, als wäre ihm gerade ein zweiter Kopf gewachsen. „Das meinst du nicht ernst.“
    „Warum nicht? Ich hätte es liebend gern, wenn du mich anmachst.“ Er verschränkte seine Finger mit ihren.
    Immer noch starrte sie ihn an. „Aber ich bin … Du bist …“ Sie schüttelte den Kopf. „Du machst dich über mich lustig, oder?“
    „Nein.“
    „Aber ich bin nicht sexy. Ich weiß nicht mal, wie sexy geht. Im Umgang mit Männern bin ich fast begriffsstutzig, so wenig Erfahrung habe ich. Und ich wiege fünfzehn Pfund zu viel.“
    Liebend gern hätte er den Blick auf ihre Brüste gesenkt, aber er zwang sich, ihr weiter ins Gesicht zu sehen. „Wage es ja nicht, nur ein Pfund abzunehmen. Du bist absolut perfekt.“
    Widerstreitende Gefühle spiegelten sich in ihren Augen. Er konnte sehen, wie gern sie ihm glauben wollte, es aber nicht wagte. Jordan runzelte die Stirn. Warum wusste Holly nichts von ihrem Talent, ihn heißzumachen? Hatte jemand sie so sehr verletzt? Wut schwoll in ihm an. Wenn ein Mann schuld an ihren Selbstzweifeln war, würde er ihn finden und dafür bestrafen.
    „Wow“, sagte sie plötzlich. „Das war ziemlich beeindruckend.“
    „Was?“
    „Deine Familie hat dich den Grübler genannt. Ich habe ihnen nicht geglaubt, weil du immer so freundlich bist. Nur eben war da dieser Blick in deinem Gesicht.“
    „Tut mir leid. Ich habe über etwas anderes nachgedacht.“
    „Das habe ich gemerkt.“ Sie musterte ihn. „Grübelst du wirklich oft vor dich

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