Mistelzweig und Weihnachtskuesse
saß auf seinem Bett, die Hüfte innig an seine gepresst. Sie streichelte seine Brust – gut, dafür hielt sie zwar einen Waschlappen in der Hand, aber das war nur Dekoration.
„Ich …“ Sie schloss den Mund und wünschte, sie würde sterben.
„Hör nicht auf“, bat er. „Die Zuwendung gefällt mir. Ich weiß, dass du es nicht persönlich meinst, sondern wie eine Krankenschwester. Nur mein Körper versteht es nicht ganz.“ Er griff nach dem Laken.
Entsetzt sprang Holly auf die Füße. Als er nur den Stoff bis zur Brust hochzog, begriff sie, dass sie überreagiert hatte. Sie ließ den Lappen zu Boden fallen und presste die Hand vors Gesicht. Der Boden sollte sich auftun und sie verschlingen.
Sie wirbelte auf dem Absatz herum und schoss aus dem Zimmer.
„Holly, warte“, rief Jordan ihr nach.
Aber sie ignorierte ihn und rannte weiter. In der kühlen Stille ihres Zimmers warf sie sich aufs Bett und schloss die Augen.
Wie konnte sie nur so dumm sein? Warum musste sie sich so lächerlich machen? Es war furchtbar. Nie wieder konnte sie Jordan ins Gesicht sehen.
Mit einem schwachen Miauen und Schnurren kündigte sich Mistletoe an, dann sprang sie auf das Bett und schnupperte an Hollys Gesicht.
„Deine Besitzerin ist ein Volltrottel“, sagte sie und zog die weiche Katze an sich, die sich an ihre Seite kuschelte.
Was musste Jordan von ihr denken? Sie wollte ihn so gern beeindrucken. Es war offensichtlich, dass sie im Umgang mit Männern völlig ahnungslos war. Und er war der Letzte, an dem sie sich ausprobieren sollte.
AM LIEBSTEN WOLLTE SIE DAVONLAUFEN UND IHN NIE WIEDERSEHEN. DER PLAN HATTE NUR EINEN EINZIGEN HAKEN. SIE WAR GERADE ERST BEI IHM EINGEZOGEN. DIESES MAL GAB ES KEIN ENTKOMMEN.
7. KAPITEL
Zwar hatte Jordan Holly ins Haus kommen hören, aber bis jetzt war sie noch nicht zu ihm gekommen. Zuerst redete er sich ein, dass sie beschäftigt war. Doch nach fast einer Stunde war klar, dass sie ihm aus dem Weg ging. Warum?
Was hatte er getan oder gesagt, womit er sie verletzt hatte? An den vergangenen Abend erinnerte er sich nur vage. Nachdem er aus einem langen und unruhigen Schlaf aufgewacht war, hatte Louise ihm begeistert mitgeteilt, dass seine übermäßige Aktivität ihm erneut Fieber eingebracht hatte. Wenn er so weitermachte, würde er noch sein Hirn braten.
Er hatte der Haushälterin für ihre Fürsorglichkeit gedankt und sich im Stillen ihrer Einschätzung angeschlossen. Er musste endlich die Anweisungen des Arztes einhalten, oder er würde nie gesund werden. Das bedeutete, die meiste Zeit im Bett zu bleiben. Das war auch sein Plan – sobald er herausgefunden hatte, was mit Holly los war.
Mit langsamen Bewegungen schob er die Decke zurück und schwang die Beine über die Bettkante. Eine Jeans hing achtlos hingeworfen über dem Nachttisch. Er griff danach und schlüpfte hinein. Dann erwog er, noch ein Shirt anzuziehen, fand aber nicht die Kraft dafür. Außerdem hatte Holly ihn schon mit bloßem Oberkörper gesehen, und anscheinend war ihr nichts aufgefallen.
Auf das Bett und den Nachttisch gestützt, stemmte er sich hoch. Seine Beinmuskulatur bebte, aber sie hielt stand. Nach einigen Minuten fühlte er sich stark genug, um zu laufen.
Louise war vor einer knappen Stunde gegangen. Direkt nach Hollys Ankunft hatte er ihr Auto davonfahren hören. Das Haus war riesig, und Holly konnte sonst wo sein. Im Flur blieb er stehen und lauschte. Dann folgte er dem leisen Kratzgeräusch aus dem Esszimmer.
Das Geländer fest umklammert, erklomm er die drei Stufen zur höheren Ebene und bog um die Kurve. Das Licht des großen Kristallleuchters durchflutete den Raum. In einer Ecke stand ein Radio auf dem blanken Holzboden, und klassische Musik drang zu ihm herüber. Vor eine der Wände hatte Holly eine Abdeckplane geschoben, und eine Sperrholzplatte auf zwei Sägeböcken bot ihr eine große Arbeitsfläche. Darauf standen Flaschen und Pinsel, einige Dosen und ein Spatel. Das alles nahm er rasch auf, bevor er seine Aufmerksamkeit auf Holly richtete.
Sie stand mit dem Rücken zu ihm und zog vorsichtig Tapetenstreifen von der Wand. Die Jeans umschmeichelten ihre vollen Hüften, den Hintern und die Schenkel. Einen Augenblick konnte er nur daran denken, sie an sich zu drücken. Er wollte ihren Rundungen nachspüren, ihre Weichheit umfassen, sie berühren, sie schmecken, bei ihr sein, in ihr sein.
Noch nie hatte Jordan einen bestimmten Frauentyp bevorzugt. Alle Frauenkörper erschienen ihm reizvoll, und
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