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Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Titel: Mistelzweig und Weihnachtskuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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zusammen. Nachdenklich runzelte sie die Stirn. Das stimmte nicht. Alle Haynes-Familienmitglieder hatten viel ausgegeben.
    Holly beschlich ein warmes Gefühl. Ihre Zeit in Jordans Haus mochte begrenzt sein, so wie ihr Anschluss an seine Familie. Man nahm sie auf, weil sie ein Teil seines Lebens war. Ihr wurde bewusst, dass sie es genießen sollte, solange es ging. Und dass sie es mit der gleichen Großzügigkeit zurückgeben sollte. Es gab vieles, wofür sie dankbar war. Es war kurz vor Weihnachten, und sie wusste: In diesem Jahr würde sie nicht allein sein.
    Jordan tunkte seinen Pinsel in den Farbtopf, dann richtete er sich wieder auf. JederMuskel in seinen Beinen schmerzte.
    „Das habe ich gehört“, sagte Holly, ohne ihn anzusehen. „Du machst zu viel.“
    „Ich bin gesund.“
    „Und ein Lügner.“
    „Okay, das auch. Ich streiche noch den Türrahmen fertig, dann mache ich Schluss für heute.“
    „Gut. Wenn du einen Rückfall hast, wird deine Familie mir die Schuld geben.“
    Lächelnd blickte er zu Holly, die mit überkreuzten Beinen auf dem Boden saß. Die enge Jeans betonte jede ihrer großzügigen Rundungen. Die Farbe des alten Sweatshirts war zu einem verwaschenen Grau verblasst. Ihre langen blonden Haare hatte sie zu einem Zopf zusammengeflochten, um es vor der Farbe zu schützen, mit der schon die Vorderseite ihrer Kleidung bespritzt war.
    Schnell und geschickt wie ein Profi hantierte sie mit Pinsel und Farbroller. Schon nach einer kurzen Woche sah sein Esszimmer wie ausgetauscht aus. Der Boden war besser erhalten, als sie beide gedacht hatten. Jemand hatte ihn mit Wachs überzogen. Sobald die erste Schicht abgetragen war, kam die natürliche Schönheit des Laubholzes wieder hindurch. Die alten Tapeten waren verschwunden. Die Decke erstrahlte in einem neuen, cremig weißen Anstrich, und in der nächsten Woche wollte Holly frisch tapezieren. Jordan war ihrem Rat gefolgt und verwendete die Zierleiste als Trennlinie für den großen Raum. Der untere Teil sollte kolonialblau gestrichen werden, woran Holly gerade arbeitete. Die obere Hälfte würde tapeziert werden. Es war zwar nicht genau wie früher, aber es passte zur Form und Funktion des Zimmers.
    „Wegen der Möbel habe ich telefoniert“, berichtete Jordan. „In einer Woche werden sie hier sein.“
    Sie sah ihn über die Schulter hinweg an. „Perfekt. Gerade rechtzeitig vor Weihnachten.“
    Ihre Gesichtszüge wurden vom Kronleuchter erhellt. Sie hatte sich angewöhnt, das Make-up abzuwaschen, wenn sie von der Arbeit nach Hause kam. Darum konnte er die Sommersprossen sehen, die ihre Nase und die Wangenknochen bedeckten.
    „Wo wir gerade davon sprechen“, fuhr sie fort, „willst du eigentlich noch einen Weihnachtsbaum besorgen?“
    „Klar, am Sonntag. Dann ist die alljährliche Haynes-Tannenbaum-Jagd.“
    Belustigt hob sie die Augenbrauen. „Wie jagt man denn Tannenbäume? Sie können doch nicht weglaufen.“
    „So nennen wir es eben. Nur die Männer und die Kids. Die Frauen lassen wir zu Hause.“
    „Hört sich merkwürdig an, aber was soll’s.“ Sie fuhr mit dem Roller in den Farbtopf, dann drehte sie sich wieder zur Wand. „Ich habe etwas Christbaumschmuck aus dem Laden zur Seite gelegt, den ich gern zur Deko beisteuern würde.“
    „Das wäre schön“, antwortete er. „Jedes Mal hacke ich einen großen Baum ab. Und am Ende sieht er dann ziemlich kahl aus und tut mir leid.“
    In der Hocke ließ sie den Roller hin und her gleiten, bis die Farbe gleichmäßig verteilt war. „Du willst den Baum hoffentlich nicht selbst schlagen.“
    Ihr nur beim Streichen zuzusehen, tat ihm schon weh, so verführerisch sah es aus. „Unwahrscheinlich. Ich werde einen meiner Brüder fragen.“
    „Übrigens waren Craig und Austin und ihre Frauen heute im Laden. In den letzten Wochen ist die halbe Stadt vorbeigekommen, um sich mit Weihnachtsvorräten einzudecken. Das wird mein bisher bester Monat.“ Schüchtern lächelte sie ihn an. „Mir ist klar, wem ich das verdanke.“
    Doch er zuckte nur mit den Schultern. „Ich habe nur etwas herumtelefoniert. Nichts Besonderes.“ Da war ein Leuchten in ihren Augen, das ihn beunruhigte. Er hatte wirklich nichts Ungewöhnliches getan.
    „Es ist doch etwas Besonderes, und ich freue mich über die Einnahmen. Ich hoffe nur, dass sie zwar dir zuliebe zum Einkaufen gekommen sind, aber wiederkommen, weil es ihnen gefallen hat.“
    Jordan legte den Pinsel weg und streckte sich.
    „Wie fühlst du dich?“, fragte

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