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Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Titel: Mistelzweig und Weihnachtskuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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bei ihrem gestrigen Besuch vorgestellt hätte, hätte Holly den Mann als Haynes-Abkömmling erkannt, denn er war groß, dunkel und gut aussehend wie alle Brüder. An seinen Schläfen schimmerte es grau, und er hatte etwas mehr Fältchen als die anderen. Craig, der älteste der Haynes-Brüder, und seine zierliche rothaarige Frau waren für einige Tage in der Stadt.
    Als Rebecca Hollys Blick auffing, winkte sie sie heran. „Kennt ihr euch schon?“
    Holly nickte. „Ja, wir haben uns gestern schon kurz gesehen.“ Sie lächelte Jill an. „Wann kommt das Baby eigentlich?“
    Liebevoll strich Jill sich über ihren gewölbten Bauch. „Im Mai. Ich wünschte, es wäre morgen. Ständig sage ich mir, dass sie das Warten wert sein wird, aber es fällt mir schwer.“
    „Ich weiß, wie es sich anfühlt“, sagte Rebecca. „Freuen sich die Jungs, ein Schwesterchen zu bekommen?“
    „Riesig“, antwortete Jill. „Danny ist begeistert, dass er bald nicht mehr der Jüngste ist.“ Ihr Mann legte seinen Arm um ihre Schultern, und sie lehnte sich an ihn.
    Energisch ignorierte Holly den Neid, der in ihr aufflackerte. Die Feiertage waren am schlimmsten. Seit dem Tod ihrer Mutter fühlte sie sich Weihnachten jedes Jahr furchtbar verlassen. Aber bald war Neujahr, und dann wäre alles wieder normal.
    „Hat der Arzt festgestellt, dass es ein Mädchen wird?“, fragte Holly.
    Craig und seine Frau tauschten einen Blick. „Nicht ganz“, erwiderte Jill. „Es ist gewissermaßen eine Familiensache.“
    „Bei den Haynes’ wurde über vier Generationen kein Mädchen geboren“, erklärte Craig. „Ich bin einer von vier Brüdern, mein Vater ist einer von sechs und so weiter. Wir dachten schon, wir könnten gar keine Töchter bekommen.“
    „Dann heirateten Travis und Elizabeth, und sie bekamen ein Mädchen.“ Rebecca schob lächelnd ihre langen dunklen Haare von den Schultern. „Alle waren verblüfft. Danach brachte Sandy ihre Tochter zur Welt. Und da hat Jordan die Theorie aufgebracht.“
    „Was für eine Theorie?“, fragte Holly neugierig.
    Jill seufzte. „Sie ist sehr romantisch. Haynes-Männer bekommen eine Tochter, wenn sie jemanden lieben. Wenn nicht, wird es ein Junge.“
    „Wenn man also einen Jungen möchte, muss man sich vorher streiten?“
    Craig lachte leise. „Ich glaube nicht, dass das funktionieren würde. Wir wären jatrotzdem noch verliebt. Darum ist Jill überzeugt, dass es ein Mädchen wird, und bis jetzt bestätigt der Ultraschall die Theorie. Wir werden es im Mai herausfinden.“
    „Da ich mit keinem Haynes verheiratet bin, haben wir bei unseren Kindern freie Wahl“, sagte Rebecca lachend.
    Ob diese Theorie wahr sein kann? überlegte Holly. Aber sie ergab keinen Sinn. Schließlich waren sie vier Brüder. Sollte das heißen, dass der Vater ihre Mutter nie geliebt hatte? Sie wollte nachfragen, aber jetzt war wohl nicht der beste Zeitpunkt dafür. Vielleicht würde sie später mit Jordan darüber sprechen.
    Da Craig und Jill ihre Einkäufe bereits erledigt hatten, verpackte Holly die Waren und gab alles in die Kasse ein.
    „Ruf uns an, wenn du irgendetwas brauchst“, sagte Craig, während er die Pakete in die Hand nahm. „Louise hat unsere Telefonnummer.“
    Jill umarmte sie kurz. Als Holly sich vorbeugte, um ihrem Bauch auszuweichen, lachte sie. „Ich weiß, ich werde jeden Tag runder. Schön, dass Jordan dich gefunden hat.“
    Darauf wusste Holly keine Antwort. Wortlos lief sie zur Ladentür und hielt sie auf. Als sie fort waren, drehte sie sich um und sah, wie Rebecca am Tresen lehnte und sie beobachtete.
    „Stimmt etwas nicht?“, fragte Holly. Unsicher tastete sie mit der Hand nach ihren Haaren. Hoffentlich hatte sie sich nichts ins Gesicht geschmiert.
    „Nein. Alles ist genau richtig. Ich war einfach neugierig, was Jordan an dir mag. Jetzt weiß ich es.“
    Holly spürte, wie sie rot wurde, und stellte erleichtert fest, dass die meisten Kunden gegangen waren. Einige stöberten noch in den anderen Räumen, aber im Vorderzimmer war sie mit Rebecca allein.
    „Er mag mich nicht wirklich.“ Na ja, das stimmte nicht ganz. „Ich meine, wir sind nur Freunde. Ich wohne bei ihm, um mit ihm das Haus zu renovieren.“
    „Also wohnt ihr doch zusammen. Elizabeth hat es mir erzählt, aber ich habe ihr nicht geglaubt. Man stelle sich vor, Jordan lässt eine Frau in sein Haus.“
    „Aber es ist nicht, wie du denkst.“
    „Warum wirst du dann rot?“
    „Weil ich …“ Holly brach ab. Sie machte alles nur

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