Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy
bedeutete.
Doch während sie sich zurücklehnte und mit großer Umsicht eines der Sträußchen auswählte, hatte er Zeit, sich wieder zu fassen. Das war nur so dahergesagt, mein Freund. Sie meinte nicht diese Hey-lass-uns-sofort-heiraten-Liebe. Sie freute sich nur darüber, dass er an ihre Cousine gedacht hatte.
Der sie gerade mit dem Finger in den Rücken stach. „Janna, sieh mal! Gabriel hat uns Blumen fürs Handgelenk mitgebracht.“
Als Janna sich umdrehte, war er ein wenig von ihrem kühlen Gesichtsausdruck überrascht. Vielleicht hatte er sich das aber auch nur eingebildet, denn nachdem Macy ihr von dem Feuer erzählte und sie ihn einen Moment lang studierte wie einen Käfer oder einen Zweig, schenkte sie ihm auf einmal ein warmes Lächeln.
„Cool.“ Sie schob das Armband über ihr Handgelenk und streckte dann den Arm aus, um es bewundernd zu betrachten. Als sie ihn wieder ansah, waren ihre dunklen Augen so freundlich wie immer. „Das ist wirklich hübsch, Gabe. Danke nicht nur dafür, dass du mir auch eines mitgebracht hast, sondern dass du nicht so ein Monsterteil genommen hast.“
„Ja, ich habe mit allen Mitteln für einen schlichteren Stil gekämpft.“
Wieder lächelte sie ihm zu, bevor der Mann, der neben ihr saß, ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich zog.
Macy reichte ihm das andere Armband und streckte ihre Hand aus. „Hier, lass uns Abschlussball spielen. Ich bin zu meinem nie gegangen, deswegen folgen wir jetzt den Highschoolregeln. Leg es mir um.“
Als er die Blumen über ihre Finger auf ihr schmales Handgelenkt schob, wollte er nur eines. Sie sollte „ich liebe dich“ sagen und es auch so meinen. Denn, guter Gott, er liebte sie wie verrückt.
Schockiert wurde ihm klar, dass diese Erkenntnis nicht aus dem Nichts kam. In gewisser Weise hatte er von seinen Gefühlen schon länger gewusst. Zwar hatte er nicht nach der Liebe gesucht, doch sie hatte ihn gefunden und sich unbemerkt an seinen Abwehrmechanismen vorbeigeschmuggelt. Jetzt war sie so tief in sein Herz gesunken, dass er sie nie mehr loswerden würde, nicht einmal, wenn er es sich wünschte. Was er nicht tat.
Und was ihm nicht sonderlich viel brachte. Denn sie würde bald genauso schnell aus der Stadt verschwinden, wie sie hier aufgetaucht war.
Bei dem Gedanken fuhr ein scharfer Schmerz durch seinen Körper, den er allerdings ignorierte. Auf keinen Fall wollte er diesen Augenblick ruinieren. Er hob ihre Hand an seine Lippen. Ohne sie aus den Augen zu lassen und mit dem Daumen ihre Handfläche streichelnd, drückte er einen Kuss auf ihre Fingerspitzen. „Hier“, sagte er sanft, als er den Kopf wieder hob. „Jetzt ist es offiziell. Wir gehen miteinander.“
„Schon wieder ein erstes Mal für mich.“ Sie sah ihn durchdringend an. „Und bei dir? Hast du einem anderen Mädchen jemals einen Freundschaftsring geschenkt?“
„Eher nicht. Junge Mädchen sind ziemlich anspruchsvoll, und ich war bis zur Oberstufe viel zu sehr damit beschäftigt, meine Zukunft zu ruinieren. Danach hatte ich dann alle Hände voll zu tun, mein Leben wieder einigermaßen in den Griff zu kriegen. Da blieb wenig Zeit für eine Beziehung.“ Als er das sagte, musste er daran denken, wie unwohl sich Macy wegen dieses Klassentreffens gefühlt hatte. „Wie war es denn, dich wieder den Problemen und Sorgen der Highschooljahre zu stellen?“
„Beängstigend gut.“ Sie winkte ungeduldig ab. „Aber das erzähl ich dir später. Komm schon, Mann. Ich war echt geduldig.“
Er schnaubte, denn Geduld und Macy waren zwei Worte, die wirklich nicht zusammenpassten.
Sie schlug ihm leicht auf den Arm. „War ich wirklich. Jetzt erzähl mir von dem Feuer.“
„Johnny Angelini und ich haben den Brandstifter gefasst.“
Sie fuhr in die Höhe. „Wirklich? Gabe, das ist fantastisch!“ Sie studierte sein Gesicht. „Es sei denn, es gibt auch noch eine schlechte Nachricht. Du scheinst nicht gerade begeistert zu sein. Wurde jemand verletzt?“ Ihre Augen wurden groß. „Oh Gott. Getötet?“
Ihre Reaktion erinnerte daran, dass alles viel schlimmer hätte kommen können. „Nein.“
„Was ist es dann?“
Er sah sie an, um zu gestehen, was er gehofft hatte, niemals gestehen zu müssen. „Der Brandstifter ist einer von uns.“
„Er ist ... was?“ Sie schüttelte den Kopf. „Entschuldige, ich hab dich schon verstanden, aber ... was heißt einer von euch?“
Er stieß den Atem aus. „Ein Feuerwehrmann, Macy. Einer meiner Freiwilligen. Ryan
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