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Mister Mädchen für alles

Mister Mädchen für alles

Titel: Mister Mädchen für alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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während sie ihr bunt zusammengewürfeltes Frühstück verspeiste. Bis jetzt hatte sie eine Schokoladenmousse, ein Stück kalte Pizza und eine Scheibe Toast mit Erdnussbutter verdrückt und dazu mehrere Gläser Milch getrunken. Die Chips, so hoffte Frankie inständig, waren ihre Nachspeise.
    «Aber warum macht es dir dann etwas aus? Du wolltest den Job von Anfang an nicht, und das weißt du auch. Du hast wahnsinnig herumgejammert, als ich den Termin für das Bewerbungsgespräch für dich vereinbart habe. Und du hast gesagt, dass du Alex sowieso nicht ausstehen kannst. Also warum regst du dich so auf? Jetzt verdiene ich zur Abwechslung mal gutes Geld. Und das ist, wie ich hinzufügen darf, mehr, als du im Moment auf die Reihe kriegst!» Ella gestikulierte mit der Chipstüte vor Frankie herum und verteilte einen Schwall salziger Krümel auf der Tischdecke. «Ich glaube, du bist einfach nur
neidisch

    Frankie zuckte zusammen. Vielleicht hatte sie recht. Erwar sauer, weil sie den Job bei Alex bekommen hatte und sich um sie und ihre Mutter kümmern durfte. Und diese Tatsache konnte er nicht einmal verbergen. Wie immer hatte Ella die Dinge durchschaut und war direkt zum Kern des Ganzen vorgestoßen. «Na gut, vielleicht bin ich ein bisschen neidisch.» Er merkte, dass er lauter geworden war. «Aber betrachte die Sache doch einmal aus meiner Sicht. In Ordnung, ich
wollte
den Job nicht, aber ich wäre die perfekte Besetzung für die Stelle gewesen – das wissen wir beide. Und wesentlich besser als du, nichts für ungut.»
    Ella blickte ihn von oben herab an. «Ja, aber ich habe die Stelle
bekommen
, Bruderherz. Und du nicht! Wie auch immer, beim Vorstellungsgespräch habe ich auf jeden Fall geglänzt.»
    «Nur, weil du mich schamlos ausgequetscht hast, welche Fragen sie mir gestellt haben – ohne zuzugeben, weshalb. Da hätte ich bereits den Braten riechen müssen. Normalerweise interessierst du dich nämlich nicht für das, was ich tue.»
    «Stock und Stein brechen mein Gebein, doch Worte bringen keine Pein.» Ella sprang auf, wischte sich absichtlich über dem Teppich die Krümel von den Händen und ließ den klebrigen Teller und die Tasse stehen. «So, wie spät ist es? Ich habe der alten Schachtel erzählt, dass ich zurückkomme, wenn ich mir etwas Frisches angezogen habe. Ich muss auf dem Weg noch ein paar Dinge besorgen – auf meinem Weg zurück zur
Arbeit
–, das sagt dir doch etwas, Frankie, nicht wahr? Arbeit? Das machen die Leute, um Geld zu verdienen. Ich kann mir also noch ein wenig Zeit lassen. Die alte Schachtel wird so dankbar sein, wenn sie ihre Tasse Li-La-Lapsang bekommt, sobald ich zurück bin, dass sie sich bestimmt nicht wieder so beschwerenwird wie gestern. Alex’ Bett ist übrigens wahnsinnig bequem. Wo ist denn die Fernbedienung? Oh, prima,
Pingu
hat noch nicht angefangen.» Sie ließ sich schwungvoll aufs Sofa fallen.
    Frankie starrte sie ungläubig an, während er den Tisch abräumte. «Was machst du da? Du solltest dich um Alex’ Mutter kümmern. Du kannst die Zeit doch nicht einfach mit Cartoons totschlagen! Du bekommst von Alex gutes Geld für diesen Job. Findest du nicht, dass du dich wenigstens ein bisschen anstrengen solltest?»
    «La, la, la! Ich höre dir gar nicht zu!» Mit den Fingern in den Ohren sang Ella lauthals, bis Frankie zum Fernseher ging und ihn ausschaltete. «Du schleimige Kröte! Das ist die Folge, in der Pingu mit Robbie Fisch-Tennis spielt.»
    «Komm schon. Was ist los mit dir?» Frankie baute sich mit verschränkten Armen vor dem Sofa auf und hoffte, autoritär zu wirken. «Du möchtest da doch gar nicht mehr hingehen, oder?»
    Ella gab sofort klein bei. «Ach, es ist so langweilig», stöhnte sie. «Gestern musste ich
bügeln
. Kannst du dir das vorstellen? Warum bügelt man überhaupt? Sobald man die Klamotten anzieht, bekommen sie sowieso wieder Falten. Und die alte Dame ist soooo schlecht gelaunt. Nichts kann man ihr recht machen. Außerdem spricht sie so laut, dass ich nicht einmal so tun konnte, als hätte ich sie nicht gehört. Dauernd will sie Tee. Und sie mag meine Sandwiches nicht. Und Alex muss eine megaeffiziente Roboterfrau sein, weil sie mir eine endlos lange Liste mit Dingen hinterlassen hat, die ich erledigen soll. Sie hat das Ding mit dem Computer ausgedruckt, stell dir das bloß vor   …»
    Das war es also! Ellas typische Reaktion, wenn man ihrwirklich einmal etwas abverlangte. Frankie hatte das jetzt bereits unzählige Male erlebt. Doch dieses

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