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Mister Mädchen für alles

Mister Mädchen für alles

Titel: Mister Mädchen für alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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kam, saß Frankie auf dem Mäuerchen vor ihrem Apartment, wie sie es mit ihm vereinbart hatte. Sie erkannte seine hochgewachsene Gestalt, als sie um die Ecke bog. Er bohrte irgendetwas mit der Schuhspitze in den Boden und hielt einen Eislutscher in der Hand. Sie verlangsamte ihre Schritte, bevor er sie entdeckte. War es wirklich eine gute Idee gewesen? Sie waren innerhalb von vierundzwanzig Stunden von Konfrontation zu Konspiration übergegangen. Konnte sie ihm vertrauen?
    Er lächelte ihr zu, als sie näher kam, und hielt den Eislutscher entschuldigend hoch. «Tut mir leid, ich hätte dir gern einen mitgebracht, aber ich wusste nicht, wie lange es bei dir dauern würde.»
    Alex ließ ihre Tasche an der Türschwelle fallen und kramte ihren Haustürschlüssel hervor. «Wäre keine schlechte Idee gewesen – aber offen gesagt hätte ich jetzt rasend gern ein Glas Wein.»
    Frankie schob die Hand in den kleinen Rucksack, den er bei sich trug, und zog mit schwungvoller Geste eine Flasche Wein hervor. «Ta-dah!» Er folgte Alex die Stufen hinauf, und sie ertappte sich dabei, wie sie ihre Tasche nach hinten schob, sodass sie ihren Po bedeckte. Sie war heute Morgen so früh zur Arbeit gefahren, dass sie sich lediglich in ein Paar ihrer bequemsten, aber leider auch unvorteilhaftesten Baumwollhosen geworfen hatte.
    «Ähm – ich ziehe mich nur kurz um», sagte sie, als sieden Flur betraten. «Öffne doch schon mal die Flasche. Der Korkenzieher   –»
    «Liegt in der linken Schublade?» Frankie lächelte zaghaft, und Alex bemerkte, dass sie das Lächeln erwiderte.
    Nach einer schnellen Dusche, einmal mit der Bürste durchs Haar fahren, einem frischen T-Shirt und bequemen Shorts kehrte sie ins Wohnzimmer zurück. Er hatte die Fenster geöffnet, um die warme Abendluft hereinzulassen – eine überaus vertraute und trotzdem berührende Geste   –, zwei Gläser mit Wein gefüllt und wartete. Währenddessen sah er sich einige Unterlagen an, die sie auf dem Tisch hatte liegen lassen. Ideen, die sie letzte Nacht rasch zu Papier gebracht hatte, nachdem sie sich wieder einmal ruhelos von einer Seite auf die andere gewälzt hatte. Sie trat näher, um die Papiere zu bedecken, aber Frankie hielt sie mit erhobener Hand davon ab.
    «Du bist ganz schön clever, weißt du das eigentlich?» Er blickte sie mit einem unergründlichen Lächeln an. «Ich meine, das ist doch eine grandiose Idee – eine Kollektion für ältere Menschen. Das ist der Clou, nicht wahr? Hast du dir das ausgedacht?»
    «Ähm, ja. Das war, nachdem ich festgestellt habe, dass Mum so viel besser aussieht, wenn sie regelmäßig rauskommt und spazieren geht.» Alex hielt inne. «Wahrscheinlich habe ich die Idee sogar dir zu verdanken. Und es hat etwas damit zu tun, dass sie sagte, sie würde nicht einmal tot in Sportkleidung gesehen werden wollen. Und da das Zeug üblicherweise junge Leute anspricht – engabschließende Lycras, dichtanliegende Tops. Nun, da   …» Sie schob die Blätter zu einem Stapel zusammen. «Das Ganze ist noch überhaupt nicht spruchreif, also wäre ich dir sehr dankbar, wenn du   …»
    «Alex, ich weiß, dass ich dir keinen Anlass dafür gegeben habe und dass es seltsam klingt, wenn ich es sage, aber du kannst mir
wirklich
vertrauen.»
    Alex setzte sich auf das Sofa und vergegenwärtigte sich, weswegen sie sich überhaupt für heute Abend verabredet hatten. Sie gingen ein höllisches Risiko mit ihrem Plan ein. Während des gesamten Tages war die Stimmung im Büro von misstrauischer Zurückhaltung geprägt gewesen. Gavin hatte sich alle paar Minuten nach dem Fortschritt der Vorbereitungen erkundigt, Peter hatte die ganze Zeit in ihrer Nähe herumgelungert und Dinge von ihr wissen wollen, die einfach nicht sein Aufgabengebiet betrafen, und Alex hatte sich irgendwann dabei ertappt, wie sie sich am Telefon sogar mit der Zahnarzthelferin nur noch flüsternd unterhielt. «Was ist los?», hatte Camilla daraufhin gefragt, und Alex war in Gelächter ausgebrochen.
    «Oh, ich drehe nur allmählich durch, ignoriere mich einfach!»
    «Doch nichts, worum man sich sorgen müsste, oder?», hatte Camilla mit einem alarmierten Blick über die Schulter nachgehakt.
    «Ich bin nur ein wenig vorsichtig geworden, das ist alles.»
    Jetzt nippte Alex an ihrem kühlen Wein. Ordentliches Zeug, nicht Rajeshs «bester Jahrgang», und sie ließ das fruchtige Aroma genüsslich über die Zunge rollen. «Frankie, ich muss dir einfach vertrauen können.» Sie merkte, dass sie

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