Mister Mirakel
diesem Paradies der Druiden in Kontakt zu treten. Außerdem kannten wir das geheimnisvolle Land beide sehr gut. So manches Abenteuer hatten wir dort nur mit viel Glück überstanden oder mit Hilfe einiger Freunde, wie dem Roten Ryan.
Aber Aibon war nicht nur ein Paradies. Es war auch ein böses Reich, das von einem mächtigen Druiden namens Guywano befehligt wurde. Er wollte aus dem Paradies eine Holle machen und das gesamte Land schlucken, was ihm bisher nicht gelungen war.
Halloween war in seinen Ursprüngen ein keltisches oder druidisches Fest. Und das hatte sich im Prinzip bis heute gehalten. Da war es kein Wunder, wenn Aibon plötzlich zurückschlug, denn es gab immer wieder Menschen, die den Weg in dieses magische Land fanden.
Ich erinnerte mich an die rote Fratze, die ich gesehen hatte. Wer verbarg sich dahinter? Dieser rätselhaft Mister Mirakel, der so gern Kürbisköpfe herstellte? Es war möglich, denn seine Kraft hatte sich innerhalb dieser Maske gehalten.
»Mister Mirakel«, sagte Suko leise und wiederholte den Begriff mehrere Male.
»Was meinst du damit?«
Er schüttelte den Kopf und nickte kurz darauf. »Verdammt noch mal, da ist was gewesen.«
»Und was?«
»Mist. Ich komme nicht darauf. Ich weiß nur, daß mir dieser Name nicht unbekannt ist.«
»Dann weißt du mehr als ich.«
Suko ging auf meine Bemerkung nicht ein. »Ich habe ihn gehört. Es liegt noch nicht lange zurück, und ich denke sogar, daß du dabeigewesen bist.«
»Das hätte ich gewußt.«
»Nein, das war sogar heute.«
»Bitte? Da waren wir kurz bei den Conollys und…«
»Ha!« Suko schrie so laut, daß ich zusammenzuckte. Zudem war ich einer derartigen Reaktion von ihm nicht gewohnt. »Ich habe es, John! Das war das Stichwort.«
»Die Conollys?«
»Ja. Wir haben mit ihnen kurz über Halloween gesprochen. Nicht sie wollten feiern, sondern Johnny, ihr Sohn. Er hat sich aufgemacht, um die Nacht mit seinen Freunden zu verbringen.«
»Weiß ich jetzt. Was ist daran so unnormal?«
»Bill hat mir zumindest erzählt, daß es eine besondere Nacht im Süden werden soll. Und dabei ist auch der Name Mister Mirakel gefallen. Jetzt habe ich es.«
Ich schaute Suko nicht an, ich glotzte schon in sein Gesicht. »Verdammte Hacke«, flüsterte ich.
»Wir müssen mehr wissen.«
»Dann fahr mal wieder zurück zu Sheila und Bill…«
***
Beide machten große Augen, als wir wieder bei ihnen eintrafen und sie uns in den Wohnraum führten, wo noch die Glotze lief, die Sheila aber sofort ausschaltete. Sie hatte uns auch angesehen, daß etwas passiert war, und sagte es uns auf den Kopf zu.
»Du hast recht!«
»Und was?«
»Laß die beiden doch erst mal in Ruhe, Sheila.« Bill zwinkerte mir zu. »Wie wäre es mit einem guten Drink für dich? Du siehst aus, als könntest du ihn vertragen.«
»Richtig, Bill. Sei nicht so sparsam. Bei mir reicht es auch für einen Doppelten.«
»Sollst du haben.«
Er gönnte sich ebenfalls einen Scotch. Wir saßen in der Runde, prosteten uns zu, und die beiden Conollys konnten es vor Spannung kaum aushalten. »Nun legt mal los«, sagte Sheila.
»Es geht um Halloween!«
»Sehr schön, John. Das haben wir ja morgen.« Sie tätschelte Bills Arm. »Ist aber nichts für uns, denn wir haben mit Geisterkram schon genügend Theater. Da brauchen wir das Fest nicht unbedingt.«
»Ist alles richtig. Aber wenn ihr unsere Geschichte hört, denkt ihr vielleicht anders darüber.«
Sie bekamen sie präsentiert. Suko und ich wechselten uns dabei ab, und die Conollys hörten sehr genau zu. Wir lasen an ihren Gesichtern ab, was sie dachten. Staunen, Unglaube und anschließend wo etwas wie das kalte Entsetzen. Besonders als mehrmals der Begriff Mister Mirakel erwähnt wurde.
»Den kennen wir doch!« flüsterte Sheila und gab Suko damit indirekt recht.
»Durch Johnny?« fragte ich.
Sheila nickte. »Ja, durch ihn.« Sie fuhr mit den gespreizten Fingern durch die blonde Haarflut und legte den Kopf zurück. »Himmel, in was ist der Junge denn jetzt wieder hineingeraten? Ich habe gleich so ein komisches Gefühl gehabt. Aber welcher Sohn in seinem Alter hört schon auf die Mutter!«
»Noch ist ja nichts passiert«, sagte Suko.
Sheila bedachte ihn mit einem scharfen Blick. »Hör auf, so zu reden, Suko. Du müßtest dich und uns alle doch kennen. Wir ziehen doch die Mächte der anderen Seite an wie das Licht die Motten. Ich brauche dir die einzelnen Fälle nicht erst aufzuzählen, dann säßen wir morgen früh noch hier
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