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Mister Mirakel

Mister Mirakel

Titel: Mister Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein. Wir werden es wissen, wenn wir ihm gegenüberstehen, denke ich.«
    »Wenn es dann nicht zu spät ist«, befürchtete Sheila. »Ich ängstige mich vor seiner Macht. Sie ist ja nicht nur auf ihn oder seine Umgebung begrenzt. Sie hat ja auch in London zugeschlagen. Man kann nun nicht behaupten, daß wir hier an der Küste liegen. Für mich ist diese Gestalt wie eine Spinne, die ihre Fäden zieht. Sie hat bereits ein gewaltiges Netz gespannt, und man kann nur hoffen, daß dieser junge Mann der einzige ist, der hier in London einem magischen Kürbis von ihm gekauft hat oder geschenkt bekam.« Sie blickte uns an, bevor sie fortfuhr. »Auch hier wird Halloween gefeiert. Stellt euch mal vor, es laufen einige Menschen mit diesen magischen Kürbissen auf ihren Köpfen herum. Das ist kaum auszudenken. Da kann man schon jetzt wahnsinnig werden.«
    Ich dachte zwar ähnlich wie Sheila, war aber trotzdem optimistischer. »Eigentlich sollten wir froh sein, daß uns ein gütiges Schicksal überhaupt auf diesen Frank Stockwell aufmerksam gemacht hat. Stellt euch mal vor, Suko hätte nicht so gravierend eingegriffen, was dann alles passiert wäre.«
    »Lieber nicht«, sagte Bill.
    »Um so wichtiger ist es, daß wir diesen Mister Mirakel zu fassen kriegen.« Ich stand auf. »So, wir haben euch lange genug aufgehalten. Fahren wir morgen mit einem Wagen?«
    Bill war dafür. Wir wollten ihn abholen, Suko stellte sogar seinen BMW zur Verfügung.
    Sheila und Bill brachten uns bis zur Tür. Wenn ich ehrlich gegen mich selbst war, so hatte ich die Conollys schon mit einem besseren Gefühl verlassen…
    ***
    Der schwarze Wagen war unterwegs!
    Nein, er war kein rollender Sarg, in den man die Leichen stapelweise hineinlegte, um sie zu irgendwelchen Friedhöfen zu fahren, auch wenn er im ersten Moment so wirkte, aber er war trotzdem der Tod auf Rädern. Das wiederum lag an dem Mann, der das schwarze Wohnmobil lenkte.
    Es war Mister Mirakel!
    Er saß hinter dem Lenkrad wie ein Gott, und er fühlte sich auch so. Mister Mirakel hatte alles im Blick. Die nicht sehr breite und kurvige Straße ebenso wie die Instrumente am Armaturenbrett. Er hörte dem Motor zu, der sehr ruhig lief, und er lauschte zugleich dem Singen der Autoreifen.
    Das alles tat ihm sehr gut. Es befriedigte sein Ego, denn er war auch ein Perfektionist. Bei ihm mußte alles glatt laufen. Ein Rädchen sollte in das andere greifen, um diese Maschinerie in Gang zu halten. Er haßte Störungen. Er war es nicht gewohnt, daß etwas unruhig lief oder stockte. Was er tat, mußte perfekt sein, so perfekt, wie auch er war.
    Hin und wieder warf er einen Blick in den Innenspiegel, um sein Gesicht anzuschauen. Dabei stellte er jedesmal fest, daß er mit seinem Aussehen sehr zufrieden sein konnte.
    Sein Gesicht war glatt. Und noch mehr. Er würde es als eben bezeichnen. Egal, aus welcher Perspektive ihn jemand anschaute, die andere Person würde keine Unregelmäßigkeiten in seinem Gesicht erkennen. Ob von vorn, von den Seiten, bei Mister Mirakel stimmten einfach die Proportionen. Eine nicht zu große Nase, ein mittelgroßer Mund. Auch das Kinn sprang nicht zu weit vor. Die Stirn war normal hoch und sehr glatt, darauf legte er Wert, denn er haßte Falten. Sie waren etwas, das überhaupt nicht zu ihm paßte. Er mochte sie nicht, und er hoffte, daß er sie auch niemals bekommen würde.
    Am meisten war er von seinen Augen fasziniert. Sie hätten nicht perfekter sein können. Kalte Augen ohne Ausdruck. Kein Gefühl, kein Leben. Sie besaßen zwar Pupillen, aber auch die waren starr und unterschieden sich kaum vom Hintergrund. Andere Menschen hätten sein Gesicht als Maske beschrieben, aber Mister Mirakel gefiel es. Es paßte auch zu seinem Namen.
    Ein Mirakel war ein Geheimnis, ein Zauber, ein Rätsel. Dahinter steckte immer etwas, und so war es auch bei ihm. Nur kicherte er in sich hinein, wenn er daran dachte, daß nur er wußte, was tatsächlich hinter ihm steckte, und kein anderer.
    Er kannte sich. Er kannte seine Abstammung, und er kannte mehr, viel mehr. Das erzählte er keinem Menschen. Für ihn war wichtig, daß er die anderen mit seinen Taten überraschte, und das würde er auf jeden Fall tun.
    Seine Fallen waren aufgestellt. Er war die Spinne, die ihre Netzfäden bereits in alle Richtungen geschossen hatte. So hätte er hundertprozentig zufrieden sein können.
    Mister Mirakel war es nicht!
    Etwas hatte ihn gestört. Ihn sogar unruhig gemacht und durcheinandergebracht. Er selbst war nicht

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