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Mister Peanut

Mister Peanut

Titel: Mister Peanut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Ross
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mit ihrer Klasse einen Ausflug ins Naturhistorische Museum machen, also habe ich draußen im Auto auf sie gewartet …«
    »Und dann?«
    Pepin atmete tief ein.
    Es war faszinierend zu hören, wie er die Planke seiner eigenen Geschichte abschritt. Ein unerfahrener Zuhörer hätte die Erzählung möglicherweise für ein reines Hirngespinst gehalten, weil sie so unglaubwürdig und abwegig klang. Aber Pepin hätte sogar behaupten können, er habe eine Verabredung auf Pluto, Sheppard hätte ihm auch das abgekauft, denn er fühlte mit jeder Faser seines Körpers, dass Pepin die Wahrheit sagte.
    »Ich bin ihr gefolgt.«
    »Warum?«
    »Weil ich sie nicht aus den Augen lassen wollte.«
    »Aber Sie kannten doch ihr Ziel.«
    »Es klingt seltsam, ich weiß, aber in dem Moment kam es mir nur logisch vor.«
    »Sie sind ihr den ganzen Weg zum Museum gefolgt?«
    »Nicht den ganzen.« Pepins Knie begann zu wippen. »Ich wurde in einen Unfall verwickelt.«
    »Wo?«
    »Auf dem West Side Highway.«
    In Sheppards Bauch kribbelte es wieder. »Reden Sie weiter.«
    Mit der Linken deutete Pepin die Fahrtrichtung an. »Ich fuhr auf der Mittelspur hinter dem Bus her und wollte nach links rüberziehen, als ich plötzlich jemanden im toten Winkel hatte.« Er zuckte die Achseln. »Ich habe ihn gerammt.«
    »Wo genau ist das passiert?«
    »Kurz oberhalb der 96. Straße.«
    »Waren noch andere Fahrzeuge beteiligt?«
    »Nein, nicht direkt.«
    »Wie hieß er?«
    »Wer?«
    »Der andere Fahrer.«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Sie wissen nicht, wie er hieß? Was ist mit dem Nummernschild oder der Versicherung?«
    »Er hat nicht angehalten.«
    »Woher wollen Sie dann wissen, dass es ein Mann war?«
    Pepin blinzelte wiederholt.
    Sheppard spürte ein Prickeln in seinem Bauch. »Beantworten Sie die Frage.«
    »Weil ich … ihn gesehen habe.«
    »Wann?«
    Pepin hob die Stimme:
    »Als ich ihn gerammt habe, okay? Ich habe ihn gerammt. Ich habe ihn durchs Seitenfenster gesehen, und er ist einfach weitergefahren. Vielleicht war er nicht versichert, vielleicht war er ein verdammter Verbrecher. Was weiß ich! So was kommt jeden Tag vor!«
    »Nichts von dem, was Sie da erzählen, kommt jeden Tag vor«, sagte Sheppard.
    »Ich sage die Wahrheit.«
    »Dann erzählen Sie weiter.«
    »Der Schaden an meinem Auto war ziemlich groß, deswegen bin ich an der 96. abgebogen und habe den Wagen auf einem Parkplatz zwischen der West End und der Riverside abgestellt. Ich glaube, bei Empire Parking. Das Auto steht immer noch da, das können Sie gern nachprüfen.«
    Vermutlich verließ Hastroll in diesem Moment den Nebenraum.
    »Dann bin ich mit dem Taxi zum Museum gefahren, um Alice zu suchen.«
    »Haben Sie mit ihr geredet?«
    »Nein. Ich bin ihr nur … gefolgt.«
    »Warum?«
    »Ich wollte sie nicht stören.«
    »Und sie hat Sie nicht bemerkt?«
    »Nein.«
    »Wann war das?«
    »So gegen kurz vor zehn.«
    »Wie lange sind Sie ihr gefolgt?«
    »Während der ganzen Zeit.«
    »Und Sie haben sich nicht zu erkennen gegeben?«
    Pepin schüttelte den Kopf.
    »Warum nicht?«
    »Ich habe es Ihnen doch schon gesagt. Ich wollte ihr keine Szene machen.« Pepin stützte den Ellenbogen auf die Tischplatte, legte den Kopf in die Hand und massierte sich die Stirn. Er lächelte traurig. »Es war irgendwie schön.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Denken Sie während des Tages nie an Ihre Frau? Was sie so macht, wenn Sie nicht dabei sind? Wie sie dabei aussieht?«
    Nur verheiratete Männer, dachte Sheppard, sollten als Ermittler arbeiten dürfen. Verheiratete Männer hatten im Gegensatz zu den Junggesellen bereits die Untiefen ihres Herzens erkundet. Sie kommen auf die Idee, die eigene Ehefrau zu beschatten – tatsächlich kamen sie sogar auf noch viel schlimmere Ideen. »Wie lange haben Sie sich dort aufgehalten?«
    »Bis zum Mittag.«
    »Lassen Sie mich zusammenfassen. Sie konnten es nicht abwarten, mit Ihrer Frau zu sprechen, Sie sind sogar zu ihrer Schule gefahren und wieder zurück in die Stadt, und trotzdem haben Sie sich ihr während der ganzen Zeit im Museum nicht genähert?«
    »Wenn ich das versucht hätte, wäre ein vernünftiges Gespräch später nicht mehr möglich gewesen.«
    Sheppard lehnte sich zurück. »Was ist nach dem Mittagessen passiert?«
    Pepin schloss die Augen und atmete geräuschvoll aus. »Wir wurden getrennt. Ich habe sie aus den Augen verloren.«
    »Wie kam das?«
    »Ich ging zur Toilette, und als ich zum Pausenraum zurückkam, waren sie und ihre Schüler

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