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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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passiert einem immer was, das nie passieren würde, wenn man sich Zeit lassen würde, richtig? Und heute Morgen ging einfach alles schief. Jedenfalls hat meine Mülltonne seine umgeschmissen, und sein Deckel ist auf die Straße gerollt. Ihr könnt euch den Krach vorstellen. Er ist aus der Haustür gerumpelt wie ein Bär aus seiner Höhle und hat mich angebrüllt, er hätte noch nie eine Frau erlebt, die so viel Krach macht wie ich.«
    »Du hättest seine beschissene Mülltonne zusätzlich umtreten sollen«, riet Marci. Sie hielt nichts davon, auch die andere Wange hinzuhalten.
    »Dann hätte er mich wegen Ruhestörung verhaftet«, widersprach Jaine wehmütig. »Er ist Polizist.«
    »Ist nicht wahr!« Die drei glotzten sie ungläubig an, doch andererseits hatten sie alle ihre Beschreibungen gehört, und rote Augen, Bartstoppeln und schmuddelige Kleidung hörten sich nicht gerade nach einem Polizisten an.
    »Wahrscheinlich gibt es unter den Bullen nicht weniger Säufer als überall«, meinte T.J. zaghaft. »Wenn nicht noch mehr.«
    Stirnrunzelnd dachte Jaine an die Begegnung vom Morgen zurück. »Wenn ich es mir recht überlege, hat er nicht nach Alkohol gerochen. Er hat zwar ausgesehen, als käme er von einer dreitägigen Zechtour, aber gerochen hat er nicht so.
    Scheiße, die Vorstellung, dass er ohne Kater so grantig sein kann, gefällt mir noch weniger.«
    »Geld her«, forderte Marci.
    »Ach, Scheiße!«, entfuhr es Jaine zornig. Sie hatte mit ihren Freundinnen vereinbart, dass sie für jeden Fluch einen Vierteldollar zahlen würde, um sich dadurch einen Anreiz zu geben, mit dem Fluchen aufzuhören.
    »Das war Fluch Nummer zwei.« Prustend streckte T.J. die Hand aus.
    Grummelnd, aber darauf bedacht, ihren Gedanken keine Worte zu verleihen, kramte Jaine für jede von ihnen fünfzig Cent hervor. In letzter Zeit achtete sie darauf, genug Kleingeld bei sich zu haben.
    »Wenigstens ist er nur dein Nachbar«, meinte Luna besänftigend. »Du kannst ihm aus dem Weg gehen.«
    »Bis jetzt hatte ich mit dieser Taktik keinen Erfolg«, gab Jaine mit einem finsteren Blick auf die Tischplatte zu bedenken. Dann richtete sie sich auf, fest entschlossen, einen Schlussstrich unter die vergangenen zwei Wochen zu ziehen und ihr Leben und ihre Gedanken nicht länger von diesem Blödmann terrorisieren zu lassen. »Reden wir nicht mehr darüber. Was gibt's Neues bei euch?«
    Luna biss sich auf die Lippe, und eine Kummermiene überzog ihr Gesicht. »Ich habe gestern Shamal angerufen, und eine Frau ist an den Apparat gegangen.«
    »Ach verflucht.« Marci beugte sich über den Tisch, um Lunas Hand zu tätscheln, und Jaine beneidete ihre Freundin einen Moment lang um ihre verbalen Freiheiten.
    Der Kellner wählte ausgerechnet diesen Augenblick, um ihnen die überflüssigen Speisekarten zu bringen, da alle auswendig wussten, was sie essen wollten. Sie gaben ihre Bestellungen auf, er sammelte die nicht benötigten Speisekarten wieder ein, und sobald er weg war, beugten sich alle vor.
    »Und was willst du jetzt tun?«, fragte Jaine. Sie war Expertin im Schlussmachen wie auch im Verlassenwerden. Ihr zweiter Verlobter, diese Superflasche, hatte bis zur Generalprobe der kirchlichen Zeremonie am Abend vor ihrer Hochzeit gewartet, ehe er ihr eröffnet hatte, dass er die Sache mit der Hochzeit nicht durchziehen konnte. Darüber hinwegzukommen, hatte eine ganze Weile gedauert, - und sie würde bestimmt nicht für alle Ausdrücke zahlen, die sie sich dachte , aber nicht aussprach.
    Zählte »Superflasche« eigentlich als Schimpfwort? Gab es irgendwo eine offizielle Liste unflätiger Ausdrücke, wo sie nachschlagen konnte?
    Luna zuckte mit den Achseln. Sie war den Tränen nahe, versuchte aber, sich gelassen zu geben. »Wir sind nicht verlobt, wir gehen nicht mal richtig miteinander; ich habe kein Recht, mich zu beschweren.«
    »Nein, aber du kannst dich selbst schützen und aufhören, ihn zu treffen«, schlug T.J. mitfühlend vor. »Ist er es denn wert, dass du dich so quälst?«
    Marci schnaubte. »Das ist kein Mann.«
    »Amen.« Jaine war in Gedanken immer noch bei ihren drei gescheiterten Verlobungen.
    Luna zupfte rastlos mit ihren langen, schlanken Fingern an der Serviette. »Aber wenn wir zusammen sind, dann tut er so, als... als würde ich ihm wirklich was bedeuten. Dann ist er so süß und liebevoll und fürsorglich -«
    »Das sind sie alle, bis sie kriegen, was sie wollen.« Marci stampfte ihre dritte Zigarette aus. »Ich spreche da aus

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