Mister Perfekt
Wortwechsel mit einer energischen Geste und deutete auf Sam.
»Jetzt du.«
»Der Leichenbeschauer hat an Marci ein blondes Haar gefunden, das nicht von ihr stammt.«
Die drei Frauen verstummten abrupt, und er wusste, dass sie in Gedanken alle blonden Männer bei Hammerstead durchgingen.
»Kommt euch da irgendwer in den Sinn?«, fragte er.
»Eigentlich nicht«, gestand Jaine. »Und was bei dir blond ist, könnte bei uns auch hellbraun sein.« Sie sah die anderen an, doch die zuckten mit den Achseln. »Das passt auf einen Haufen Typen bei uns in der Firma.«
»Ihr müsst trotzdem auf der Hut bleiben«, warnte er.
»Vielleicht hat sie das Haar auch von woanders. Aber es könnte ebenso ein Hinweis sein, und wenn wir den Kerl haben und die DNA passt, dann können wir ihn damit festnageln. Nehmt euch vor blonden Jungs einfach ganz besonders in Acht.«
»Was für ein erfreulicher Gedanke«, brummelte Luna. »Ich glaube, ich bin die einzige Brünette im ganzen Vertrieb.«
»Ich werde die Akten Abteilung für Abteilung durchgehen und in der Buchhaltung anfangen, da Marci das erste Ziel war.
Ach übrigens«, sagte er zu T.J., »vielen Dank, dass du sie schon vorsortiert hast.«
Sie sah ihn spröde an. »Wirklich gern geschehen.«
Luna übernahm erneut die Gesprächsführung und deutete auf Jaine.
»Und jetzt du.«
Jaine atmete tief durch. Nach drei gescheiterten Verlobungen musste sie all ihren Mut zusammennehmen, um zu verkünden, dass sie... mal wieder... zu heiraten gedachte. Sie sah kurz auf Sam, der ihr zuzwinkerte.
»Samundichwollenheiraten«, sprudelte es aus ihr heraus, wobei sie die Wörter zusammenzog, als wären sie auf diese Weise leichter zu überhören. Was die Götter nicht bemerkten, konnten sie auch nicht zermalmen.
Sam steckte sich die Finger in die Ohren, um das ausbrechende Gequietsche zu ertragen. T.J. umarmte Jaine. Luna umarmte Sam. Dann endeten irgendwie alle in einer Riesenumarmung. Der Kreis war zu klein ohne Marci, dachte Jaine, aber sie würde sich diese kleine Feier auf gar keinen Fall durch Tränen ruinieren lassen. Das Leben ging weiter. Nicht mehr so fröhlich und eindeutig leerer ohne Marci, aber trotzdem ging es weiter.
»Wie? Ich meine, wann?«, wollte T.J. wissen.
»In drei Wochen, wenn ihre Eltern heimkommen«, antwortete Sam. »Ich wollte eigentlich vor einem Friedensrichter heiraten, aber in dessen Amtsstube passt meine Familie bestimmt nicht, und sie wollen alle kommen.«
»Vielleicht in einem Park«, schlug Jaine vor.
»Wieso in einem Park? Wir werden schon ein passendes Haus finden. Das von meinen Eltern ist ziemlich groß; mit sieben Kindern ging das nicht anders.«
Sie räusperte sich. »Also, da wäre meine Familie, deine Familie, T.J. und Luna, deine Polizistenfreunde, und irgendwie habe ich... äh... noch die ganze Straße eingeladen.«
»Ja, sicher«, sagte er. »George und Sadie müssen unbedingt kommen, und auch Eleanor, und... und Gott verdammt noch mal, zu unserer Hochzeit im engsten Kreis kommen schon jetzt über hundert Leute, richtig?«, stellte er frustriert fest.
»So sieht es aus, Kemo sabe .«
»Das heißt, wir brauchen was zu essen und so weiter und so fort.«
»Du hast es begriffen.«
»Wer zum Teufel soll das alles vorbereiten?« Seine Miene verriet deutlich, dass er dafür nicht in Frage kam.
»Das übernimmt Shelley. Sie liebt diese Art von Schei- äh Planungen. Aber wir machen nichts Ausgefallenes. Ich bin knapp bei Kasse, ich habe genug an den Raten für das Haus und für meine Alarmanlage und mein Handy zu zahlen, und jetzt muss ich auch noch neue Anziehsachen und eine neue Matratze und einen neuen Bettkasten kaufen -«
»Die Matratze und den Bettkasten kannst du dir sparen«, warf er ein, und T.J. wie auch Luna brüllten vor Lachen. T.J. holte fünf Dollar aus ihrer Geldbörse und klatschte sie Luna in die Hand.
»Ich hab's dir doch gesagt«, frohlockte Luna.
Jaine sah sie mit zusammengekniffenen Augen an.
»Ihr habt über mein Liebesleben Wetten abgeschlossen«, warf sie den beiden vor.
»Ja, und ganz ehrlich, ich bin enttäuscht von dir.« T.J. gab sich redlich Mühe, streng zu klingen. Da sie dabei weiterlachte, waren ihre Anstrengungen nicht besonders überzeugend. »Ich war sicher, dass du ihn mindestens noch ein paar Wochen lang zappeln lässt.«
»Sie konnte mir einfach nicht widerstehen«, verkündete Sam selbstgefällig und schenkte sich ein weiteres Glas Eistee ein.
»Ich hatte Mitleid mit ihm«, stellte Jaine
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