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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ausschließlich Männer. Die meisten Akten betreffen Männer; das Verhältnis ist keineswegs halbehalbe.«
    Bernsen seufzte. »Dabei wollte ich heute Abend das Spiel anschauen.« Er hielt kurz inne. »Ich habe übrigens den Bericht des Gerichtsmediziners über Ms. Dean bekommen. Kein Sperma.«
    Das überraschte Sam nicht besonders. Bei vielen Fällen von sexuellem Missbrauch gab es keine Spermaspuren, entweder weil der Täter ein Kondom benutzte - das kam tatsächlich vor -, oder weil er nicht ejakulierte. Dennoch wäre es praktisch gewesen, die DNA zur Identifikation nutzen zu können, nur für den Fall, dass das notwendig werden sollte.
    »Dafür hat er ein Haar gefunden, das nicht von Ms. Dean stammt. Ich kann kaum glauben, dass er es bemerkt hat, denn Ms. Dean war blond, und dieser Typ ist es auch.«
    Ein Wolfslächeln breitete sich auf Sams Gesicht aus. Ein Haar. Nur ein einzelnes Haar, aber es würde ihnen die erforderliche DNA liefern. Allmählich bekam der Fall Konturen.
    Ein teilweiser Schuhabdruck, ein einzelnes Haar; es mochte nicht viel sein, aber sie machten Fortschritte.

24

    Als Sam an jenem Nachmittag nach Hause kam, betraten gerade T.J. und Luna sein Haus. Das bedeutete, dass Jaine in seinem Haus und nicht in ihrem war. Irgendwie gefiel ihm der Gedanke. Er hoffte, dass sie sich ein wenig darin eingerichtet hatte, denn er hatte nicht vor, sie in ihrem eigenen Haus schlafen zu lassen, bis er Marcis Mörder gefunden hatte, und möglicherweise auch nicht danach. Er genoss es viel zu sehr, sie in der Nähe zu haben, um auf dieses Vergnügen zu verzichten, und sei es nur zeitweise. 
    Der Tag war elend heiß, und der Schweiß kroch ihm über den Rücken, als er seine Wohnung betrat. Er setzte den schweren Papierstapel, die Hälfte der ausgedruckten Hammerstead-Personalakten, auf dem Couchtisch ab und blieb eine Minute lang stehen, um die unwahrscheinlich angenehm kühle Luft einzuatmen. Nachdem seine Lunge sich von der Glut draußen erholt hatte, schälte er sich aus dem Jackett und folgte dem Lärm in die Küche.
    Jaine schenkte eben vier Gläser Eistee ein, woraus er schloss, dass sie seine Ankunft beobachtet hatte.
    »Du kommst gerade im richtigen Moment«, sagte sie.
    Er befreite sich von Pistole und Dienstmarke und legte beides neben der Kaffeemaschine auf die Küchentheke. 
    »Wozu?« Er nahm ihr ein Glas ab und trank mit tiefen Schlucken und zuckendem Adamsapfel.
    »Wir planen eine Totenwache für Marci. Ihre Schwester Cheryl kommt auch.«
    »Wann und wo?«, fragte er kurz.
    »Morgen Abend in meiner Wohnung«, antwortete Luna.
    »Gut. Ich bin da.«
    Verblüfft sah Jaine ihn an. 
    »Aber wenn wir alle zusammen sind, kann uns doch nichts passieren, oder?«
    »Das ist nicht gesagt. Vielleicht liefert ihr ihm damit auch eine einmalige Gelegenheit, euch alle auf einmal zu erwischen. Ihr werdet mich gar nicht bemerken, aber ich werde da sein.«
    Jaine schnaubte. Wenn Sam irgendwo auftauchte, dann bemerkte man ihn auch. Menschen wie er waren einfach nicht zu übersehen.
    T.J. sah ihn kurz und bedeutungsvoll an. »Bevor wir anfangen, hätte ich noch was mitzuteilen.«
    »Ich habe auch was mitzuteilen«, sagte Jaine.
    »Ich auch«, sagte Sam.
    Alle warteten. Keiner sagte ein Wort. Schließlich durchbrach Luna das Schweigen. 
    »Da ich die Einzige bin, die nichts mitzuteilen hat, darf ich entscheiden.« Sie deutete auf T.J. »Du fängst an. Du hast mich schon bei unserem Telefonat heute Mittag neugierig gemacht.«
    Sam erkannte an T.J.s fragend hochgezogenen Augenbrauen, dass sie wissen wollte, ob sie den beiden anderen erzählen durfte, was sie heute gemacht hatte. Da sie es sowieso erzählt hätte, wenn er nicht aufgetaucht wäre, sagte er: »Nur zu.«
    »Ich habe für Mr. Strawn die gesamten Personalakten kopiert«, erklärte sie. »Er hat erzählt, ein gewisser Detective hätte um Einblick gebeten und er hätte ihm den gewährt.«
    Drei Augenpaare richteten sich auf Sam.
    Er verzog das Gesicht. »Ich habe einen Haufen Arbeit mit nach Hause genommen. Außerdem lassen wir jeden Namen von unserem System auf Vorstrafen oder ausstehende Haftbefehle überprüfen.«
    »Wie lange wird das dauern?«, fragte Jaine.
    »Wenn der Computer nichts ausspuckt, dann müssen wir jede Akte einzeln durchgehen, bis uns irgendwas auffällt, wo wir nachhaken sollten.«
    »Ein Tag? Zwei Tage?«, hakte sie nach.
    »Du bist ein optimistischer kleiner Bohrwurm, wie?« Er nahm einen tiefen Schluck Tee.
    Luna unterbrach den

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