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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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verquollenen Augen und gähnend setzte sich Sam am frühen Samstagmorgen auf Lunas Couch auf. Gegen Mitternacht hatten die Frauen befunden, dass er die Wohnung ebenso gut von innen wie von außen überwachen könne, und darauf bestanden, dass er hereinkam. Da er todmüde war, hatte er ihnen nicht widersprochen. 
    In den letzten zwei Tagen und Nächten hatte er so gut wie nicht geschlafen - er hätte bestimmt mehr geschlafen, wenn da nicht eine gewisse Dame mit großer Klappe unter ihm gelegen hätte, die sich nicht davon abhalten ließ, mit ihrem bezaubernden Hintern zu wackeln - und war vollkommen erledigt, nachdem er den ganzen Tag lang in einem anderen Fall Spuren nachgegangen war, die alle in die Irre geführt hatten.
    Obendrein hatte er auch in den Akten von Hammerstead nichts Brauchbares zutage gefördert. Bei keinem der eingegebenen Namen hatten die Computer etwas angezeigt, abgesehen von einem unbezahlten Strafzettel hier und einer nächtlichen Ruhestörung da.
    Um Mitternacht waren die Frauen, von Bier und Schokolade beflügelt, immer noch in Höchstform. Cheryl stellte sich als abgemilderte Version Marcis heraus, ähnlich in Stimme und Aussehen und mit dem gleichen handfesten Sinn für Humor gesegnet. Die vier hatten geschwatzt, bis sie heiser waren, gelacht und krakeelt, Bier getrunken und alles aufgefuttert, dessen sie nur habhaft werden konnten. Es war ein faszinierender Anblick gewesen.
    Später hatten sie die Totenwache in die Küche verlegt, damit er sich auf dem Sofa ausstrecken konnte. Noch im Schlaf hatte er mit einem halben Ohr auf den Lärm in der Küche gelauscht.
    Abgesehen von der Entdeckung, dass Jaine gerne sang, wenn sie einen sitzen hatte, war nichts Aufregendes passiert.
    Beim Aufwachen fiel ihm als Erstes auf, dass der Lärm sich gelegt hatte. Im Gegenteil, es war vollkommen still. Leise drückte er die Küchentür auf und wagte einen Blick hinein. Alle schliefen, schwer schnaufend vor Müdigkeit und Alkohol. T.J.schnurchelte leise, ein angenehmes Geräusch, das man keinesfalls als ausgewachsenes Schnarchen bezeichnen konnte.
    Sam war mit vier Brüdern und seinem Dad aufgewachsen und wusste nur zu gut, wie sich ausgewachsenes Schnarchen anhörte.
    Jaine hatte sich unter den Tisch getrunken. Im wahrsten Sinn des Wortes. Sie lag zusammengerollt auf dem Boden, den Kopf auf die gefalteten Hände gebettet, und schlief mit engelsgleicher Miene. 
    Er schnaubte; diese Schwindlerin. Wahrscheinlich hatte sie seit frühester Kindheit trainiert, beim Schlafen so unschuldig auszusehen.
    Luna hatte den Kopf auf die verschränkten Arme gelegt, fast wie ein Kind in der Grundschule. Ein ausgesprochen braves Kind, dachte er, obwohl sie ganz schön Schneid haben musste, um es mit den anderen aufzunehmen. Cheryls Kopf ruhte ebenfalls auf der Tischplatte, doch sie hatte einen Topflappen zum Kopfkissen zweckentfremdet - wenn auch zu einem ziemlich flachen. Mit reichlich Bier im Bauch ergaben viele Dinge Sinn, die ansonsten befremdlich wirken würden.
    Er suchte und fand Kaffeepulver und Filter und setzte einen Kaffee auf, ohne dabei besonders leise sein zu wollen. Die Frauen schliefen einfach weiter. Als der Kaffee fertig war, durchkämmte er die Schränke nach Kaffeetassen und holte fünf heraus. Vier davon schenkte er nur halb voll, für den Fall, dass die eine oder andere Hand noch etwas zittrig war, doch seine füllte er bis zum Rand. Dann verkündete er: »Zeit zum Aufwachen, Ladys.«
    Er hätte genauso gut mit der Wand reden können.
    »Ladys!«, wiederholte er lauter.
    Nichts.
    »Jaine! Luna! T.J.! Cheryl!«
    Luna hob den Kopf eine Handbreit und starrte ihn mit verquollenen Augen an, dann ließ sie ihn zurück auf ihre Arme sacken. Die drei anderen rührten sich nicht einmal.
    Ein Grinsen erstrahlte auf seinem Gesicht. Wahrscheinlich würde er sie wachrütteln können, dachte er, aber das wäre nicht besonders witzig. Viel witziger war es, einen Topf und einen Kochlöffel zu suchen, beides aufeinander zu schlagen und dann zuzuschauen, wie die vier Frauen mit wildem Blick hochfuhren.
    Jaine schlug sich den Kopf am Tisch an und zeterte: »Leck mich am Arsch!«
    Nachdem diese Mission ausgeführt war, verteilte Sam die Kaffeetassen, wobei er in die Knie gehen musste, um Jaine die ihre zu überreichen; sie saß immer noch unter dem Tisch, rieb ihren Kopf und versuchte ihn mit Blicken zu erdolchen. Bei Gott, er liebte diese Frau.
    »Los, kommt in die Gänge«, sagte er zu niemand Bestimmtem. »In fünf

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