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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Gesicht gerichtet war, die Männern immer eigen ist, bevor sie zum Angriff übergehen.
    »Das habe ich auch nicht vor«, erwiderte er mit einem Schmunzeln. »Ich habe nämlich Stuhl und Peitsche vergessen.«
    Er richtete sich auf und trat zurück, eine Hand auf der Autotür, so als wollte er sie schließen. Dann hielt er inne und sah sie an.
    »Außerdem habe ich im Moment keine Zeit. Wir müssen beide zur Arbeit, und ich kann Hudelei nicht ausstehen. Für Sie brauchte ich mindestens ein paar Stunden.«
    Sie wusste genau, dass sie ihren Mund halten sollte. Sie wusste, dass sie einfach die Autotür zuziehen und losfahren sollte. Stattdessen wiederholte sie wie von Sinnen: »Ein paar Stunden ?«
    »Klar.« Wieder ließ er eines seiner trägen, gefährlichen Lächeln aufleuchten. »Drei Stunden wären sogar noch besser, weil ich annehme, dass wir beide nackt enden, wenn ich Sie erst küsse.«

8

    »Oh«, murmelte Jaine vor sich hin, während sie wie auf Autopilot zur Arbeit fuhr, was angesichts des Detroiter Verkehrs nicht ganz ungefährlich war. » Oh ?« Eine schlagfertigere Antwort war ihr nicht eingefallen? Warum hatte sie nicht etwas erwidert wie: »Du träumst wohl, Kumpel«, oder
    »Ach du Schreck, sind Ostern und Weihnachten auf denselben Tag gefallen, ohne dass ich es gemerkt habe?« Alles , absolut alles wäre besser gewesen als » Oh «, Sackzement noch mal.
    Normalerweise war sie sogar im Schlaf noch besser.
    Außerdem hatte sie es nicht einmal lässig dahingesagt, so als hätte sie ihn um eine Auskunft gebeten und eine unbrauchbare Antwort erhalten. Nein, diese verdammte Silbe war so hilflos von ihren Lippen gepurzelt, dass das Pendel des Haarzahn-Meters weit ins Negative ausschlagen musste.
    Und was das Allerschlimmste war - unter Umständen hatte er sogar Recht.
    Nein. Nein, nein, nein, nein, nein . Sie hielt nichts von One-Night-Stands, und sie war eine Niete in ernsthaften Beziehungen, womit die Herzschmerz-Abteilung so ziemlich abgedeckt war. Auf gar keinen Fall würde sie sich auf eine Affäre mit ihrem Nachbarn einlassen, den sie noch gestern oder war es vorgestern gewesen - unter »Vollidiot« eingeordnet hatte.
    Sie konnte ihn nicht einmal leiden. Wenigstens nicht besonders. Zugegeben, es hatte sie ziemlich beeindruckt, wie er den Betrunkenen mit dem Gesicht auf den Boden geknallt hatte.
    Manchmal war brutale Gewalt die einzige befriedigende Reaktion; und es hatte sie ausgesprochen befriedigt zuzuschauen, wie der Betrunkene in den Dreck geschleudert und vollkommen mühelos außer Gefecht gesetzt worden war.
    Gab es noch etwas, das ihr an Sam gefiel, mal abgesehen von seinem Körper - daran war nicht zu rütteln - und seiner Fähigkeit, mit Betrunkenen fertig zu werden? Sie ließ sich die Frage durch den Kopf gehen. Natürlich hatte ein Mann, der seine Küchenschränke restaurierte, etwas Anrührendes, auch wenn sie nicht genau zu sagen vermochte, warum; wegen der damit verbundenen Anmutung von Häuslichkeit vielleicht? 
    Es konnte jedenfalls nicht schaden, wenn es irgendwo ein Gegengewicht zu seinem üblichen Macho-Geprotze gab. Nur dass er keineswegs protzte; er wirkte vollkommen natürlich. Mit einer Pistole vom Format eines Friseurföhns hatte es sowieso kein Mann nötig zu protzen. Was Phallussymbole anging, hatte er so ziemlich das große Los gezogen - nicht dass er ein Symbol nötig gehabt hätte, in Anbetracht des Prachtexemplars, das er da in seiner Hose spazieren trug...
    Sie krampfte die Hände um das Lenkrad und versuchte, nicht zu hyperventilieren. Sie schaltete die Klimaanlage an und stellte die Düsen so ein, dass ihr die kalte Luft direkt ins Gesicht wehte. Ihre Brustwarzen spannten, und ihr war klar, dass sie nur kurz nachzufühlen brauchte, um festzustellen, dass sie wie brave kleine Soldaten in Habachtstellung verharrten.
    Also gut. Sie hatte es also mit einer schweren Attacke von Mannstollheit zu tun. Daran war nicht zu rütteln, damit musste sie sich abfinden, und das bedeutete, dass sie wie eine vernünftige, intelligente Erwachsene handeln und so schnell wie möglich die Pille besorgen musste. Ihre Periode musste irgendwann in den nächsten Tagen einsetzen, was nur gut war; auf diese Weise konnte sie sich gleich die Pille verschreiben lassen und sofort mit dem Einnehmen anfangen. Nicht dass sie ihm ein Wort davon verraten würde. Die Pille war eine reine Vorsichtsmaßnahme und nur für den Fall gedacht, dass ihre Hormone sämtliche grauen Gehirnzellen außer Gefecht

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