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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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setzten.
    So etwas Dummes war ihr noch nie passiert, aber andererseits hatte sie auch noch nie eine derartige Kernschmelze angesichts eines männlichen Brennstabes erlebt.
    Was zum Teufel war eigentlich mit ihr los?, überlegte sie mit heiligem Zorn. Dies war schließlich nicht das erste männliche Geschlechtsorgan, das sie zu Gesicht bekam. Zugegeben, Sams Exemplar war beeindruckend, aber als ausgesprochen neugierige junge Frau hatte sie während ihrer Collegezeit eine ganze Reihe von Pornofilmen angeschaut und auch hin und wieder im Playgirl geblättert, sie hatte also schon größere gesehen.
    Außerdem war, trotz ihrer Albereien über Mr. Perfekt und seine Idealmaße, der Penis längst nicht so wichtig wie der Mann, an dem er hing.
    Mr. Perfekt. Die Erinnerung traf sie wie eine Ohrfeige.
    Verdammt, wie hatte sie den nur vergessen können?
    Genauso, wie sie vorhin Sam und seinen Mr. Happy vergessen hatte, nur weil die dämlichen Nachrichten sie abgelenkt hatten, und nicht anders. Was den Ablenkungsfaktor anging, konnten es beide Themen locker mit, nun ja, einem mittleren Wohnungsbrand aufnehmen.
    Heute würde wahrscheinlich nicht viel passieren, rechnete sie sich aus. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatten unter den achthundertdreiundvierzig Menschen bei Hammerstead einige aus ihrem Bekanntenkreis die Nachrichtensendung gesehen und konnten sich zusammenreimen, wer die vier Frauen waren.
    Irgendwer würde Dawna auf den Kopf zu fragen, sie würde aus dem Nähkästchen plaudern, und die Information würde sich via E-Mail wie ein Lauffeuer im ganzen Haus verbreiten. Doch solange dieses Wissen auf Hammerstead beschränkt blieb, bestand für T.J. wenigstens eine theoretische Chance, dass Galan nichts davon erfuhr. Abgesehen von seinen obligatorischen Besuchen auf der Betriebsweihnachtsfeier, wo er regelmäßig mit gelangweilter Miene in der Ecke stand, mischte er sich nicht mit ihren Kollegen.
    Bestimmt würde heute noch irgendetwas Wichtigeres geschehen, zumindest in Detroit, wenn schon nicht auf landesweiter Ebene. Sie steckten mitten in der Sauregurkenzeit:
    Der Kongress hatte Sommerpause, und alle Senatoren und Abgeordneten hockten entweder zu Hause oder jetteten um die Welt, weshalb es, solange sich keine Katastrophe ereignete, so gut wie keine Inlandsnachrichten gab. Sie wünschte sich keinen Flugzeugabsturz oder etwas Ähnliches, aber vielleicht würde ja irgendwas passieren, das keine Todesopfer forderte.
    Sie begann um eine nervenaufreibende Börsenschwäche zu beten - wobei sich der Markt natürlich bis zum Abend erholen musste. Eine turbulente Achterbahnfahrt, bevor der Aktienindex auf einem neuen Höchstkurs schloss, wäre geradezu ideal.
    Damit sollten die Nachrichtenfritzen lange genug beschäftigt sein, um Mr. Perfekt zu vergessen.
    Sobald sie jedoch zum Tor von Hammerstead einbog, sah sie, dass ihre Hoffnung auf einen ruhigen Tag allzu optimistisch gewesen war. Drei Fernseh-Übertragungswagen waren neben der Einfahrt geparkt. Drei vergammelt aussehende Männer mit Minicams filmten insgesamt drei Individuen, zwei davon männlich, eines weiblich, die sich so vor dem Zaun positioniert hatten, dass im Hintergrund der Hammerstead-Schriftzug zu erkennen war. Die drei Reporter standen weit genug auseinander, um sich gegenseitig nicht ins Bild zu kommen, und alle sprachen mit ernster Miene in ihre Mikrofone.
    Jaines Magen sackte ins Bodenlose. Trotzdem hatte sie immer noch Hoffnung; die Börse hatte noch nicht eröffnet.
    »Was ist da los?«, hörte sie als Erstes, nachdem sie ins Gebäude getreten war. Zwei Männer gingen vor ihr im Gang.
    »Was wollen die ganzen Fernsehfritzen? Sind wir aufgekauft worden oder machen wir zu oder was?«
    »Hast du heute Morgen nicht die Nachrichten gesehen?«
    »Keine Zeit.«
    »Sieht so aus, als hätten ein paar Frauen, die hier arbeiten, ihre ganz eigene Definition von Mr. Perfekt ausgearbeitet. Alle Sender berichten darüber.«
    »Und wie definieren sie Mr. Perfekt? Als Mann, der immer den Klodeckel runter klappt?«
    Huch, dachte Jaine. Das hatten sie total vergessen.
    »Nein, soweit ich gehört habe, ist es der alte Pfadfinder-Scheiß: treu und ehrlich und hilft alten Damen über die Straße, solches Zeug.«
    »He, das schaffe sogar ich«, meinte der erste Mann erstaunt.
    »Und warum tust du's dann nicht?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich es will.«
    Sie lachten. Jaine vertrieb sich die Zeit mit einer kleinen Träumerei, in der sie alle beide durch die Tür vor ihnen

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