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Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermien Stellmacher
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Ladyshaver frage. Oder wenn ich einen BH haben möchte. Du nimmst mich null ernst!«
    Sie wirkt betroffen und nimmt verlegen einen Schluck Tee. »Das war bestimmt keine Absicht«, sagt sie. »Meinst du, wir könnten die Sache noch mal neu angehen? Habe ich da noch eine Chance bei dir?«
    »Schon«, sage ich. »Aber du musst einfach verstehen,dass ich kein Baby mehr bin. Und dass ich keine Feng-Shui-Beraterin brauche, sondern auch mal wieder eine Mutter.«
    Sie reicht mir die Hand über den Tisch. »Ich versuch’s, Mira. Großes Ehrenwort!« Sie steht auf. »Hast du denn schon was gefrühstückt?«
    »Nein«, sage ich. »Irgendwie hatte ich heute früh keinen Hunger.«
    »Kommt mir bekannt vor«, sagt meine Mutter. »Aber jetzt könnte ich was vertragen. Du auch?«
    Als ich mir ein Brot geschmiert habe, stelle ich ihr endlich die Frage, die mich schon so lange beschäftigt: »Wie war das eigentlich bei Papa und dir? War der auch mal dein großer Traumprinz?«
    »Aber hallo!« Meine Mutter lacht. »Ich konnte eine Zeit lang an nichts anderes denken. Nur an ihn.«
    »Und wie ist das jetzt?«, bohre ich nach.
    Sie schaut mich ernst an. »Manchmal habe ich das Gefühl auch nach den vielen Jahren noch so, aber es hat sich insgesamt verändert. Man bleibt eben nicht sein Leben lang verliebt. Aber das bedeutet nicht, dass man sich nicht mehr liebt. Es ist eben anders.«
    »Aber zwischendrin kannst du ihn nicht leiden, oder?«
    »Zwischendrin zoffen wir uns mal. Das ist richtig. Aber das geht wieder vorbei. Machst du dir da etwa Sorgen?«
    Ich nicke. »Manchmal. Und dann frage ich mich, ob aus einem Traumprinz auch wieder ein Frosch werden kann.«
    »Möglich ist das immer«, sagt meine Mutter und schaut nachdenklich aus dem Küchenfenster. »Man darf nie davon ausgehen, dass eine Beziehung immer so bleibt, wie sie ist.Verstehst du, was ich meine? Wenn man glaubt, dass alles ewig so weitergeht, ohne dass man etwas dafür tut, hat man sich geschnitten. Und jede Freundschaft und Beziehung hat ihre guten und schlechten Zeiten …«
    »Und wie ist das gerade bei Papa und dir? Ist er gerade ein Frosch oder ein Traumprinz?«
    Meine Mutter lacht. »Zwischendrin hat er auch mal etwas Froschiges. Aber ich für ihn sicherlich auch.« Sie zieht eine Grimasse. »Gibt es in deinem Leben vielleicht auch gerade einen Frosch oder einen Traumprinz?«
    »Sowohl als auch«, sage ich wahrheitsgemäß und grinse zurück.
    Nach dem Frühstück stellt meine Mutter das Geschirr in die Spülmaschine. »Möchtest du den BH mit mir zusammen einkaufen gehen?«
    Ich überlege kurz. »Sei mir nicht böse, aber das mache ich lieber mit Karo, okay?«
    »Na klar«, sagt meine Mutter. »Und jetzt solltest du dir dein Zimmer noch mal ansehen.«
    Ich schaue sie alarmiert an.
    »Nein, es ist nicht so, wie du denkst«, sagt sie und schiebt mich in den Flur. Und als ich die Tür aufmache, sehe ich, was sie meint: Alles steht wieder an seinem Platz. Wirklich alles.
    »Danke!«, sage ich und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. »Bis später!«
    Ich setze mich an meinen Computer und fahre ihn hoch. Erst mal Karo mailen. Auf der Suche nach einem Kaugummi lange ich in die vordere Tasche meines Rucksacks und halteplötzlich einen kleinen gefalteten Zettel in der Hand. Ich mache ihn auf und lese »Du kannst zaubern, Mira-Miracle!« Ein prickelnd warmes Gefühl breitet sich in meinem ganzen Körper aus. Ich schließe die Augen und bin wieder im Büro von Fynns Onkels, wo unsere Hände einen geheimnisvollen Tanz mit der Maus ausführen, wo Fynn mich mit seinen wunderschönen Augen anschaut, bis ich nicht mehr weiß, wo oben oder unten ist. Karos Mail muss noch kurz warten.

    Von: [email protected]
    Betreff: Re: Alles wieder gut!
    Datum: Do., 01 November 11:07 ( MEZ )
    An: [email protected]

    Manno, bin ich froh, dass bei dir wieder alles o. k. ist! Und klaro, wir gehen shoppen, bis der Arzt kommt! Um 1 vor Karstadt? CU
    Karo.
    Sofort nach Karos Nachricht macht es wieder »pling!« und die nächste Mail flattert in die Mailbox:

    Von: [email protected]
    Betreff: Lebenszeichen
    Datum: Do., 01 November 11:10:52 ( MEZ )
    An: [email protected]

    Huhu Mira! Wir leben noch! Und haben endlich in diesem dösigen Kaff einen Jugendtreff mit Internetanschluss ausfindiggemacht. Ich weiß nicht, wie man ohne entspannen kann. Meine Eltern finden es hier großartig, aber uns geht das viele Grün und das geballte Nix-los doch langsam ein bisschen auf den Senkel.
    Wie ist es bei euch

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