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Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermien Stellmacher
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haben sie es endlich geschafft.
    »Wirklich sehr komisch, Karoline Faber!«, zischt Amanda in unsere Richtung. »Ist nicht jeder so ein Streber wie du, weißte?«
    »Das wäre ja schrecklich!«, kontert Karo und grinst. »Aber hoffentlich lassen sie dein Hirn aus Afrika auch wieder ausreisen, sonst hast du ein echtes Problem.«
    »Wieso Afrika?«, fragt Jennifer und ich pruste vor Lachen. Anscheinend haben sie den Gesamtsatz immer noch nicht geschnallt.
    Während der restlichen Stunde merke ich aber, wie es brodelt in der Zickenecke. Ab und zu werfen sie mir einen giftigen Blick zu und innerlich wappne ich mich schon.
    In der Pause legen die drei dann endlich los. Karo und ich kommen gerade vom Kakao-Automaten, als Amanda sich vor mir aufbaut.
    »Dass du ja nicht glaubst, dass der süße Fynn Grüner sich groß für dich interessiert!«, ätzt sie mich an. »Erstens steht der voll auf Blonde und zweitens bist du viel zu jung für ihn!«
    »Hat er selber gesagt«, lispelt Jennifer ihren Senf noch dazu. »Nur damit du Bescheid weißt!« Dann stöckeln sie wieder davon.
    »Und?« Karo sieht mich fragend an. »Aufhängen oder erschießen?«
    Ich überlege kurz. »Lieber ganz langsam vierteilen und das Geschrei, das sie dabei machen, lassen wir über Lautsprecher in die Fußgängerzone übertragen. Dann macht Shoppen sogar in diesem Kaff Spaß!«
    Auch wenn ich mich in der Schule cool gebe, habe ich das Gefühl, in ein großes schwarzes Loch gefallen zu sein. Ich versuche, so wenig wie möglich an Fynn zu denken, aber das gelingt mir überhaupt nicht. Alles erinnert mich irgendwie an die schönen Tage in den Ferien, und als ich nachmittags an unseren Höllenburg -Graffiti vorbeiradele, um zu sehen, ob sie noch da sind, könnte ich gerade in Tränen ausbrechen.

    Von: [email protected]
    Betreff: Re: Gleich dreh ich durch!
    Datum: Mo., 05 November 13:30:23 ( MEZ )
    An: [email protected]

    O Scheiße, Mira, das klingt ja alles total schlimm! Und du bist dir auch ganz sicher? Ich kann das gar nicht glauben, letzteWoche hörte sich das doch noch total gut an. Und er war auch so supergut drauf, als er uns mit dem Hund geholfen hat – ich pack’s einfach nicht!
    An deiner Stelle würde ich versuchen, dieser Ämändah eins auszuwischen. Kneif ja nicht, hörst du! Ich weiß, ich habe gut reden, aber solchen miesen Kröten muss man die Stirn bieten. Spontan fallen mir folgende Sachen ein: Fahrradreifen zerstechen (oder können die überhaupt nicht Rad fahren?), Rattengift aufs Pausenbrot, Absätze der Stöckelschuhe ansägen, damit sie auf ihre geschminkten Fressen fallen – nein! Ich hab eine schöne Idee! Bei euch gibt’s bestimmt auch so ein Anzeigenblatt, das an alle Haushalte verteilt wird. Da sind die Anzeigen total billig und du könntest Folgendes tun: Wenn du ihre Tel.-Nr. herausfindest, schaltest du folgende Anzeige: Putze gerne und umsonst. Amanda. Angebote bitte telefonisch unter 01234/567890 . Was meinst du, wie bei denen der Punk zu Hause abgeht? Das ist viel besser als der Rest. So ein bisschen Psychoterror kann Wunder bewirken. Ich drücke dir alle verfügbaren Daumen und Yannick auch. Sei gaaaanz lieb gegrüßt von deiner Jana, die schrecklich mit dir mitleidet. Meld dich bitte bald wieder!!!!!
    Trotz allem muss ich lachen, als ich Janas Mail lese. Ist wirklich keine schlechte Idee mit der Anzeige. Aber vielleicht ein anderes Mal. Ich habe kaum noch Taschengeld und muss außerdem noch Rasierschaum für meinen Vater kaufen.
    Bevor ich ins Bett gehe, lese ich mir die Seite mit dem Traumwecker noch einmal genau durch: Zettel neben dasBett legen, Wecker auf drei Uhr stellen und dann gleich losschreiben, wenn man aufwacht. Und sich beim Einschlafen auf das konzentrieren, wovon man träumen möchte.
    Das Letztere ist eigentlich gar nicht so schwer, aber ich merke, wie weh es mir tut, wenn ich an all die schönen Stun - den denke, die ich mit Fynn verbracht habe. Scheiße! Ich könnte gleich schon wieder losheulen.
    Irgendwann muss ich dann aber doch eingeschlafen sein, denn mich trifft fast der Schlag, als mein Wecker Punkt drei losscheppert. Es dauert eine ganze Weile, bis ich weiß, was überhaupt Sache ist, aber dann schnappe ich mir sofort den Block und schreibe auf, an was ich mich erinnern kann. Ich war irgendwo draußen und Putzi war auch dabei. Und der Ebert hat uns neue Hausaufgaben gegeben und –
    »Sag mal, was ist denn hier los?« Die Zimmertür geht auf und meine Mutter schaut mich völlig verpennt

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