Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermien Stellmacher
Vom Netzwerk:
angerufen.« Und bei dem Gedanken an das Telefongespräch wird mir wieder ganz kribbelig im Bauch. »Er hat gefragt, ob wir uns heute Abend treffen können.« Ich überlege kurz. »Wörtlich hat er gesagt: Wir treffen uns morgen Abend und dann wir gehen spazieren?« Während ich versuche, diesen süßen italienischen Akzent zu imitieren, machen ganze Hordenwild gewordener Hummeln Flugübungen in meiner Magengegend.
    »Und wann?«, fragt Mira. »Und wo?« Sie strahlt mich an, als hätte sie hinter jedem Auge eine Glühbirne angeknipst.
    »Heute Abend um sieben im Wäldchen«, seufze ich verliebt. »Hoffentlich überlebe ich bis dahin …«
    »Dafür werde ich schon sorgen«, sagt Mira. »Oder meinst du, ich fahre allein zu der Fahrschule?«
    Ich schlucke. »Verdammt, Marius hätte ich vor Liebesflausen wirklich fast vergessen. Wenn ich nur dran denke, wird mir gerade ganz anders«, sage ich und das stimmt. »Sollten wir das nicht lieber verschieben?«
    Aber meine Freundin schüttelt resolut den Kopf. »Nix da«, sagt sie sie. »Es wird höchste Zeit, dass du mal siehst, mit welchem Typen es deine Mam zu tun hat!«
    Stimmt schon, aber muss immer alles zusammenkommen?
    Während der Schulstunden sitze ich zwar gut sichtbar auf meinem Platz, aber in Gedanken bin ich mit Giovanni im Gewölbe der Marienburg. Immer wieder schaut er mich mit seinen hübschen Augen an und mein Herz macht Bocksprünge. Hoffentlich werde ich heute Abend nicht ohnmächtig im Wäldchen. Obwohl … dann könnte er mich ja auffangen und schon würde ich in seinen Armen liegen. Und bei der Gelegenheit könnte er mich dann auch –
    »Karoline, was bedeutet das Verb to pass in dem Satz Did you pass your driving test yesterday? « Unser Klassenlehrer Haben-wir-es-jetzt-bald? -Ebert steht direkt vor mir und schaut mich durchdringend an.
    »Küssen!«, sage ich.
    »Küssen?« Ebert wippt auf den Fußsohlen hin und her. »Küssen?!«
    Die ersten Schüler fangen an zu lachen und irgendwas an Eberts Ton signalisiert mir, dass ich gerade großen Mist erzähle. Ich versuche verzweifelt, die Zeile im Englischbuch zu finden. Da ist sie: Did you pass your driving test yesterday?
    O Gott! »Was habe ich eben gesagt?«, frage ich vorsichtig.
    »Du hast das Verb to pass mit küssen übersetzt«, tönt Ebert genüsslich. »Aber ich muss dir ganz ehrlich gestehen, dass ich die Frage Hast du gestern deinen Führerschein geküsst? irgendwie exotisch finde.«
    Jetzt lacht fast die ganze Klasse und auch Mira kann sich das Grinsen nicht verbeißen.
    »Nun? Haben wir’s bald?« Ebert klopft ungeduldig auf die Seite im Buch.
    » To pass heißt bestehen«, sage ich schnell. »Hast du gestern deinen Führerschein bestanden.« Ich habe das Gefühl, gleich sterben zu müssen, so peinlich ist mir die ganze Situation.
    »Richtig!« Ebert schnappt sich sein Notenbüchlein und trägt etwas ein. »Da hast du aber noch mal gerade die Kurve gekriegt, Karoline. Und tue mir bitte einen Gefallen: Heb dir deine Frühlingsgefühle doch für den Nachmittag auf, ja?«
    Ich hole tief Luft und versuche, mich für den Rest der Stunde auf die dämlichen Vokabeln zu konzentrieren, aber jeder Versuch ist für die Katz. Irgendeine unsichtbare Hand zerrt mich sofort wieder von meinem Stuhl und entführt mich in die Katakomben zu Giovanni.
    »Ich weiß wirklich nicht, ob ich das alles durchstehe«, sage ich mit dünner Stimme zu Mira. »Ich bekomme in einer Tour SMS von Giovanni und kann gar nicht mehr klar denken. Ich bin mir sicher, dass ich mich bei dem Interview gleich voll blamieren werde!«
    »Wirst du schon nicht«, sagt Mira und nimmt mich in den Arm. »Ich habe mir eine ganze Reihe schlauer Fragen aufgeschrieben und du kannst dich einfach dann einklinken, wenn dir noch etwas einfällt. Okay?«
    Hoffentlich hat sie recht. Ich habe das Gefühl, mich in einer Art Vakuum zu bewegen. Ich habe weder Hunger noch Durst und überall sehe ich den hübschen Lockenkopf von Giovanni.
    »Was hat er denn geschrieben?« Mira schaut mich neugierig an.
    »Dass er sich sehr auf unser Treffen freut«, seufze ich und bei dem Gedanken an die Zeilen macht sich wieder dieses komische Ziehen in meiner Magengegend breit. Ein schönes Gefühl. »Wenn ich wenigstens wüsste, was ich anziehen soll …«
    Mira überlegt kurz. »An deiner Stelle würde ich dieses flauschige Sweatshirt mit dem schönen Ausschnitt anziehen«,sagt sie dann. »Du weißt schon, dieses grüne Teil. Das steht dir supergut!«
    Das stimmt. Und

Weitere Kostenlose Bücher