Mister Unwiderstehlich
Hast du ihr von unserem gemeinsamen Wochenende erzählt? Dass wir beinah ... du weißt schon."
"Nein, das habe ich ihr nicht erzählt. Aber ich habe erwähnt, dass du und Cameron euch kennen gelernt habt. Dass du dich für deine Nachforschungen mit ihm angefreundet hast und eventuell deinen Einfluss auf ihn geltend machen kannst, um seine Übernahme des Magazins aufzuhalten. Oder sie zumindest hinauszögern, bis Charlotte ihren Vater überzeugt hat, ihr mehr Geld zu geben."
Nina starrte sie fassungslos an. "Das glaube ich nicht."
"Ich habe außerdem dein Interesse an einem Redakteursposten erwähnt." Lizbeth schwang die Füße vom Tisch. "Schätzchen, dies ist die Chance, deine Träume zu verwirklichen."
"Aber doch nur, falls Charlotte das Magazin halten kann. Was hast du nur getan? Du kennst Cameron Ryder nicht. Der Mann ist rücksichtslos."
Lizbeth grinste schlau. "Aber du kennst ihn doch wirklich. Und er ist deine Chance auf einen Redakteursposten."
"Das ist er vielleicht gewesen. Ich habe ihn gestern Abend fortgejagt. Und nach dem, was ich zu ihm gesagt habe, wird er auch nicht wieder kommen."
"Dann solltest du dir schleunigst etwas einfallen lassen", warnte ihre Freundin sie. "Flehe ihn an, lass deinen Charme spielen. Was auch immer, du brauchst Cameron Ryder."
"Ich soll..."
Nina wurde unterbrochen, da die Tür zu ihrem Büro aufflog und Charlotte Danforth hereingerauscht kam. "Nina, Liebes!" rief sie überschwänglich und küsste sie auf beide Wangen. "Lizbeth hat mir die wunderbaren Neuigkeiten berichtet. Als ich dich bat, alles über Cameron Ryder in Erfahr ung zu bringen, habe ich natürlich nicht damit gerechnet, dass du so weit gehen würdest. Das nenne ich echten Teamgeist."
Nina hob abwehrend die Hände. "Charlotte, ich sollte wohl erklären, dass ..."
"Ach, nicht so bescheiden. Wir alle bei Attitudes schulden dir Dank." Ihre Miene verhärtete sich. "Mit deiner Hilfe werden wir diesen Cameron Ryder wie eine Kakerlake zertreten."
Nina warf Lizbeth einen wütenden Blick zu, doch ihre Freundin hatte für Charlotte ihr bestes Lächeln aufgesetzt. "Wie eine Kakerlake", stimmte sie zu.
Charlotte nahm Ninas Hand und zog sie aus dem Sessel. "Komm mit. Wir beide gehen gemeinsam zum Lunch und besprechen die Strategie bei Hummersalat und Martinis. Lizbeth erwähnte, dass du einige Ideen für Artikel hast. Die möchte ich ebenfalls hören. Ich habe noch niemanden für den freien Redakteursposten gefunden. Vielleicht bist du ja mein Mädchen?"
"Lunch? Aber es ist doch erst neun."
"Dann gehen wir solange shoppen!" rief Charlotte. "Du shoppst doch gern, oder?"
Nina nickte. Obwohl die Vorstellung, mit Charlotte einkaufen zu gehen, eher beängstigend war, nannte sie sie jetzt wenigstens beim richtigen Vornamen. Eigentlich sollte sie sich glücklich schätzen. Das war ein großer Schritt.
"Was meinst du? Zuerst gehen wir Kaffee trinken. Anschließend schauen wir bei Bloomies and Saks und Lord and Taulors rein. Und während wir einkaufen, lernen wir uns ein wenig besser kennen. Wäre das nicht schön, Nina? Außerdem habe ich eine Dauerreservierung zum Mittagessen im L'Auberge. Du magst doch französisches Essen, oder?" Sie strahlte.
"Natürlich, wer nicht?" Damit drehte Charlotte sich um und marschierte aus dem Büro. Erst als sie schon den halben Flur hinuntergegangen war, merkte sie, dass Nina ihr nicht gefolgt war. "Komm schon, Nina!" rief sie..
Nina drohte Lizbeth mit dem Zeigefinger. "Das wirst du mir büßen." Dann rannte sie ihrer Chefin nach und folgte ihr in ihr Büro. Charlotte deutete auf einen Sessel, und Nina setzte sich gehorsam.
"So, wir müssen uns eine Strategie überlegen", eröffnete Charlotte ihr, die hinter ihrem Schreibtisch auf und ab lief und an ihrer französischen Zigarette paffte. "Ich muss erfahren, wie viel genau er bieten will. Ich erstelle gerade einen vorläufigen Finanzplan, um unsere Schulden zu decken, deshalb muss ich sicher sein, dass mein Vorschlag besser ist als seiner.
Sonst wird mein Vater ..." Sie lachte mit gespielter Unbekümmertheit. "Na ja, das ist nicht deine Sorge."
Charlotte nahm eine Plastiktüte aus dem Regal und reichte sie Nina. "Du kannst damit anfangen."
Nina leerte die Tüte auf Charlottes Schreibtisch, und fünf Videokassetten fielen heraus.
"Was ist das?"
"Alte James-Bond-Filme. Ich will, dass du sie dir ansiehst. Wenn du für mich spionieren willst, musst du wissen, was du tust. Pussy Galore und Plenty OToole sind Expertinnen auf dem
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