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Mit 11 erobert man die Welt

Mit 11 erobert man die Welt

Titel: Mit 11 erobert man die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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abgegangen war, verspürten sie neue Kraft und brachten den Rest des Weges schnell hinter sich. Zu Hause angekommen, erzählten sie zunächst nichts von ihrem Abenteuer. Sie schlichen sich unter die Dusche und schliefen fest bis zum Abendbrot. Erst als sie gegessen hatten und gemütlich um den Kamin saßen, gestand Susan den Eltern, was sie den anderen eingebrockt hatte.
    „Oh, seid ihr Lilian und ihrer Truppe begegnet?“ sagte Bob Simonson heiter. „Eine nette Person. Sie hat erst kürzlich hier in der Nähe ein Camp aufgemacht, in dem sie Hundeschlitten-Kurse speziell für Frauen gibt. Früher war sie Lehrerin für verhaltensgestörte Kinder in New York. Bis sie es in der Großstadt nicht mehr ausgehalten hat und hier begann, Huskies zu züchten.“
    „Ehrlich? Nur für Frauen? Warum denn das?“ erkundigte sich Katja neugierig.
    „Nun, das solltet ihr sie vielleicht selbst fragen“, schlug Bob Simonson vor. „Warum macht ihr nicht morgen mal einen Ausflug zu ihrer Farm? Sie ist nicht weit von uns entfernt.“
    „Super Idee!“ rief Susan voller Eifer, denn sie hatte den Wunsch, etwas gutzumachen. „Ich wollte schon immer mal wissen, wie man so einen Hundeschlitten lenkt!“
    „Und ich liebe Huskies über alles. Sie sind so eine tolle Mischung zwischen Wolf und Schmusetier“, begeisterte sich Katja. „Ach, ich hätte zu gern einen Hund. Aber wir können zu Hause leider keinen halten.“
    „Wir auch nicht“, meinte Clare Simonson und sah ihre Tochter liebevoll an. „Obwohl Susan sehr traurig darüber ist.“
    „Wenn ich erwachsen bin, werde ich ein ganzes Dutzend Hunde haben“, behauptete Susan leidenschaftlich. „Ihr werdet schon sehn!“
    „Sicher, Liebes, wir werden sehn.“
    Am nächsten Tag machten sich die drei Mädchen gleich nach dem Frühstück auf den Weg. Die Jungen hatten ihre Teilnahme an dem Ausflug verweigert. So ein Weiberbetrieb, da würden sie sich nur komisch Vorkommen, hatte Randy gemeint. Und Paul hatte seinem Bruder ausnahmsweise zugestimmt.
    Bob Simonson hatte bei Lilian Bergman angerufen und um Erlaubnis für diesen Besuch gebeten. Nebenbei hatte er bemerkt, es handle sich um eben jene Mädchen, die gestern kurz nach Sonnenuntergang in der Meinung, von Wölfen verfolgt zu werden, aus Angst vor ihr auf die Bäume geklettert waren. Lilian Bergman hatte herzlich gelacht und gemeint, da hätte sie ja etwas gutzumachen.
    Wieder mußten sie den gefrorenen See überqueren und vom anderen Ufer aus auf einem gut sichtbaren Trail in südwestlicher Richtung weiterlaufen. Nach knapp vier Meilen Weg hatten sie den Hof der Huskie-Züchterin erreicht. Schon von weitem hörten sie das vielstimmige Gekläff der Meute.
    Der Hof bestand aus mehreren Blockhäusern. Das größte, in der Mitte der Anlage, beherbergte einen Speisesaal und einen Aufenthaltsraum für die Gäste, sowie das Büro und die Wohnräume von Lilian Bergman. In den kleineren Häusern befanden sich die Zimmer der Kursteilnehmerinnen. Die Hunde lebten im Freien, jeder in einer einfachen Hütte.
    „Angekettet, das ist doch schrecklich!“ murmelte Katja. „Bei uns sind Kettenhunde verboten!“
    „Ich glaube, bei Huskies ist das was anderes“, wußte Carol zu berichten, „sie sind halbwild und lassen sich nicht abrichten wie unsere Haushunde. Ich habe mal gelesen, daß sie sofort abhauen, wenn du vom Schlitten fällst. Dann sausen sie los, ab in die Wälder, und du siehst sie nie wieder. Das ist natürlich auch sehr gefährlich, denn sie können mit ihren Leinen irgendwo
    hängenbleiben und sich verletzen.“
    „Richtig!“ kam von hinten eine tiefe Stimme. Lilian Bergman trat zu ihnen. „Deshalb ist das erste Gesetz beim Hundeschlittenfahren: Laß niemals - wirklich niemals - deinen Schlitten los.“ Lilian Bergman gab jedem die Hand. „Hallo! Ich freue mich über euren Besuch! Ich hoffe, ihr habt euer gestriges Erlebnis gut überstanden.“
    Susan wurde rot. „Ganz schön dumm von mir, was?“
    „Unsinn!“ Frau Bergman lachte. „Wenn man bedenkt, daß viele Huskies noch eine Menge Wolfsblut in sich haben - bei manchen ist die Ähnlichkeit sehr groß. Nur, daß sie nicht kläfften, hätte dich stutzig machen sollen. Aber bei so einem Schrecken denkt man nicht lange nach. Kommt, jetzt werde ich euch meine Schützlinge vorstellen.“
    Sie ging voraus zu dem windgeschützten Hof hinter dem Haupthaus, auf dem die Hundehütten standen. Die Huskies lagen angekettet vor ihren Behausungen in der Sonne und schliefen oder

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