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Mit 11 erobert man die Welt

Mit 11 erobert man die Welt

Titel: Mit 11 erobert man die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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durch Sonnen-Energie. Die wird hier hinuntergeleitet und erwärmt Wasser und Fußboden. Das Wasser holen wir aus dem See. Hier siehst du die Filteranlage und da die Pumpe. Strom gewinnen wir
    teils aus Wasser, teils aus Windkraft. Die Technik erkläre ich dir bei Gelegenheit. Die Treppe dort fuhrt zu den Vorrats- und Abstellräumen hinunter. Von dort gibt’s einen weiteren Ausgang nach draußen, zur Seeseite hin, mit einer Terrasse davor. Da befindet sich dann auch die Treppe zum See und zu unserem Bootssteg.“
    Katja zog es magisch zu dem Modell der gesamten Siedlung. Fasziniert betrachtete sie die unterschiedlichen Häuser. Es gab ganz kleine, mittelgroße, aber auch sehr luxuriöse. Alle waren so in die Landschaft hineingebaut, daß man sie vom See aus kaum entdecken konnte. Da gab es bepflanzte Dächer, ein riesiges Zelt ganz aus Holz, ein Haus, das wie ein echtes Baumhaus aussah und etliche, die ähnlich dem der Simonsons so zwischen Felsen und Bäume gebaut waren, als wären sie mit der Landschaft verwachsen. Katja konnte sich nicht sattsehen. Nur ungern folgte sie dem Ruf Clare Simonsons, die jetzt den Tee am Kamin serviert hatte.
    „Katja hat’s die Sprache verschlagen“, stellte Carol amüsiert fest. „Aber denk dir nichts, ich war zuerst genauso von den Socken vor Staunen.“
    „Architekt, das würde ich später auch gern werden!“ rief Katja begeistert. „Ich wünschte, Mami könnte das alles sehen!“
    „Ganz einfach: Bring sie das nächste Mal mit!“ schlug Bob vergnügt vor.
    Katja antwortete nicht. Sie wußte nur zu gut, daß das sicher nicht so bald möglich sein würde. Wenn Mami mit Papi mal für ein paar Tage nach Holland oder nach Belgien fuhr, war das schon das Höchste, was sie dem Familienbudget zumuten konnten.
    „So, Kinder, jetzt aber an die Arbeit!“ mahnte Clare Simonson. „Morgen ist Weihnachten. Wir müssen uns einen Plan machen, was alles bis dahin zu tun ist und wer welche Aufgaben übernimmt. Um den Baum kümmert sich wie immer Daddy. Ihr drei könnt das Haus schmücken und mir in der Küche helfen. Wann kommen deine Eltern an, Carol?“
    Carol zuckte hilflos mit den Achseln. „Sicher im letzten Moment, wie immer.“
    Katja tat die Freundin leid. Carols Eltern waren beide Politiker mit wichtigen Ämtern, die ständig in den verschiedenen Provinzen unterwegs waren und sich selten zu Hause sehen ließen. Nur gut, daß Carol in Susan so eine gute Freundin hatte, die fast schon wie eine Schwester war. Carols ältere Brüder waren im Internat, nur sie lebte, betreut von ihrer Großmutter und einer Haushälterin im Elternhaus.
    Da die Simonsons mit Carols Eltern befreundet waren, hatten sie sie dazu überreden können, sich ebenfalls ein Ferienhaus am Lake Susan bauen zu lassen. Es lag in nächster Nachbarschaft. So pendelten die Mädchen während der Ferien zwischen beiden Häusern hin und her.
    „Und wann kommen Randy und Paul?“ erkundigte sich Susan. Randolph und Paul waren Carols ältere Brüder, und Katja entging nicht, wie Susan beim Aussprechen des Namens Paul rot wurde. War sie etwa in die Sportskanone Paul verknallt? So was sollte es ja geben, auch wenn Katja das total blöd fand. Ihr waren die beiden Jungen immer viel zu hochnäsig erschienen, als daß sie sich für sie hätte interessieren können. Na ja, vielleicht hatten sie sich ja gebessert in den vergangenen anderthalb Jahren.
    Nachdem Katja zu Hause angerufen und ihre gute Ankunft mitgeteilt hatte, verbrachten sie den Rest des Tages mit Weihnachtsvorbereitungen. Natürlich hatte sie Mami und Papi in aller Eile auch von dem Traumhaus erzählt.
    Nun schmückten sie die Wohnräume und Gänge mit Girlanden aus künstlicher Tanne, die mit roten Schleifen und Beeren besetzt war, bastelten weihnachtliche Gestecke, packten hinter verschlossenen Türen Geschenke ein und überzogen das Haus mit einer Schicht aus buntem Glitzerkram. Katja war nicht sonderlich begeistert über soviel künstliches Zubehör. Daheim gab es nur frische Tannenzweige und echte Kerzen auf dem Baum, deren Duft sich mit dem der selbstgebackenen Plätzchen mischte. Aber die Gebräuche waren nun mal verschieden.
    Am nächsten Tag gab es in der Küche viel vorzubereiten, denn zum Weihnachtsabend war Carols ganze Familie eingeladen. Die Zeit verging viel zu schnell, schon war es dunkel, und man mußte sich für den festlichen Abend umziehen.
    Als die Gäste eintrafen und man mit einem Glas Champagner auf ein fröhliches Weihnachtsfest anstieß,

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