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Mit 80 000 Fragen um die Welt

Mit 80 000 Fragen um die Welt

Titel: Mit 80 000 Fragen um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Gastmann
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hinfort,
    Präsidenten und korrupte Verprasser
    und auch den Ministre du Sport.»

KAPITEL 16
«WIE VIELE SCHAFE GIBT ES IN NEUSEELAND?»
    DER HERR DER RINGE
    Manche Menschen begrüßen dich mit Worten. Andere mit einem Kuss. Und wieder andere mit einem Geschenk.
    «Was, glaubst du, ist das hier?»
    Blue drückt mir etwas in die Hand. Es ist klein, orangefarben und aus Plastik. Ein Ring, im Durchmesser so groß wie mein kleiner Finger. Der Ring ist elastisch. Ich kann ihn zusammendrücken und mit etwas Kraft auseinanderziehen. Danach kehrt er blitzschnell wieder in seine ursprüngliche Form zurück. Was soll das schon sein? Eine Dichtung vielleicht.
    «Denk darüber nach. Und jetzt zieh die Klamotten an!»
    Blue hat ja recht. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung. Hat Mutti auch immer gesagt. Ich schlüpfe in die gelbe Regenhose und befestige ihre Träger über dem dicken Wollpulli, den Blue mir gegeben hat. Zwei Paar Socken, Gummistiefel und dann hinein in den warmen, weiten Wachsmantel. In seiner linken Außentasche finde ich eine grüne Fischermütze.
    Apropos grün: Hat sich schon mal jemand gefragt, warum Neuseeland eigentlich so grün ist? Ich mich dummerweise auch nicht, sonst wäre ich nämlich nicht hierhin gereist. Es ist Hochsommer, aber es schüttet seit Tagen, und seit ich hier bin, habe ich das Treffen mit Blue immer wieder verschoben. Doch das Wetter wird einfach nicht besser. Im Gegenteil: Heute kommt der Regen schon nicht mehr von oben, er fliegt uns seitlich um die Ohren.
    An Blue perlen die Tropfen einfach ab. Das neuseeländische Wetter hat seine Haut gegerbt und Wasserrinnen in sein Gesicht gegraben. Blue muss bei jedem Wetter aus dem Haus. Jeden Tag. Blue ist Schäfer.
    «Warum heißen Sie eigentlich Blue?»
    «Das hat mit meinen roten Haaren zu tun.»
    Offenbar haben die Briten das Land gründlich kolonialisiert. Blue sieht aus wie ein Waliser und steht auf englischen Humor. Es gibt übrigens jede Menge Witze, die mit Neuseeländern und Schafen zu tun haben.
     
    Frage: Warum können Neuseeländer ihre Freundinnen nicht mit zum Rugby nehmen?
    Antwort: Die Damen fressen den Rasen.
     
    «Und wie nennt man einen Neuseeländer, der polygam lebt, Dennis?»
    «Einen Schäfer?»
    «Ganz genau. Und du wirst heute zum Schäfer ausgebildet. Mit allem, was dazugehört.»
    Jetzt bekomme ich Angst. Aber glücklicherweise habe ich auf dieser Schaffarm bisher nicht ein einziges Schaf gesehen. Dabei war ich eine Stunde mit dem Auto auf dem Gelände unterwegs, bis ich die Residenz von Blue gefunden hatte. Ein kleines Haus mit grünem Dach und weißen Wänden aus Holz, vor denen Orchideen blühen. Von der Veranda aus geht es über eine Blumenwiese direkt an den endlosen Strand. Im Sand liegt ein haushoher weißer Fels. Er gab der Farm ihren Namen: White Rock Station. Sie liegt an der Südostküste der Nordinsel Neuseelands. Martinborough, die nächste Stadt, ist fünfzig Kilometer entfernt. Aber wo sind die Schafe?
    «Sie sind da oben in den Höhen!»
    Ach ja, richtig: Man kann die White Rock Station natürlich nicht mit einem deutschen Bauernhof vergleichen. Das hier ist nicht Ostfriesland. Blues Farm ist 3700   Hektar groß und besteht aus hohen, grasbedeckten Bergen. So hoch, dass die Wolken in ihnen hängenbleiben. Dazwischen liegen weite Täler mit Wäldern und Flüssen. So ähnlich stelle ich mir die schottischen Highlands vor. Eigentlich muss es hier wunderschön sein, doch der Regen hat alles hoffnungslos vernebelt.
    «Okay, Dennis! Tolles Wetter heute! Nochmal herzlich willkommen in Neuseeland. Und hier ist deine Aufgabe: Hol die Schafe von den Hügeln und zähl sie!»
    Blue pfeift, und vier klatschnasse Hütehunde springen von der Ladefläche seines Pick-ups und rennen in die Berge. Es ist ein paar Sekunden still, dann rast eine große weiße Wolke auf uns zu. Auch ich beginne jetzt zu pfeifen, so wie Blue, aber eigentlich ist das lächerlich. Die Hunde wissen schon genau, was zu tun ist. Sie versperren den Schafen an drei Seiten den Weg und treiben sie zu uns.
    «Meine Hunde können alles. Ich habe sie trainiert. Was sollen sie mit den Schafen machen?»
    «Sie können alles?»
    «Alles. Wünsch dir was!»
    «Dann möchte ich, dass sie die Schafe im Kreis um mich herumtreiben.»
    «Tja, das ist nicht ganz leicht.»
    Ich habe Blue bei seiner Schäferehre gepackt. «Bleib genau da stehen!», ruft er und beginnt, seinen Hunden Kommandos zu geben. «Come on!! Move, move!! Now leave it,

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