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Mit Arabella fing alles an

Mit Arabella fing alles an

Titel: Mit Arabella fing alles an
Autoren: John Holgate
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einzuschlagen versuchte, bewegten sich die Ziegel in seiner Umgebung und drohten sich loszureißen. Des öfteren gab es geringere Ziegelrutsche, aber so langsam schlossen sich wenigstens die größten Lücken. Wenn es mir auch nicht gelungen war, den Regen ganz abzuhalten, so kam er jetzt wenigstens nur noch tropfenweise durch.
    Ich erlebte einen Augenblick der Entspannung, als Dorfie-Pig entdeckte, daß die Tür zum Vorratsraum nicht fest verriegelt war und mit der Schnauze aufgestoßen werden konnte. Es war ihr zwar nach Plündern zumute, aber sie mißtraute ihrem Glück. Die Lage schien zu schön, um wahr zu sein: sie vermutete eine Falle und zögerte, bevor sie eintrat.
    Ein Ausdruck geschockter Überraschung breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als ich hinunterbrüllte: »Verschwinde hier!« Meine Stimme klang von den dicken Steinwänden wider, so daß es schwer für sie war, festzustellen, woher der Ton eigentlich kam. Sie grunzte und drehte sich um die eigene Achse wie ein Wetterhahn, um herauszufinden, wo ich steckte, aber aus irgendeinem Grunde kam sie nicht auf die Idee, nach oben zu schauen. Ich rief nochmals, diesmal noch lauter; der Lärm war beeindruckend, durch den begrenzen Raum vervielfacht, wie ein Bombenschlag. Das war zuviel für sie: Sie drehte sich um und schoß eiligst aus dem Lagerraum davon in Richtung Viehhof, als würde sie jeden Augenblick erwarten, daß die Schlachter sie packten.
    Mein Geschrei schreckte auch die Spatzen auf, die diesen Lagerraum zu ihrem Wohnhaus erklärt hatten. Hurtig flogen sie durch die scheibenlosen Fenster davon. Plötzlich wurde mir klar, daß die Schwalben, Mauersegler und die kleinen Hausschwalben uns verlassen hatten. Etwa vor einer Woche konnte ich beobachten, wie sie sich auf den Telefondrähten sammelten, aber bis zu diesem Augenblick hatte ich sie noch nicht vermißt.
    »Sie sind nach Afrika zurückgeflogen«, beeilte sich Nicholas, mich zu informieren. »Jetzt fliegen sie gerade über Frankreich und Spanien.« Es stellte sich heraus, daß er in der Schule das Thema der Zugvögel gerade behandelte, und er war immer sofort bereit, hilfreich in bezug auf meine Weiterbildung zu sein.
    Durch den Abschied der Schwalben wurde das Ende des Sommers offiziell. Das war ein harter Schlag für uns. Wir sind eine Warmwetterfamilie. Shirleys Vorstellung von der Hölle ist ein klirrkalter Winter. Bereits jetzt strickte sie eifrig, wobei sie Wolle verwendete, die so dick wie ihr Finger war. Sie nahm bei jedem von uns Maß und verwahrte die Endprodukte gut in den verschiedenen Schränken, auf den Angriff vorbereitet.
    Am ersten Donnerstag des Monats November unternahmen wir einen weiteren Schritt hinsichtlich unserer Vorbereitungen für die Winterbelagerung: die fahrbare Mühle kam zu uns, um unsere selbstangepflanzte Gerste zu Tierfutter zu machen. Diese riesigen, vollautomatischen Vehikel waren verhältnismäßig neu in diesem Teil der Welt. In der Vergangenheit hatten die Bauern selbst ihre Gerste gemahlen oder sie den Mühlen der nächsten Umgebung gebracht. Viele machten es weiterhin auf diese Art, aber für Bauern wie wir, die nicht die richtige Ausrüstung dafür hatten, war dieser Service ein wunderbarer Zeit- und Mühesparer.
    Wir kippten für dieses erste Mal die Säcke mit der Gerste in eine große, galvanisierte Badewanne. Von dort wurde sie mit Hilfe eines ausziehbaren Vakuumschlauchs in die Mahl-und Mischmaschine gesaugt. (Der Händler lieferte mehrere Zusätze inklusive Weizen und Melasse für die Mischung.)
    Leicht feucht und mit süßlichem Geruch kam das fertige Produkt aus der Maschine. Sofort füllten wir es in Säcke ab und karrten diese in den Lagerraum. Das Vieh war begeistert davon, und am Schluß hatten wir drei Tonnen, die uns weniger als die Hälfte des im Handel käuflichen Futters kosteten.
    Der Mann, der die Maschine bediente, war ein großer junger Bursche mit struppigem Haar aus East Anglia, den man hierher beordert hatte, damit er diesen Service populär und Leute aus der Gegend damit vertraut machte. Er hatte Heimweh nach seiner Familie und den flachen Marschen. »Es gibt hier zu viele Hügel«, sagte er zu uns. »Ich fühle mich eingeengt, als würde ich ersticken. Wenn man schon immer hier gelebt hat, macht einem das wahrscheinlich nichts aus. Aber ich fühl’ mich hier nicht wohl, man ist zu weit vom Meer weg. Wenn man bei mir, wo ich zu Hause bin, auf eine Leiter steigt, kann man meilenweit sehen.«
    Er klappte die Maschine auf, bat
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