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Mit Arabella fing alles an

Mit Arabella fing alles an

Titel: Mit Arabella fing alles an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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probierte die verschiedenen Zusatzteile aus, während sein Freund die beiden langen Messer mit den vielen Klingen genau untersuchte, die ebenfalls dazugehörten.
    »Vierzig Pfund und nicht mehr«, meinte derjenige auf dem Sitz.
    Sein Freund war anderer Meinung: »Geh bis fünfundvierzig Pfund, wenn du sie wirklich brauchst.«
    »Nä, das ist sie niemals wert«, erwiderte der erste.
    Auf einer anderen Seite des Feldes sollten Schafe verkauft werden. Je nach Alter waren sie in Gruppen von sechs oder acht Stück eingepfercht. Es waren auch kräftige Clun Forest- und Kerry Hill-Mutterschafe darunter sowie Mischrassen und kleine Schafe aus der Waliser Hügellandschaft. Zwei schwere Suffolk-Böcke mit schwarzen Köpfen teilten sich einen Pferch.
    Kaufinteressierte Bauern lehnten sich über die Zäune und packten einige Mutterschafe, um ihre Mäuler zu inspizieren. Wenn man weiß, worauf zu achten ist, sagen die Zähne viel aus. Etwa mit einem Jahr bekommen Schafe die ersten beiden Schneidezähne; die nächsten beiden kommen etwa zehn bis zwölf Monate später und ein drittes Paar nach weiteren fünf Monaten. Im Alter von drei Jahren hat ein Schaf sein komplettes Gebiß, d. h. vier Paar dieser vorderen Schneidezähne, mit denen es das Gras abrupft.
    Howards Interesse galt den älteren Mutterschafen. Ihre Zähne waren ziemlich abgenutzt, einige fehlten ganz. »Ich kenn’ sogar welche, die gar keine Zähne mehr haben«, sagte Howard. »Ich hab’ auf meinem Hof so eins ohne einen einzigen Zahn mehr in seinem Maul, aber jedes Jahr bringt es mir zwei stämmige Lämmer zur Welt und zieht sie ohne Schwierigkeiten groß.«
    »Es kommt auch vor, daß manchmal ein Zahn wie eine Nadelspitze abgenutzt wird, so daß sie überhaupt nicht mehr kauen können«, meinte Thomas. »Dann mußt du die Kneifzange nehmen und ihn rausziehen.«
    Howard klopfte auf ihre Rücken: »Falls man sie billig kriegt, sind sie einen Kauf wert; sie bringen einige Lämmer.«
    Ein dicker, stämmiger Mann, der als Aaron, der Bergbauer, allgemein bekannt war, mischte sich in die Unterhaltung: »Mit ihren Eutern ist auch alles in Ordnung, Howard. Ich hatte zwar ein Auge auf sie geworfen, aber wenn du bieten willst, halt’ ich mich zurück — und du kaufst mir ‘nen Drink.«
    »Du hältst bestimmt nicht den Mund«, schnaubte Howard zurück. »Wenn du ein Auge auf sie geworfen hast, würdest du sogar deine eigene Großmutter überbieten, alter Schwindler. Versuch bloß nicht, auf diese Weise Freibier aus mir herauszulocken!«
    Aaron lachte und zeigte dabei seine kräftigen, etwas gelblichen Zähne. Er trug einen ausgeblichenen blauen Sergeanzug, das Jackett wurde vor dem dicken Bauch von einem einzigen Knopf an einem langen Faden zusammengehalten; trotz der Kälte lief er mit offenem Hemdkragen und ohne Mantel herum.
    »Du hättest doch ein paar Pfennige für einen armen Bergbauern wie mich übrig, nicht wahr?«
    »Kauf dir dein Bier von den vielen verfluchten Zuschüssen, die du kriegst«, gab Howard zurück. »Wahrscheinlich machst du da oben damit ein Vermögen!«
    Der andere schüttelte den Kopf. »Howard, alter Junge, wie kannst du sowas nur sagen? Wir halten uns so eben über Wasser, gerade so eben...« „
    Sie waren gute alte Freunde und Rivalen. Da Aarons Hof hoch am Berg lag, erhielt er Zuschüsse für Rinder und Schafe. Das wurmte Howard — zur Freude des Dicken —, der nicht dieses Glück hatte.
    Schließlich kamen wir zu den Rindern. Inklusive Stammherde und Kälber waren es über siebzig. Wir waren allerdings hinter den zweiundzwanzig Milchkühen her, die alle mit einer Ausnahme zur Friesenzucht gehörten und nun in einem Gebäude, das dem von Ellis sehr ähnlich war, auf ihre Begutachtung warteten. Sehr sorgfältig waren sie für diesen Anlaß gestriegelt und besonders sorgfältig hergerichtet worden; außerdem hatten großzügige Extrarationen an Zufutter ihrem schwarzweißen Fell einen gesunden Glanz verliehen. Ohne Ausnahme >mampften< sie in aller Ruhe von dem Heu, das man in die Futtertröge gegeben hatte.
    Nur eine rehäugige Jerseykuh war dabei. Sie war kleiner und etwas zierlicher gebaut als ihre Gefährtinnen. In vielen Herden der Umgebung gab es eine oder mehrere Kühe dieser Züchtung von den Inseln im Ärmelkanal, um den Sahneanteil des gesamten Milchverkaufs der Herde und den Verkaufswert zu erhöhen.
    »Laß sie da, wo sie ist«, warnte Ellis. »Du brauchst jetzt Milch. Die schwarzweißen sind für dich die richtigen. Es geht nichts

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