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Mit Arabella fing alles an

Mit Arabella fing alles an

Titel: Mit Arabella fing alles an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Holgate
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sie dorthin und führte sie zum Begutachten herum.
    »Wirklich gute Kühe, wie man sie noch nirgends gesehen hat«, begeisterte sich der Auktionator in seiner Rolle als Hoherpriester des Verkaufs. »Ihr alle kanntet die Farm; ihr kauft von einem wirklich ehrlichen Mann. Hier gibt es keine Ausschußware. Nicht eine von ihnen ist von schlechter Qualität. Ihr habt sie euch angesehen, nun laßt mich vernünftige Preise und keinen Unsinn hören. Heutzutage liegt viel Geld in der Milchwirtschaft.«
    Die erste Kuh wurde hereingebracht. »Da, seht euch das herrliche Tier an!« rief der Auktionator laut. »Hat viermal gekalbt. Gerade trächtig von einem Hereford-Bullen. Gibt volle Milchmenge: bei jedem Wetter regelmäßig 18 Liter. Ein Prachtexemplar. Wer sagt 200 Pfund?«
    Kein Laut kam von seinen Zuhörern.
    »Los, meine Herren, helfen Sie mir. Lassen Sie mich anfangen. Sagen wir mit 150 oder mit 140 Pfund.« Zögernd sagte jemand: »90 Pfund«.
    »Das ist ein Witz«, antwortete Boyce gefühlvoll. »Nun gut, sagen wir 90. Wer sagt 100?« Ein Bauer in einer teuren Tweedjacke nickte. »Danke. Jetzt 110?«
    Jemand gab ein Zeichen. »120! Wer gibt 120?« Niemand. »Fünfer, ich nehme Fünfer.« Niemand wollte Fünfer geben. »Gut, sagen wir Einer. Machen wir es uns schwer.« Das Bieten kroch langsam auf 117 Pfund. Der Mann in der Tweedjacke kaufte sie schließlich.
    »Der Preis kommt ungefähr hin«, murmelte ein Mann hinter mir.
    Kuh Nummer fünf war die erste, die ich vorgemerkt hatte.
    »Dreh nicht gleich durch«, riet Ellis. »Laß jemand anderen für den Grundpreis sorgen.«
    Nummer fünf wurde in dem Ring herumgeführt und schien mich direkt anzustarren. Sie sah riesig aus.
    »Dies ist ein wunderbares Tier«, sagte Boyce. »Sie dürfte nicht viel unter 200 liegen. Wer fängt an, sagen wir mit... 170 Pfund?«
    Jemand sagte sehr trocken: »110.«
    »Nun«, meinte Boyce mit einem resignierenden Achselzucken, »nehmen wir dies als Anfang.«
    Das Bieten saß fest bei 120 Pfund. Es wollte anscheinend niemand diese Kuh, wenn sie einen Pfennig mehr kosten würde. Howard stieß mich an.
    Ich bot 125. Meine Stimme klang wie ein quietschendes Spielzeug.
    »Aha«, rief der Auktionator, »jetzt kommt das richtige Geld rein. Hier ist frisches Blut, meine Herren! Jetzt nehmt euch in acht!« Die Menge lachte.
    Ein Mann, der uns genau gegenüber auf der anderen Seite des Rings stand, hob seinen Katalog.
    »130.« Boyce drehte sich mir zu. Ich nickte. »135.« Er sah wieder den anderen an: »Machen Sie weiter, eine wunderbare Kuh. Lassen Sie sich die nicht entgehen.« Der andere reagierte nicht. Ich hörte beinahe, wie laut mein Herz schlug.
    »Sie gehört dir«, sagte Howard.
    »Zum ersten, zum zweiten — die letzte Möglichkeit... und zum...« Der andere Mann hob einen Finger. »136.« Alle drehten sich nach mir um. Ich hob meinen Finger hoch; es schien die richtige Reaktion zu sein. »137.«
    Meines war das höchste Angebot. Der andere Mann gab auf. »Zum ersten, zum zweiten und zum dritten und letzten Mal geht der Kauf an Holgate, Egerton, für 137 Pfund!«
    Der Hammer sauste herunter und der Gehilfe kritzelte etwas in die Verkaufspapiere.
    »Gut gemacht«, meinte Ellis zustimmend.
    »Jetzt hast du eine Kuh«, grinste Howard wie ein Schuljunge mich an. »Das lange Schlafen morgens ist jetzt für dich vorbei, Jacky, alter Junge. Ebenso keine Wochenenden mehr zum Ausruhen. Jetzt bist du ein echter Bauer...«
    Am Ende der Auktion hatte ich vier Kühe gekauft. Sie kosteten 137, 104, 126 und 97 Pfund. Die ersten drei hatte Ellis mir empfohlen. Die vierte hatte ich impulsiv erstanden, weil sie mir sehr preiswert erschien. In zehn Wochen sollte sie kalben und gab zur Zeit keine Milch.
    »Könnte in Ordnung sein, falls du es dir erlauben kannst, auf die Milch zu warten«, sagte Ellis. »Aber du brauchst die Milch, um Geld zu verdienen.«
    Die Kuh, welche Ellis’ besonderen Beifall hatte, wurde für 196 Pfund an den Mann in dem Tweedjacket verkauft. »Manche Leute haben zu viel Geld«, brummte er vor sich hin.
    Thomas schlug vor, daß wir uns um den Transport der Kühe nach Egerton kümmern und dann ein schnelles Bier trinken sollten. Ich fand den Vorschlag sehr vernünftig.
    Eine halbe Stunde später war alles arrangiert: ein rothaariger Lastwagenfahrer würde die Kühe bringen und Thomas den Traktor für mich nach Hause fahren. Sie bestellten die Bieren während ich im Auktionsbüro meine Käufe bezahlen ging.
    Die Rechnung betrug 464

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