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Mit Blindheit Geschlagen

Mit Blindheit Geschlagen

Titel: Mit Blindheit Geschlagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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den Briefträger fragen, und dann wären Sie angemeiert, wenn Sie gelogen hätten.«
    Zakowski schaute verwirrt. »Warum schmeiße ich Sie nicht einfach raus?«
    Stachelmanns Handy klingelte.
    »Rechtsanwaltsbüro Oppum und Partner, ich verbinde.«
    Stachelmann wartete, Zakowski schaute ihm mit schief gelegtem Kopf zu.
    »Hier Oppum, Herr Dr. Stachelmann, wo sind Sie?«
    »In Beeskow.«
    »Wo, bitte?«
    »In Beeskow, das liegt in Brandenburg, zwischen Berlin und Frankfurt/Oder.«
    Schweigen.
    »Was gibt es?«
    »Die Polizei sucht Sie. Die Kripo hat gerade bei mir angerufen. Die wollten Sie etwas fragen, aber Sie waren weder zu Hause noch an der Universität aufzufinden. Ich habe denen gesagt, Sie seien unterwegs zwischen Hamburg und Lübeck.«
    »Das bin ich offenkundig nicht.«
    »Das wird kompliziert. Ich werde die Polizei anrufen und ankündigen, dass Sie morgen ins Präsidium kommen. Einverstanden?«
    »Ja.«
    »Hoffentlich klappt das, ich rufe Sie nachher noch einmal an.Übrigens, die Kripo hat mich unterrichtet, bei diesem Paket handelt es sich tatsächlich um Rinderkot. Die haben keine Spuren gefunden.«
    Stachelmann überlegte, was die Kripo von ihm wissen wollte. Ihm fiel nichts ein. Was auch immer die Polizei wollte von ihm, jetzt wurde es eng.
    Zakowski war während des Telefonats aufgestanden und lief ziellos in der Wohnung umher. »Ich weiß jetzt, warum ich Sie nicht rausschmeiße. Weil Sie eine spannende Geschichte zu erzählen haben. Hier in Beeskow ist ja nichts mehr passiert, seit sie den Museumsleiter gefeuert haben. Das Museum in der Burg kennen Sie doch, oder?«
    »Habe davon gehört. Die Geschichte also. Die Polizei glaubt, ich hätte Griesbach ermordet. Es gibt leider Indizien, die das nahe legen. Seine Leiche habe ich in meinem Auto gefunden, auf dem Beifahrersitz fanden die Kriminaltechniker Fasern von Griesbachs Kleidung. Da ich es aber nicht war, versucht jemand, mir den Mord in die Schuhe zu schieben. Es kann sich nach menschlichem Ermessen nur um den Mörder handeln.«
    Zakowski starrte Stachelmann an.
    »Das ist aber noch nicht alles. Seit dem Mord geschehen merkwürdige Dinge. Immer wieder dringt jemand in meine Wohnung ein oder in mein Hotelzimmer, als ich in Weinheim war.«
    »Jetzt schnall ich es«, sagte Zakowski.
    Stachelmann schaute ihn verwirrt an, dann fuhr er fort: »Ich komme nach Hause, und es spielt Musik. Der Eindringling hat zuerst eine CD aus meinen Beständen aufgelegt, dann hat er sogar eine gekauft. Er wollte zeigen, dass ich es auf keinen Fall war, der diese CD abspielte. Außerdem hat er meinen Computer manipuliert, es reicht, wenn ich Ihnen die Kurzfassung berichte.«
    »Sie wollen sagen, es verschafft sich jemand Zutritt zu Ihrer Wohnung und zu Ihrem Hotelzimmer. Er verändert ein bisschen was, aber immer genug, dass Sie es merken. Sie sollen wissen, dass da einer ein- und ausgeht, wie er will. Er knackt Schlösser nach Belieben und hinterlässt nur die Spuren, die er hinterlassen will. Wenn Sie die Bullen holen, fassen die sich an den Kopp und fragen, ob Sie ein Rad abhaben.«
    »Woher wissen Sie das alles?« Stachelmann lief es kalt den Rücken hinunter.
    »Och, ich weiß noch mehr, ich weiß, wer es ist.«
    ***
    Es war selbstverständlich, dass sie jetzt zusammen waren. Sie liebten sich, daran konnte Heinz nichts ändern. Er hatte sie in den Osten befohlen und ihnen eine Standpauke gehalten über Konspiration und Disziplin. Aber sie hörten heraus, Heinz tat seine Pflicht gegenüber höheren Kadern, er fand sich schnell damit ab. Dann entdeckte er Vorteile. Vier Augen sehen mehr als zwei. Margarete passt auf Wolf auf und Wolf auf Margarete. Wenn einer durchhing, gab es den anderen. Sie konnten sich gegenseitig helfen, wenn es Aufträge gab. Es fiel ja nicht auf, wenn ein Ehemann oder eine Ehefrau dabei war. Heinz hatte also schon einen Plan ausgearbeitet für den Fall, dass seine Standpauke nicht verfing.
    »Plan 2b«, spottete Margarete.
    »Aber dann müsst ihr heiraten«, sagte Heinz. »Und ihr müsst euch eine vernünftige Wohnung suchen.«
    »Spießer«, sagte Margarete.
    Heinz zog an seiner Karo, Asche fiel auf den Boden.
    »Nenn mich, wie du willst. Wolf wird noch seine Freude an deinem losen Mundwerk haben. Aber die Genossen sind da ein bisschen konservativ. Wenn schon Kundschafterpärchen, dann bitte mit Papieren …«
    »Des Klassenfeinds.« Margarete kicherte.
    Sie gehorchten und heirateten auf dem Standesamt Schöneberg. Margarete trieb Trauzeugen

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