Mit Chic Charme und Chanel
es.« Und wählte, bevor ich es mir anders überlegte. »Jeff, hier ist Angela Clark, Alex’ Freundin, Jennys Freundin«, sagte ich rasch, bevor er etwas sagen konnte.
»Ja, ich weiß schon, wer du bist, Angela«, erwiderte Jeff. »Was ist los?«
»Äh ja, ich frage mich, ob du vielleicht weißt, ob Alex zu Hause ist?«, stammelte ich. »Er geht nicht an sein Telefon und, nun, ich bin nicht in der Stadt. Ist er da?«
»Nein, ist er nicht. Hat er dir nicht gesagt, wo er hinwollte?« Jeff klang überrascht. Allem Anschein nach gab es wenigstens einen Menschen auf der Welt, der »Angelas Abenteuer im Hollywoodland« nicht kannte. Nur doof, dass er der Exfreund meiner besten Freundin war, mit dem zu sprechen mir absolut verboten war.
»Hey, wie geht es Jenny?«
»Er ist irgendwohin?« Ich beugte mich vor und legte meine Stirn auf meine Knie.
»Ja«, erwiderte Jeff. »Er ist gestern Abend zu mir gekommen und hat mich gebeten, auf seine Wohnung aufzupassen. Er hatte eine Tasche dabei und schien es eilig zu haben, irgendwohin zu kommen. Nun sag schon, geht es ihr gut?«
»Was? Oh, Jenny, ja«, log ich, »wirklich fantastisch.«
»Cool, sag ihr Hallo von mir«, sagte Jeff. »Also gut, wenn er zurückkommt, sage ich ihm, dass du angerufen hast, okay?«
»Mist«, sagte ich und sank zurück in den Wagensitz. Ich fühlte mich, als hätte man mir einen Tritt verpasst.
»Schlechte Nachrichten?«, fragte James.
»Sofern du nicht sagst: ›Angela, ich hätte gerne, dass du mein Coming-out-Interview vor einem möglichst öffentlichen Forum vorbereitest‹, werden wohl alle Nachrichten schlechte Nachrichten sein.« Ich sah ihn finster an. »Glaub bloß nicht, dass dir vergeben ist, bloß weil dein Freund mit dir Schluss gemacht hat. Wir sind noch nicht quitt.«
»Erzähl mir von Alex«, forderte James mich auf und legte seinen Arm um meine Schultern. Es war schon verrückt, wie rasch diese Geste anstatt Schmetterlinge im Bauch einen ärgerlich rebellierenden Magen auslöste. »Sag mir, warum er die ganze Sache wert ist.«
»Es geht dabei nicht nur um ihn«, erwiderte ich. »Es geht auch darum, dass du kein Mistkerl bist und mir mein Leben zurückgibst. Herrgott noch mal, ich hab’ nur eins, und es ist wohl kaum gerecht, es schon so schnell wieder zu verlieren.«
»Jetzt beruhige dich und erzähl mir alles über ihn.«
»Schön. Alex ist …« Ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. »Er ist freundlich, intelligent, er ist süß, aufmerksam, kreativ …«
»Scharf hast du noch nicht erwähnt. Oder gut im Bett. Na komm schon, du beschreibst ihn schließlich nicht deiner Mama.« James gab mir einen Klaps aufs Knie. »Entschuldige, mach weiter.«
Ich sah ihn so vernichtend an, wie mir das möglich war. »Er ist einfach … Er ist bei allem voller Leidenschaft. Bei seiner Musik, bei mir. Und das habe ich in meinem bisherigen Leben lange vermisst. Leidenschaft. Leidenschaft für etwas, eigentlich für alles.«
»Ich weiß, dass mich das jetzt nicht beliebt bei dir machen wird«, warf James ein, »aber du weißt schon, dass es heißt, Leidenschaft sei nicht von Dauer? Und das nicht ohne Grund. Du kannst mich doch nicht allen Ernstes bitten, meine ganze Karriere den Bach runtergehen zu lassen, nur weil du es gern mit einem Jungen in einer Band treibst.«
Da hatte ich gedacht, wir kämen voran. »Es geht darum, dass er leidenschaftlich ist, nicht um Leidenschaft – das ist ein Unterschied, und außerdem ist das nicht alles. Ich liebe ihn, weil er mir das Gefühl gibt, alles tun zu können. Er gibt mir das Gefühl, die Person zu sein, die ich sein möchte.« Ich hielt meinen Kopf schräg. »Blake tut mir so leid.«
»Was soll das jetzt heißen?«
»Empfindest du bei ihm nicht genauso?«, fragte ich.
James erwiderte nichts darauf.
»Entschuldigung«, ich beugte mich vor, um mit James’
Fahrer zu sprechen, »könnten wir bitte zu The Hollywood fahren?«
»Ja, Ma’am«, meinte er knapp und nickte.
James schielte mich von der Seite an und seufzte.
»Wirst du es nun tun oder nicht?«, fragte ich ihn, als wir vor meinem Hotel anhielten.
»Du bekommst noch immer nicht, worum du mich bittest.« James schüttelte den Kopf. »Da sind noch ganz andere Dinge im Spiel, nicht nur dein Freund.«
»Ich weiß«, sagte ich, »es geht auch noch um meinen Job, mein Visum, mein Apartment, meinen Ruf, den Respekt meiner Familie und meiner Freunde. Oh, und um deinen Freund.«
»Glaub bloß nicht, dass das für mich leicht
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