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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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ist«, er schloss seine großen blauen Augen, und die Ränder darunter traten im trüben Licht in der Limo noch deutlicher hervor. »Aber tut mir leid, ich kann es nicht.«
    Es kostete mich meine ganze Kraft, die Autotür aufzustoßen und hinaus auf den Gehweg zu treten. Ich hatte wirklich gedacht, mich durchsetzen zu können, wenn nicht meinetwegen, dann Blakes wegen. Die Limo fuhr los, bevor ich noch mal einsteigen und James bitten konnte, seine Meinung zu ändern, und ließ mich allein vor dem Hotel zurück.
     
    Weil mir nichts Besseres einfiel, rief ich Jenny an. Als ich zum vierten Mal direkt auf ihrer Voicemail landete, gab ich es auf. Alex noch mal anzurufen wäre sinnlos, und Mary wollte von mir nicht hören, was ich ihr zu sagen hatte, es sei denn, »ich kann es kaum erwarten, mich nächste Woche in Icon zur Nutte zu machen.« Und obwohl dies mehr oder weniger unvermeidlich war, brachte ich es noch nicht über mich, diesen Anruf zu tätigen.

    Ich nahm all meine Kraft zusammen und ging durch die dämmerige Lobby von The Hollywood zum Lift. Die golden schimmernden Wände wirkten wie ein Weichzeichner auf mein Spiegelbild, aber selbst die winzige Überwachungskamera an der Decke konnte sehen, wie erbärmlich ich aussah. Mein Haar hatte sich in der feuchten Luft gekräuselt, und all das Make-up, mit dem ich mich bei Fred Segal zugekleistert hatte, war geschmolzen oder in den letzten drei Minuten von meinen Tränen weggespült worden. Ich war mir nicht sicher, ob es mir lieb gewesen wäre, wenn Alex mich in diesem Moment gesehen hätte. Dann hätte er nämlich nicht nur den Schlamassel gesehen, in dem ich steckte, sondern auch, wie verkorkst ich selbst war. Bestimmt nicht das, was er sich unter der Liebe seines Lebens vorstellte. Warum hatte ich ihm nicht einfach gesagt, dass ich ihn liebe? Warum hatte ich es auf Erins Hochzeit nicht gesagt? Oder bevor ich zum Flughafen aufgebrochen war? Es gab so viele Gelegenheiten.
    Erschöpft warf ich meine Zimmertür hinter mir zu, zog die Vorhänge vor die Hügel von Hollywood und wälzte mich aufs Bett. Mir blieb nichts anderes übrig, als auf Marys Anruf mit den schlechten Nachrichten zu warten.

Dreizehn

    Als ich aufwachte, wusste ich nicht recht, wo ich war. Die Nähte meiner Jeans klebten an meinen Beinen, aber ich brauchte nur wenige Sekunden und einen Blick auf meinen Wecker, um mich zu erinnern, dass ich an einem Donnerstagnachmittag im Bett lag. Es war sechs Uhr in L.A., neun Uhr abends in New York. Meine Zeit war abgelaufen. Ich hatte keine Chance mehr, etwas zu bewirken, bevor Mary dem Icon- Interview zustimmte und Jenny als die persönliche Stylistin meiner Affäre loslegte. Wenigstens würde ich auf den Fotos, die am nächsten Dienstag mein Leben ruinierten, halbwegs anständig aussehen. Ich brauchte ein neues Foto für mein Facebook-Profil.
    Was mir an guten Hotels am besten gefiel, war ihre Politik des »frage nicht, sage nichts«. Obwohl die Hausmädchen mehrmals Handtücher mit Erbrochenem von den Fliesen des Badezimmers entfernt hatten, war meine Minibar erfreulicherweise immer wieder aufgestockt worden. Es sah tatsächlich so aus, als wären an diesem Tag mehr Wodkafläschchen drin als zuvor. Mit dem Mobiltelefon in der Hand setzte ich mich im Schneidersitz vor den Kühlschrank. Und weil ich keinen besseren Plan hatte, mischte ich mir einen Wodka mit Cola light und trank mein Glas in einem Zug leer. Und mischte mir das nächste. Und leerte es.
    Nachdem ich auch den Rest des Wodkas, den Gin und den Weißwein intus hatte, hielt ich mich am Schrank fest und zog mich hoch. Hm. Zu betrunken, um ohne Hilfe problemlos
hochzukommen, aber nicht betrunken genug, um mit den kleinen Jack Daniels weiterzumachen. Ich trug etwas Lipgloss auf und wechselte rasch das T-Shirt, bevor ich mir meinen Zimmerschlüssel grapschte und durch die Tür wankte. Es gab nur einen Ort, wo man hinging, wenn man Probleme hatte. Den Ort, wo einen alle kannten.
     
    »Angela?«
    Natürlich kannte in diesem Fall nur eine Person meinen Namen, und das war Joe. Aber eine Bar war eine Bar, und ein Drink war ein Drink.
    »Hey«, sagte ich und ließ mich vor ihm auf einen Barhocker fallen. Die Poolbar war so gut wie leer, denn die Sonnenanbeter unter den Hotelgästen waren hineingegangen, um sich für den Abend fertigzumachen, und für die hiesigen Barbesucher war es noch viel zu früh. »Wie geht es dir?«
    »Ach, mir geht es gut«, erwiderte Joe, machte aber nicht den Eindruck, als ließe

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