Mit Chic Charme und Chanel
aufhörte, mein T-Shirt in die Länge zu ziehen. »Oder weil ich, nachdem wir geredet hatten und ich die Fotos von dir online gesehen habe, mein Telefon aus dem Fenster geworfen habe. Was weitere Anrufe ziemlich erschwert hat.«
»Da hast du recht«, erwiderte ich.
»Du bist sicherlich noch immer wütend auf mich«, fuhr er fort. »Aber darf ich es dir erklären? Vielleicht sage ich dir einfach, was ich in den vergangenen zehn Stunden einstudiert habe, und wenn du dann immer noch möchtest, dass ich gehe, werde ich das tun.«
»Ich soll wollen, dass du gehst?« Ich wusste nicht recht, in welchem Paralleluniversum ich gelandet war, dass Alex meine Unfähigkeit, ganze Sätze zu formulieren, sich mit meiner Wut auf ihn erklärte. Ich war wütend – sogar richtig wütend -, aber nur auf mich.
»Also gut, als wir das letzte Mal miteinander gesprochen haben, habe ich mich wie ein Blödmann verhalten, aber nur, weil ich so unglaublich eifersüchtig war. Ich weiß, dass du niemals … du weißt schon. Ich wusste das. Du bist nicht meine Ex oder – nun ja – ich.« Er versuchte mich durchs Zimmer zu ziehen, aber ich war wie erstarrt. »Aber in meinem Kopf hat ein einziges Chaos geherrscht. Es hat mir vermutlich auch nicht gepasst, dass du nach L. A. gegangen bist.«
»Das hättest du sagen können, bevor ich weggefahren bin.« Endlich kehrte in meine Beine wieder ein Gefühl zurück, was mir erlaubte, mich über den Teppich zu schleppen. »Du hättest auch mitkommen können.«
»Ich fand nicht, dass ich das tun sollte. Und da mit uns beiden wieder alles viel zu schnell gegangen ist, habe ich gedacht, dass uns ein wenig Abstand vielleicht ganz guttun würde. Aber naja, ich hatte mich schon mal geirrt.«
»Stimmt«, flüsterte ich.
Alex bewegte sich langsam aufs Bett zu. Das Bett erinnerte mit seinem Durcheinander noch immer an das, was in der vorangegangenen Nacht mit Joe passiert war.
»Und deshalb bin ich wohl auch nicht ans Telefon gegangen.« Er strich mit seinen Händen über meine Arme und legte sie dann auf meine Schultern. »Ich wollte beweisen, dass
ich dich nicht vermisse. Dass ich ohne dich nicht wieder zusammenbrechen würde. Tragisch, oder?«
»Tragisch.«
»Wie sich herausstellte, war das falsch, also wirst du mich jetzt an der Backe haben. Sofern du mich noch haben willst?«
»Natürlich will ich das«, sagte ich, und ein winziges Tränchen löste sich aus meinem Augenwinkel.
»Aber es gibt noch vieles, worüber wir reden müssen, was ich dir erklären muss. Es ist nicht so einfach, wie …«
»Es ist so einfach, wie wir es uns machen.«
Alex, der mich noch immer an beiden Händen festhielt, zog mich ruckartig an sich, und ich knallte an seine Brust. Er roch nach Schlaf und dem Deodorant, das auf dem Fenstersims seines Badezimmers stand.
»Du musst mir gar nichts erklären. Du hast gesagt, mit diesem Typen sei nichts gewesen, und das hätte ich dir glauben sollen. Das hätte ich niemals in Frage stellen dürfen. Es tut mir so leid. Aber ich bin hier und möchte, dass alles wieder gut wird. Sag mir, was ich tun soll.«
In meinem ganzen Leben hatte ich mich noch nicht so mies gefühlt. Da war dieser wunderbare Junge Tausende von Kilometern geflogen, um sich dafür zu entschuldigen, dass er den Fotos Glauben schenkte, die Tausende anderer Menschen rund um den Globus, darunter verdammt noch mal auch meine Mutter, für das Evangelium hielten. Er war hier, um mir zu sagen, dass er sie nicht für bare Münze nahm, dass er derjenige war, der sich falsch verhalten hatte, und versuchte mich in ein Bett zu ziehen, in dem bis vor sehr kurzer Zeit noch ein sehr nackter Barkeeper und eine sehr dumme Angela gelegen hatten.
»Ist alles in Ordnung mit dir, Angela?« Er nahm mein von Tränen gezeichnetes Gesicht in seine Hände.
»Ich weiß, dass man nicht so tun kann, als wäre nichts geschehen. Ich erwarte auch nicht, dass du mir sofort verzeihst. Ich möchte nur wissen, ob du glaubst, es später zu können.«
»Ich – ich fass’ es nicht, dass du gekommen bist«, stotterte ich. »Ich kann noch immer nicht glauben, dass du hier bist.«
»Ich hätte nirgendwo anders sein können.« Er drückte seine Stirn auf meine, und meine Tränen liefen über seine Wangen. »Dann sind dies also Freudentränen, weil ich hier bin, und keine traurigen Tränen, weil du mich hasst?«
»Ich hasse dich nicht. Du solltest mich hassen.« Ich zögerte. Ich musste es ihm erzählen. Es war eine Sache, etwas für mich zu
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