Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
Vom Netzwerk:
verspreche dir, ich werde nie, nie mehr an dir zweifeln. Und ich habe mich wirklich wie ein Blödmann verhalten.«
    »War das alles?«
    »Reicht das noch nicht?«
    »Ich meine, du willst mir jetzt nicht sagen, du liebst mich, aber kannst nicht mit mir zusammen sein?« Ich drückte meine Stirn an seine und fragte mich, warum ich nicht einfach mal den Mund halten konnte.
    »Ich wollte eigentlich bei ›Ich liebe dich‹ aufhören«, sagte
er, schubste mich zurück in den Sand und küsste mich wieder.
    »Damit kann ich leben«, sagte ich und rollte mich auf ihn. Der Sand war immer noch verdammt heiß.

Achtzehn

    »Jenny, ich bin es«, murmelte ich in mein Mobiltelefon. »Nimm ab, wenn du kannst.«
    Nichts. Und ich war in einem pechschwarzen Apartment gefangen, in dem keine einzige Lampe funktionierte. Egal, wie oft ich den Schalter neben meinem Bett betätigte. Meine Mama wäre sehr stolz auf mich gewesen.
    »Mist«, seufzte ich, »also, wenn du das abhörst, dann ruf mich bitte zurück und sag mir, wo der Sicherungskasten ist. Und mal im Ernst, was hast du dir eigentlich dabei gedacht, nach L. A. zu gehen?«
    Ich drückte auf den roten Knopf, um den Anruf zu beenden, und schwenkte das Licht, das mein Telefon von sich gab, durch den Raum und wanderte dann damit auf den Flur. Hier irgendwo musste er doch sein? Ich wohnte erst seit einer Woche allein in dieser Wohnung und hatte bis jetzt bereits einen Installateur kommen lassen müssen, weil ich mein Tiffany-Halsband im Küchenausguss versenkt hatte, einen Schädlingsbekämpfer, weil ich eins von Jennys Haarteilen für eine Maus gehalten hatte, und einmal musste ich einen Fremden von der Straße hochbitten, weil eine dicke Spinne beschloss, die Dusche mit mir zu teilen. Aber diesmal war ich wild entschlossen, diese Krise allein zu bewältigen.
    Dieser blöde Alex und sein blöder Anruf um drei Uhr morgens. Ich schielte hoch zu einem großen weißen Ding über dem Türrahmen. War das vielleicht ein Sicherungskasten? Aber so sehr ich seine halbtrunkenen Liebeserklärungen
zu allen Nachtstunden schätzte – wäre ich nicht wach geworden, hätte ich nicht pinkeln gehen müssen und dabei nicht entdeckt, dass kein Strom da war. Dann wäre ich auch nicht in Panik geraten, weil ich einen allgemeinen Stromausfall vermutete, hätte ihn nicht zurückgerufen, und er hätte meine Angst nicht noch schlimmer machen können, indem er mir mitteilte, der Stromausfall beschränkte sich auf meine Wohnung. Mein Alleinleben gestaltete sich alles andere als befriedigend.
    Hilflos biss ich mir auf die Unterlippe und drückte meine Hand gegen die Stirn. Auf der Suche nach einer zündenden Idee sah ich mich um, und sie funkelte durchs Fenster herein. Die Skyline der Stadt mit dem in weißem Licht erstrahlenden Chrysler Building am Ende der Straße erhellte das Wohnzimmer. Ich tastete mich erfolgreich durch den Raum und stieß mir dabei nur zweimal den großen Zeh an.
    Ans Fensterbrett gelehnt starrte ich auf die noch immer geschäftige Straße unter mir und atmete, schon ein wenig ruhiger geworden, aus. Wie konnte Jenny das zurücklassen? Welche Konkurrenz stellten ganzjähriger Sonnenschein und ein Cabrio für New York dar? Selbst jetzt, mitten in der Nacht, waren die Straßen von Menschen belebt. Konnte Jenny in ihre Uggs schlüpfen und binnen fünf Minuten Chow mein essen? Eher nicht. Nun, möglich war es, aber sie würde sehr wahrscheinlich erst in ihr Cabrio steigen und fünfzehn Kilometer weit fahren müssen, um eins zu finden. Ich beobachtete den vorbeirollenden Strom gelber Taxis und Polizeiautos, Pärchen, die sich an den Händen hielten und, um die Ampel auszutricksen, über die Straße sprinteten. Alle möglichen Gestalten waren unterwegs, ziemlich früh für einen Dienstagmorgen, und keine von ihnen drehte durch, weil sie den Strom nicht in Gang brachte.
    »Reiß dich zusammen, Angela«, sagte ich mir, »das ist doch
albern.« Und eine Sekunde lang erwog ich, mich wieder ins Bett zu legen und mir am Morgen Gedanken zu machen. Doch ich wusste, es würde mich wachhalten. Ich musste das Problem lösen. Also tappte ich wieder zurück durchs Wohnzimmer und stieß mir dabei das Knie an.
    Bei genauerer Betrachtung – auf Zehenspitzen – sah das weiße Ding über der Tür sehr nach Sicherungskasten aus. Nur einer der Schalter zeigte nach unten, und dies bedeutete, wie ich mich schwach erinnerte, dass eine Sicherung herausgesprungen war. Natürlich besaß ich keine Trittleiter. Auch keinen

Weitere Kostenlose Bücher