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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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Hocker. Nichts, was sich zum Hochklettern benutzen ließe, um dranzukommen. Ich betrachtete das Telefon in meiner Hand – ich könnte Alex anrufen. Er käme womöglich dran, aber dies käme dem Eingeständnis einer Niederlage gleich. Und ich musste um neun Uhr im Büro sein. Käme er jetzt, angetrunken, wie er war, zu mir, bestünde keine Chance, in Bälde Schlaf zu finden. Was gar kein so schrecklicher Gedanke war, wie ich mir lächelnd eingestand, aber nein, ich musste da selbst durch. Ich war doch kein Dummchen! Und das brachte mich auf eine Idee … Ich eilte zurück ins Schlafzimmer und suchte nach den Schuhen mit den höchsten Absätzen. Zwei Minuten später hatte ich mein knallrosa Pyjamaoberteil von Victoria’s Secret und meine knallrosa Männershorts von American Apparel mit meinen goldenen Christian-Louboutin-Stilettos aufgepeppt. Sehr sexy.
    Auf meinem Weg zurück in den Flur nahm ich eine Dose Haarspray mit, streckte mich, so hoch es ging, und schlug gegen die Abdeckung des Sicherungskastens, bis diese nach unten segelte.
    »Nun mach schon«, schnaubte ich, überaus zufrieden mit meiner Leistung. Ich schob mich auf meine Zehen und versuchte den Kippschalter zu bewegen, ohne mir mit Elnett in die Augen zu sprühen. Jede Faser war aufs Äußerste gespannt.
Wenn ich das schaffte, konnte ich alles schaffen. Ich konnte alle Rechnungen begleichen, die auf meinen Namen lauteten. Ich konnte mir einen Reim darauf machen, was es mit der Nummer 401k auf meiner Gehaltsabrechnung von The Look auf sich hatte. Ich würde herausfinden, was die Entsprechung der Nachtschwester beim Apotheker war – wie viele verschiedene Erkältungsmittel brauchte eine Stadt?
    Bei meinem siebten kleinen Sprung knallte ich den Deckel der Sprühdose gegen den Schalter und polterte dann rückwärts gegen die Tür.
    »Angela?«, schrie eine Stimme auf der anderen Seite.
    Mein Herz klopfte wie wild vor Schreck über den nächtlichen Besucher und meinen zugegeben überraschenden (selbst für mich) Erfolg, die Sicherung wieder reingedrückt zu haben. Ich sprang auf.
    »Ist alles in Ordnung mit dir, Angela? Ich habe einen Schlag gehört.«
    Ich arbeitete mich aus dem Schuhhaufen heraus, in dem ich gelandet war (Jenny hatte mich immer genervt, sie doch wegzuräumen), und schielte durch den Spion. Es war Alex.
    »Lass mich rein, Ange.« Er stützte sich mit einer Hand an der Wand ab und stierte zu Boden. »Ich bin nicht betrunken. Na ja, nicht wirklich.«
    Ich öffnete langsam die Tür und war so glücklich, dass mein Herz einen kleinen Satz machte, als ich ihn ansah, trotz seiner geröteten Wangen und großen Augen.
    »Sehr sexy«, er schob sich durch die Tür und umschlang meine Taille. »Versprich mir, dass du mich in Zukunft um drei Uhr morgens immer in Highheels erwartest.«
    »Oh.« Errötend versuchte ich meine Schuhe abzustreifen. »Mal sehen, was sich machen lässt.« Monatelang hatte ich versucht, die Illusion aufrechtzuerhalten, dass ich ausschließlich in sexy Nachtgewändern oder Alex’ alten T-Shirts schlief.
Dies war nicht der Look, den ich für einen improvisierten Übernachtungsbesuch ausgewählt hätte.
    »Dann war dieser Stromausfall also nur eine List, um mich herzulocken?«, fragte er und schob mich sanft Richtung Schlafzimmer.
    »Nein«, protestierte ich, allerdings mit wenig Nachdruck. »Die Sicherung war herausgesprungen, aber ich habe es repariert. Bist du stolz auf mich?«
    »Absolut.« Er lächelte glasig und löschte auf unserem Weg sämtliche Lampen. »Aber ich denke, wir sollten für alle Fälle die Lampen wieder ausschalten.«
    »Für alle Fälle«, stimmte ich ihm zu. Also würde ich am Morgen doch kaputt ins Büro gehen müssen. Wieder einmal.
     
    »Guten Morgen, Cici«, sagte ich gähnend, als ich freundlich und rechtzeitig und völlig geschafft an ihrem Schreibtisch vorbeisegelte. »Ist Mary schon da?«
    »Guten Morgen, Mädchen, das-James-Jacobs-schwul-gemacht-hat«, erwiderte sie trällernd. »Natürlich ist sie da. Wollen Sie’s probieren und sie auch umdrehen?«
    »Es ist eine Woche her. Aber Sie scheinen noch nicht mal ansatzweise die Lust an diesem Scherz verloren zu haben, hab’ ich recht?«
    Sie schüttelte den Kopf und setzte ein geziertes Lächeln auf. »Das ist kein Scherz. Sie haben einen der heißesten Typen auf diesem Planeten schwul gemacht. Ich sollte Ihnen einen Arschtritt verpassen. Ist Ihnen das bei Ihrem Indie-Freund auch schon gelungen?«
    »Soweit ich weiß nicht.« Nach der letzten

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