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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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ich.
    »Es ist ein Auftrag, den ich erledigen muss. Eine unglaubliche Chance, nicht wahr? Ich meine, ich will nicht lügen, denn ein wenig erleichtert bin ich schon, ihn nicht sehen zu müssen, das steht jedenfalls nicht ganz oben auf meiner Wochenendplanung, aber ich muss wirklich nach L.A. Doch dass ich dich nicht treffen kann, macht mich richtig fertig.«
    »Genau.«
    »Lou, sei bitte nicht sauer auf mich«, flehte ich sie an.
    »Ich bin nicht sauer«, meinte sie schließlich seufzend, »ich bin einfach nur traurig, dass ich dich nicht sehen werde. Aber es geht hier ja nicht um einen Wettbewerb, oder? Ich verstehe durchaus, dass du lieber für eine Woche nach L.A. entwischst, als im eisigen New York herumzuhängen.«
    Und zum ersten Mal sah ich das auch so. »Du bist wunderbar.« Mit einem aus Aufregung und Erleichterung gemischten Kribbeln im Bauch lächelte ich.

    »Ich werde dir eine Mail schicken mit einer Liste all der tollen Lokale, die du aufsuchen musst, und du meldest dich, falls du irgendwann nicht mehr weiterweißt, jederzeit, okay?«
    Wir verabschiedeten uns, und ich legte auf, atmete tief durch und drückte ohne hinzusehen eine Kurzwahltaste. »Cici? Kann ich später reinkommen und meine Flüge buchen? Ich fliege am Samstag.«

Drei

    Für mich rückte der Samstag viel zu schnell heran, wohingegen es für Jenny nicht schnell genug gehen konnte. Nachdem sie auf der Arbeit ein paar Gefälligkeiten eingefordert hatte, um die Woche freizubekommen, hatte sie sich die ganze Woche über ihrem Körper gewidmet, diesen mit Wachs enthaart, geschrubbt und mit Selbstbräuner bearbeitet, zwischendrin zunehmend unanständiger werdende Textnachrichten an Joe in The Hollywood geschickt und entsprechend dieser SMS immer aufreizendere Bikinis in ihre Tasche geworfen.
    Nach meinem nicht ganz so lustigen Telefonat mit Louisa war ich ins Bett zurückgekehrt und ließ Alex wissen, dass ich es mir anders überlegt hätte und nun doch nach L.A. fahren würde. Ein schläfriges Lächeln und ein »cool, bring mir irgendwas Kohlehydratfreies mit« waren nicht gerade die Reaktionen, auf die ich gehofft hatte, aber ich würde mir L.A. nicht vermiesen lassen, nur weil ich wegen meines tollen Freundes Paranoia hatte. Zugegeben, ich hatte fest damit gerechnet, Alex würde die Vorstellung, dass ich im sonnigen Glanz von Hollywood einen einschlägig beleumundeten Herzensbrecher interviewte, nicht gefallen und mich deshalb bitten, mitkommen zu dürfen. Aber weit gefehlt, er war so gut wie gar nicht darauf eingegangen.
    Dass er außerdem die ganze Woche »gearbeitet« und ich ihn kaum gesehen hatte, machte die Sache auch nicht besser. Die Band hatte gerade mit der Arbeit an ihrem neuen Album
begonnen, und dies bedeutete, dass er sich stundenlang in seiner Wohnung einschloss, um dann mit fiebrigen Augen und einem neuen Song, den er mir vorspielen wollte, zu merkwürdigen Nachtzeiten unangekündigt in meiner Wohnung aufzukreuzen. Dass es nicht beim Vorspiel blieb, wenn er um zwei Uhr morgens vorbeikam, versteht sich von selbst. Das war an sich nicht schlimm, aber meine mit Alex verbrachten Nächte und mit Schreiben verbrachten Tage hinterließen ihre Spuren. Und am Freitagabend sah die auf Hochglanz polierte und bronzierte Jenny mit ihren tollen Haaren wie eine Titelschönheit von Playboy aus, während ich, ungepflegt, aufgedunsen und mit großen Tränensäcken unter den Augen, eher an ein Fallbeispiel aus der Psychiatrie erinnerte.
     
    Um acht Uhr des bitterkalten Morgens stand Jenny, eingemummelt in ihren Daunenparka, das Gesicht hinter einer riesigen Sonnenbrille versteckt, ungeduldig an unserer Straßenecke, während ich meinen Abschiedskuss von Alex in die Länge zog.
    »Lass es mich wissen, wenn du dort bist.« Er zog an der ein wenig längeren Seite meines Bobs und wickelte die Haare um seinen Finger. »Schick mir einfach eine SMS oder so.«
    Ich nickte. »Wenn ich nicht zu sehr damit beschäftigt bin, der da wegen sexueller Belästigung aus der Patsche helfen zu müssen.«
    Jenny las ihre Textnachrichten mit einem boshaften Lächeln.
    »Womöglich muss ich sie sogar freikaufen.«
    »Solange du keinen außer mir sexuell belästigst.« Er lehnte sich zu einem warmen Kuss an mich. Seine Stirnfransen berührten dabei meine eiskalte Nase, und ich musste niesen.
    »Was hältst du von Telefonsex?«
    »Dir ist sicher kalt«, sagte ich, ohne auf seine Frage einzugehen,
»und Jenny steigt womöglich noch ohne mich ins Taxi.« Ach, und

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