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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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fischte meinen BlackBerry aus meiner (göttlichen) Handtasche und hielt ihn mir vors Gesicht. Ich beugte mich darüber und bekam Jennys Finger ins Ohr.
    »Jaaa«, meldete ich mich mit schleppender Stimme.
    »Hi, hier ist Blake?«
    »Blake?« Kannte ich einen Blake?
    »Der Assistent von James Jacobs?«
    »O Mist. Ich meine, ja, Blake, hi. Wie geht …«
    »James möchte, dass Sie jetzt ins Chateau kommen?« Mist, Mist, Mist, Mist.
    »Jetzt?« Viel zu viele Fragen in diesem Gespräch.
    »Wählen Sie einfach diese Nummer, wenn Sie dort ankommen?«
    Das Telefon piepste, als Blake auflegte.
    »Was ist denn los?«, fragte Jenny und warf das Telefon in meine Tasche zurück. »Hat er das Ganze abgeblasen?«

    »O mein Gott, hätte er das doch nur getan.« Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich darauf, sie nüchtern wieder zu öffnen. »Ganz im Gegenteil. Jetzt sofort.«
    »Sie wollen, dass du das Interview jetzt machst?« Jenny zuckte zusammen. »Er ist hier?«
    »Er ist hier. Und ich muss los und ihn jetzt treffen. Mein Gott, Jenny, ich bin so breit! Und man wird mich rausschmeißen, ich werde mein Visum verlieren und zurück nach …«
    »Herrgott, ist das nicht ein wenig übertrieben?« Daphne stand auf und legte ein dickes Bündel Scheine auf den Tisch (wie teuer waren diese Gimlets denn?) und streckte mir ihre Hand hin. »Wo wohnt er denn?«
    »Äh, in einem Château?« Das konnte nicht sein.
    »Château Marmont, das liegt etwa fünfzehn Minuten von hier. J, bring sie auf die Toilette, und verdammt, ich weiß auch nicht, mach irgendwas mit ihr. Ich bestelle inzwischen ein Taxi.«
    Daphne war zum Glück sehr praktisch veranlagt. Als ich auf der Toilette war, wurde schnell klar, dass ich in der Tat richtig betrunken war. Und während Jenny versuchte, mich aus ihrem T-Shirt-Kleid zu schälen, das mit Salatdressing bekleckert war, weil eine Tomate von meiner Gabel gerutscht war, und mir das neue smaragdgrüne Robert-Rodriguez-Seidenkleid überzustreifen, das sich bei Bloomingdale’s auf meine Kreditkarte gezaubert hatte, fing mein BlackBerry wieder zu piepsen an.
    »Geh dran: womöglich ist es dieser umwerfende Idiot, weil er absagen möchte«, schnaufte Jenny und fummelte am schwarzen Kunstledergürtel herum. »Und sollte er das tun, dann gib mir das verdammte Telefon, damit ich ihm einen Arschtritt verpassen kann. Und gib ihm meine Mobiltelefonnummer.«
    »Ich komm’ nicht dran«, sagte ich und versuchte, das Telefon
mit einem Fußtritt aus meiner (armen) Handtasche zu schubsen, was mir auch gelang, aber jetzt lag es hinter der Kloschüssel.
    Jenny schaute zu mir hoch.
    »Das hier mag zwar ein ganz anständiges Restaurant sein, meine Liebe, aber ich werde nicht so schnell vergessen, dass ich auf einer Toilette auf dem Fußboden herumrutschen musste. Du schuldest mir was.« Sie holte mein Telefon hinter der Toilette hervor und gab es mir. »Verpasster Anruf von Alex.«
    »Mist.« Ich drückte auf Antworten, aber sofort sprang sein Anrufbeantworter an.
    »Keine Zeit, Angie, ruf ihn vom Taxi aus an.« Jenny nahm mir das Telefon ab und führte mich an der Hand zwischen den voll besetzten Tischen hindurch zu dem wartenden Taxi, das Daphne bestellt hatte. »Hast du alles, was du brauchst?«
    »Ich denke schon.« Ich nickte bestätigend und klammerte mich an meine Tasche in der Hoffnung, dass auf diese Weise der sich unter mir drehende Boden endlich zur Ruhe kam. »Diktafon, Bargeld, Zimmerschlüssel. Ich ruf’ dich an, wenn ich auf dem Rückweg bin.«
    »Vergiss es, ich muss mich vergewissern, ob du dort auch heil ankommst. Okay.« Jenny schob mich auf den Rücksitz und sprang hinter mir in den Wagen. Daphne, die auf dem Gehweg stand, hustete laut und verzog entschuldigend das Gesicht. Woraufhin Jenny sich offenbar genötigt sah, sich aus der Tür zu lehnen und sie mit einem Seufzer aufzufordern: »Na schön, Miezekatze, schwing deinen Arsch hier rein und lass uns was trinken gehen.«
     
    Bis zum Chateau Marmont fuhr man, wie Daphne versprochen hatte, wirklich nur fünfzehn Minuten, somit waren zwischen Blakes Anruf bei mir und meinem Erscheinen
an der Tür von Bungalow Nummer Zwei dreißig Minuten verstrichen. Die Mädchen hatten sich in Rekordzeit wieder versöhnt und schlenderten gackernd los in Richtung Bar Marmont, sodass ich den langen Weg hinauf zum Hotel ganz allein zurücklegen musste. So sehr ich mich auch darauf konzentrierte, einfach nur einen Fuß vor den anderen zu setzen, bekam ich doch mit, was für

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