Mit Chic Charme und Chanel
Melrose und vielleicht The Grove unsicher machen, bevor wir abreisen, aber The Beverly Center hat einfach alles … Ich habe hier sogar mal Britney gesehen. Bevor sie sich den Kopf rasiert hat, als sie noch allein rausdurfte. Und Rodeo Drive kannst du dir nicht leisten, ich weiß doch, was du verdienst.«
»Nein, ich meine, was ist richtig Hollywood?« Ich versuchte beim Blick auf das rosa Kleid nicht das Gesicht zu verziehen. »Eine echte, typische L.A. Erfahrung.«
»Hm, vielleicht Mittagessen in The Ivy? Drinks im L. A.
Les Deux Café?« Sie hielt mir das rosa Kleid zur Beurteilung hin.
»Vielleicht auch LAX oder Hyde oder so, wenn du auf einen Club scharf bist. Ich bin nicht mehr ganz auf dem Laufenden, was jetzt angesagt ist.«
»Mittagessen klingt schon mal richtig gut.« Ich hielt ein dunkelrotes Teil von Elizabeth & James hoch, Jenny nickte zustimmend und hängte das rosa Kleid ans Ende einer Kleiderstange. Wenn wir über jede Kaufentscheidung laut diskutieren würden, fänden wir keine Zeit mehr, die anderen, fast ebenso wichtigen Themen des Lebens abzuhaken. »Ist es denn nett in The Ivy?«
»Äh, vermutlich schon.« Jenny hielt sich das rote Seidenkleid selbst an den Leib und schob ihren Kopf zwischen Bügel und Kleid, ehe sie einen Haufen Kleider auf meine Arme lud. »Die solltest du nehmen. Joe könnte uns vielleicht Plätze reservieren. Ich bringe Daphne dazu, sich dort mit uns zu treffen.«
Ich klatschte glücklich in die Hände, und Jenny wanderte davon, um einen besseren Empfang für ihr Mobiltelefon zu bekommen, das rote Seidenkleid noch immer um den Hals geschlungen. Was machte es schon aus, wenn mein Filmstar mich versetzte? Welcher Mann konnte es schon mit Jenny Lopez, einer Shoppingtour und einem superschicken Restaurant zum Mittagessen aufnehmen?
»Darf ich Ihnen eine Umkleide herrichten?«
Eine hilfsbereite Verkäuferin tauchte an meiner Seite auf und hielt ihre Arme auf, um mir die Massen von Seide und Jersey abzunehmen, die ich an mich drückte. Ich hielt eine Sekunde inne und dachte an meine dürftige Garderobe im Hotel. Und dann an mein Kreditkartenlimit. Und dann wieder an meine dürftige Garderobe im Hotel.
»Könnten Sie die vielleicht gleich zur Kasse bringen?«, bat
ich sie. Sie nickte eifrig und bewegte sich fast im Laufschritt durch den Laden. Mit einem kurzen Blick in meine Tasche überprüfte ich mein Telefon. Auf jeden Fall nichts von Alex, noch immer nicht. Seufzend schwang ich meine Einkaufstüte auf meinen Rücken. Heute brauchte ich einen Nachtisch.
Wie sich herausstellte, lagen Welten zwischen dem, was ich, und dem, was Jenny unter dem echten Hollywood verstand. Es stand außer Frage, dass The Ivy sehr exklusiv und protzig war, aber im Unterschied zu Treff in New York, die wirklich zur Oberliga zählten, gab es keinen stillen dunklen Eingangsbereich, gedacht, durch bloße Abschreckung unerwünschte Gäste fernzuhalten. The Ivy lag hingegen mitten an einer Hauptstraße, eingebettet in eine Reihe von Läden, und wurde belagert von Touristen und Promiguckern. McDonald’s auf der Oxford Street war unauffällig dagegen.
Blitzlichter klickten und summten überall um uns herum, als wir uns über den kleinen Fußweg von der Straße unseren Weg in ein hübsches kleines Landhäuschen bahnten. Im Patio blieb ich stehen und warf einen Blick zurück auf den Gehweg – winkende, schreiende und kreischende Paparazzi. Ich schaute wieder nach vorn und folgte Jenny durch die ruhigen, schweigsamen und in Schönheit erstarrten Gäste, von denen keiner wirklich etwas zu essen schien, die sich aber alle große Mühe gaben, den Eindruck zu erwecken, keine lebendige und atmende Version der »Leute«-Seite im Heat Magazin zu sein. Im Versuch, einen sicheren Weg zwischen den Tischen und Stühlen aus Gusseisen und zahllosen steifen Papiertragetaschen zu finden, sah ich im hinteren Teil des Patios eine Hand in die Höhe schnellen und uns heranwinken.
»Mein Gott, J, Püppchen, wieso zum Teufel wolltest du, dass wir uns hier treffen?« Die Hand gehörte zu Jennys Freundin Daphne, die sich selbst vorstellte und uns beide mit
überschwänglichen Küssen begrüßte. »Das ist doch ein richtiger Zirkus.«
»Angie wollte eine echte Hollywooderfahrung machen.« Jenny guckte über den Rand ihrer Sonnenbrille in meine Richtung. »Jetzt hat sie die.«
»Das entspricht eigentlich nicht dem, was ich mir vorgestellt hatte«, sagte ich und richtete meine Aufmerksamkeit auf Daphne.
»Ich hatte
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