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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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stilles Wasser. Ich hätte es mir denken können.«
    »Bitte?« Jenny griff über den Tisch und leerte auch Daphnes Cocktail. »Was willst du damit sagen?«

    »Ich meinte nur, na ja, du bewegst dich wie eine Tänzerin«, protestierte ich. Gerade mal einen Cocktail intus, und schon war ich zu beschwipst, um überzeugend zu lügen. Daphne saß uns gackernd gegenüber und gab dem Kellner Zeichen, uns »mehr Drinks« zu bringen.
    »Außerdem hast du ein gutes Rhythmusgefühl.« Keine Chance, mich da wieder herauszulavieren. »Nein, tut mir leid, das wirst du mir schon beichten müssen. Burlesque-Tanz, ich muss schon sagen, Jenny Lopez.«
    »Ich gehe jetzt auf die Toilette.« Sie schob ihren Stuhl zurück, direkt in die Person hinein, die hinter ihr saß. »Und wenn ich zurückkomme, möchte ich nicht mehr darüber reden.«
    »Ist gut«, rief ich Jenny nach, als diese über den Patio stürmte und dabei mit ihrer ausladenden Einkaufstasche die Hinterköpfe der Gäste anrempelte. Ich wartete, bis sie im Lokal verschwunden war, und wandte mich dann wieder an Daphne. »Uns bleiben schätzungsweise drei Minuten: Schieß los.«
    »Okay.« Sie räusperte sich theatralisch. »Jenny und ich haben uns vor sieben Jahren kennengelernt. Sie hat hier gekellnert und ist ständig zu irgendeinem offenen Vorsprechen und so gegangen, was im Grunde aber zu nichts geführt hat. Ich habe in einem Secondhandladen auf der Melrose gearbeitet und mir noch was mit, na ja, so was Ähnlichem wie Strippen verdient. Aber niveauvolles Strippen, weißt du, nicht ›Striptease bei einem Junggesellenabschied vor lauter Betrunkenen‹.«
    »Oh, natürlich«, sagte ich und versuchte, mir niveauvolles Strippen vorzustellen. Leider ohne Erfolg.
    »Und dann waren wir eines Abends zusammen in diesem Club«, fuhr Daphne fort, »und redeten und tanzten und haben richtig viel gesoffen, und ich erzählte ihr, dass man am
nächsten Tag vorbeikommen könne, weil Tänzer für eine neue Musikshow gesucht würden. Ich rechnete eigentlich nicht mit ihr, aber sie kam tatsächlich. Im kompletten Flashdance -Outfit: Stulpen, schulterfreier Pullover, das ganze Programm. Das Problem ist nur, Jenny kann überhaupt nicht tanzen. Ich meine, bewegen kann sie sich schon. Aber ausgebildete Tänzerin ist sie nicht. Und schau mich an. Ich entspreche so gar nicht dem, wonach MTV sucht. Egal, wir tauchten dort auf und machten uns mehr oder weniger selbst zum Idioten, doch als wir gerade dabei waren, uns ernsthaft zu betrinken und über die ganze Sache lustig zu machen, kommt diese Schickse auf uns zu und fragt, ob wir uns mal überlegt hätten, eine Burlesque zu versuchen.«
    »Und was geschah dann?« Eigentlich überforderte mich schon die Vorstellung von der als Komparsin für Fame verkleideten Jenny, aber ich musste noch den Rest der Geschichte erfahren.
    »Was habe ich gesagt?« Ein entschlossener Schlag auf meinen Hinterkopf kündigte Jennys Rückkehr aus der Toilette an. »Wir werden darüber jetzt kein Wort mehr verlieren.«
    »O doch«, sagte ich und schob ihr den nächsten Gimlet zu. »Trink erst mal was.«
    »Ernsthaft«, Jenny liebkoste den Drink, »das werden wir nicht tun. Außerdem werden wir den Mustang nicht zum Hotel zurückfahren können. Ich bin platt. Ich hatte völlig vergessen, wie stark die sind.«
    »Dann werde ich fahren, komm, lass uns noch einen trinken«, sagte ich und klopfte auf ihre Hand. »Sprich weiter, Daphne.«
    »Nein, lass Daphne aus dem Spiel.« Jenny schüttelte den Kopf. »Und du kannst nicht fahren, Angie-Schätzchen, du bist abgefüllt. Können wir vielleicht einfach was essen?«
    Weil mir nichts Besseres einfiel, stocherte ich in meinem
Salat herum, lächelte, nickte und nahm die Drinks so, wie sie kamen. Jenny stierte mit gewittrigem Blick Daphne über den Tisch hinweg an. Die Notwendigkeit eines Nachtischs, um den Tag zu retten, wurde immer dringender. Oder wenigstens noch ein Gimlet.
     
    »Und wohin gehen wir jetzt?«, fragte Daphne, nachdem der Kellner unsere Teller mitgenommen hatte.
    »Bei euch gibt es doch einen Pool, oder?«
    »Wir werden uns die Rechnung geben lassen und dann ins Hotel zurückkehren«, sagte Jenny mit Blick auf ihre Uhr. »Angie wartet darauf, dass ihr Filmstar sich meldet, und außerdem musst du noch Alex anrufen, habe ich recht?«
    »Ich muss unbedingt Alex anrufen.« Zustimmend schlug ich auf Jennys Hand. Ein wenig beschwipst war ich ja vielleicht. »Hörst du das auch?«
    »Angie, es ist dein Telefon.« Jenny

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