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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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begeistert«, korrigierte sie mich, »da müssen wir hingehen, wenn ich wiederkomme, um dich zu besuchen.«
    »Auf jeden Fall.« Es sei denn, ich verlor meinen Job und mein Visum, dann fand unser Abendessen nämlich bei Nando’s in Wimbledon statt.
    »Ruf mich an, wenn du mich brauchst, meine Liebe, ich muss los. Ich hab’ dich lieb.« Sie hauchte mir einen Kuss durchs Telefon.
    »Werde ich tun, ich hab’ dich auch lieb.« Ich legte auf.
Wenn das nicht verrückt war. Aber verrückterweise machte ihr Vorschlag Sinn. Ich musste mich darauf konzentrieren, alles wieder ins Lot zu bringen.
    Der morgige Tag würde sicherlich nicht lustig werden, noch weniger mit dem Kater, der mir so gut wie sicher war. Während ich mich durch die Fernsehkanäle zappte (lief Friends eigentlich auch irgendwann mal nicht?), zog ich meine »zwar lädiert aussehende, aber noch das Beste, was ich je besessen hatte«-Handtasche aufs Bett. Wenn alles andere schief ging, konnte ein Mädchen sich immer noch darauf verlassen, dass seine Marc-Jacobs-Handtasche ihm ein Lächeln entlockte. Ich wühlte durch den Müll in ihren Tiefen, bis ich endlich einen Stift und einen Notizblock ertastete, und warf einen finsteren Blick auf meinen BlackBerry, der mich anblinkte.
    »Manchmal muss ich Sachen einfach aufschreiben, okay?«, beruhigte ich ihn, nachdem ich mich vergewissert hatte, von keinem dabei ertappt zu werden, dass ich nun völlig irre war und mit dem Telefon redete. Zum Glück sahen mich nur Ross und Rachel von Friends .
    1. Mary anrufen
    2. Alex oder Alex’ Freunde anrufen
    Dies würde nicht so einfach sein, da die einzige Telefonnummer, die ich jemals von einem der Freunde von Alex besessen hatte, die von Jennys Ex war, von Jeff. Und Jenny hatte dafür gesorgt, dass ich diese nach einem gesunden Abend in unserer Wohnung bei Eis von Ben & Jerry’s und Rotwein löschte und alles verbrannte, womit er jemals in Kontakt gekommen war, darunter auch eine alte Bürste, mit der sie sich ihre Haare für eine ausgelassene Kostümparty im Stil der Achtzigerjahre gekämmt hatten. Die Bürste fackelte fast den ganzen Häuserblock ab, als Jenny sie brennend in den Mülleimer warf. Ein ekelhaftes Ding und noch dazu
höchst feuergefährlich. Aber es könnte gut sein, dass ich mir die Nummer hinten in meinem Tagebuch notiert hatte – ich war nur viel zu betrunken, um mich in dem Augenblick daran zu erinnern.
    3. Sprich mit James
    Gern hätte ich The Sun angerufen, um zu verkünden, dass James schwul war, aber ich brachte es doch nicht über mich. Dieses verdammt fehlgeleitete Ehrgefühl. Oder war es Stolz? Oder vielleicht auch nur die Vorstellung, mich im Großformat auf der Titelseite von News of the World in La-Senza-Reizwäsche unter der Schlagzeile »James Jacobs’ Alibifrau packt aus!« zu sehen? Nur, dass News of the World es vermutlich drastischer ausdrücken würde, nämlich: »Die bedauernswerte Schwulenfreundin Angela Clark packt aus: James Jacobs’ mitternächtliche Schwulenorgien auf Hollywoods öffentlichen Toiletten …« Meine Mutter wäre stolz auf mich.
    4. Klärendes Gespräch mit Jenny
    Dass bei alledem auch noch wir Zoff miteinander hatten, war wirklich die Krönung, doch ich wurde die schreckliche Ahnung nicht los, alles könnte noch verrückter werden, ehe es besser wurde. Oder rührte dieses schreckliche Bauchgefühl daher, dass ich mich gleich würde übergeben müssen? Ich ließ Stift und Block fallen und rannte ins Bad, wo ich mich gerade noch rechtzeitig über die Toilettenschüssel beugte.
    Lernte ich jemals dazu?
     
    »Herr im Himmel, Angie, was ist denn mit dir passiert?«
    Ich wurde langsam wach, mein Gesicht war kalt und schien an etwas Hartem zu kleben, und in meinem verschwommenen Gesichtsfeld tauchte ein Fuß in Flipflops auf. Den Versuch, meinen Kopf zu drehen, gab ich vor Schmerz schnell auf, und mein ganzer linker Arm schien aus irgendeinem Grund gelähmt zu sein.

    »Kannst du mich hören, Angie? Hast du irgendwas genommen?« Die Stimme redete weiter, aber sie war so weit weg. »Wie lange liegst du schon auf dem Badezimmerboden?«
    Ah, das erklärte manches, ich lag noch immer auf dem Badezimmerboden. Und deshalb war mir auch so kalt. Deshalb konnte ich auch meinen Arm nicht bewegen. Deshalb berührten Jennys Füße auch fast meine Nase.
    »Herrgott noch mal, Angie, denkst du dir deine Antworten, anstatt sie auszusprechen?«
    Ja, sagte ich mir.
    »Mmuh«, sagte ich.
    Dank Jenny und dem Handtuchhalter, der nicht

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