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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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Telefon durchs Zimmer. Zur Abwechslung hatte ich mir mal nicht überlegt, was ich ihm sagen würde.
    »James, der weltberühmte Filmstar, von dem die gesamte Welt weiß, dass er es mit Dutzenden hinreißender Frauen getrieben hat, ist in Wirklichkeit eine Superschwuchtel. Aber das ist ein Geheimnis, also erzähl es keinem.« Nein, wahrhaftig klang das nicht. Ich musste mir eine Erklärung einfallen lassen, bevor er zurückrief.
    Doch der Rückruf kam zu schnell.
    »Angela.«
    »Alex«, ich holte tief Luft, »ich musste dich sprechen, bevor du die Fotos siehst.«
    »Ich habe die Fotos bereits gesehen, Angela, hast du das vergessen?«, erwiderte Alex langsam. »Und wir wollten darüber reden, wenn du zurück bist.«
    »Ja, ja, aber«, ich schaute wieder auf den Computer, »es sind die von gestern.«

    »Soll heißen?«
    »Dass es noch mehr gibt?«
    Ich setzte mich aufs Bett und starrte meine Zehennägel an. Dafür, dass ich mich nur wenige Stockwerke über dem Hollywood Boulevard befand, war es sehr still im Raum. Das sollten sie unbedingt auf ihrer Website erwähnen. Ein absolutes Verkaufsargument.
    »Vom selben Abend?«
    »Nein, aber ich kann es erklären.«
    »Auf welcher Site denn?«, fragte Alex tonlos. »Oder findet man die wieder überall?«
    »Bitte schau sie dir nicht an, Alex, lass es mich erklären.« Ich zuckte zusammen, als ich das Klappern der Tastatur hörte. Natürlich saß er vor seinem Computer.
    »Ich muss schon sagen, du siehst gut aus«, sagte er schließlich. »Und wie viele Jungs kriegen schon in Echtzeit zu sehen, wie ihre Freundinnen sie betrügen? Gott segne das Internet.«
    »Alex, hör auf.« Ich erhob mich. Mit dramatischen Situationen kam ich in aufrechter Position immer besser klar. Außerdem war der Teppich sehr weich. Vielleicht konnte ich einen Job als Werbetexterin für The Hollywood bekommen, nachdem Mary mich gefeuert hatte.
    »Es ist nicht so, wie es aussieht. James ist -«
    »Überhaupt nicht deine Liga? Ja, du hast wirklich ganze Arbeit geleistet, Angela.« Er klang überhaupt nicht mehr wie mein Alex.
    »Bitte hör auf damit und lass es mich erklären.« Ich versuchte die richtigen Worte zu finden, aber mein Kopf war vollkommen leer.
    »Was soll ich deiner Meinung nach sagen?« Wenigstens klang er jetzt ein wenig wütend. Doch das brachte weniger Trost als erhofft. »Erstens gibt es da all diese Fotos, auf denen
du praktisch mit der ersten Berühmtheit, die du je kennengelernt hast, Trockensex machst, dann gehst du nicht ans Telefon, rufst mich aber um vier Uhr morgens an und sagst, egal, was auch immer. Was soll ich davon halten? Was soll ich dazu sagen?«
    »Nun stell es nicht so dar, als wäre ich diejenige, die dich ignoriert. Seit ich hier angekommen bin, versuche ich mit dir zu reden«, protestierte ich. »Du warst derjenige, der nicht mit mir reden wollte. Du warst derjenige, der nicht ans Telefon gegangen ist.«
    »Und du meinst, die Tatsache, dass ich hier zu arbeiten habe, ohne dass du mit mir Händchen hältst, gibt dir das Recht, hinter meinem Rücken herumzuvögeln?«, schrie er.
    Ich ließ fast den Hörer fallen. »Wie bitte?«
    »Was meinst du mit wie bitte?«, legte er nach.
    »Den einen Tag hältst du am Strand mit ihm Händchen, kommst mitten in der Nacht aus seinem Hotelzimmer und küsst ihn am nächsten Tag vor einem Club. Du kannst doch nicht ernsthaft behaupten, es sei überhaupt nichts passiert!«
    Es war noch nicht oft in meinem Leben vorgekommen, dass es mir vor Erstaunen die Sprache verschlug, aber heute Abend geschah dies Schlag auf Schlag.
    »Sag mir, dass du nicht mit ihm geschlafen hast.« Alex’ Stimme war rau und tief. »Sag es. Jetzt.«
    »I-ich habe nicht mit ihm geschlafen«, stotterte ich. Er wollte nicht wissen, ob ich es in Erwägung gezogen hatte, sondern nur, ob ich es tatsächlich getan hatte. Ich hörte ein Seufzen und wieder Tastaturgeklapper. »Bitte hör auf damit, dir die Fotos anzuschauen. Ich habe nichts getan, Alex, und ich würde es auch nie tun. Bitte glaub mir einfach.«
    »Und genau da haben wir ein Problem«, sagte er leise, »ich glaube dir nämlich nicht.«

    Mein Telefon brannte heiß an meinem Ohr, aber ich konnte es nicht weglegen. Noch lange, nachdem Alex aufgelegt hatte, blieb ich mitten im Hotelzimmer stehen und hielt das kleine Plastikteil umklammert, während es langsam abkühlte. Hatte er das tatsächlich einfach so gesagt? Nach einer halben Ewigkeit begann mein Gehirn wieder zu arbeiten, und ich wählte noch

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