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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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dafür gedacht war, gute sechzig Kilo Mädchenfleisch mit einem unglaublichen Kater vom Boden zu hieven, saß, besser hing ich schon bald auf dem Toilettensitz. Ich nahm bereitwillig das Glas Wasser entgegen, das sie mir reichte, ohne mich daran zu stören, dass es aus dem Wasserhahn kam, und schluckte es hinunter. Das war mein erster Fehler.
    Nachdem ich das erste Glas Wasser erbrochen hatte, trank ich langsam das zweite, was Jenny vom Badewannenrand aus mit einem Kopfschütteln kommentierte.
    »Ich versteh’ dich nicht, Angie.« Sie strich mir das Haar aus dem Gesicht. »Was ist passiert, nachdem ich gegangen bin?«
    »Was passiert ist?« Ich schloss meine Augen wieder. Es half nicht. »Du willst wissen, was passiert ist?«
    »Ja«, sagte Jenny, nahm das leere Glas und füllte es unter dem Wasserhahn. Es schmeckte komischerweise himmlisch.
    »Ich meine letzte Nacht. Was wurde aus: ›Ich würde Alex nie betrügen, nicht einmal, wenn wir getrennt sind‹?«
    »Ich erinnere mich, so betrunken war ich nicht«, erwiderte ich, obwohl das natürlich gelogen war. »Wovon sprichst du?«
    »Von den Fotos von dir und James zum Beispiel.« Jenny
zog eine Grimasse. »Den Fotos, die Erin und Vanessa und Gina heute gemailt haben. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dich hier anzutreffen. Ist er bereits gegangen, oder bist du ins Hotel zurückgekehrt, nachdem du es getan hast?«
    »O mein Gott.« Plötzlich wurde mir wieder richtig übel. »Es ist überhaupt nicht das, was du denkst.«
    »Du hast es nicht getan, oder?«, fragte Jenny, und ihr ärgerlicherweise vor Gesundheit strotzendes Gesicht strahlte wie Weihnachten.
    »Er ist schwul, Jenny«, sagte ich in meine vor den Mund gehaltenen Hände.
    »Wenn er Nein gesagt hat, kannst du das ruhig zugeben«, spottete sie.
    Ich hob den Kopf, und meine anziehende Blässe verstärkte offenbar meine Ernsthaftigkeit. »Nein. Schlimmer.«
    »Also doch.«
    »Nein. Schlimmer. Mit Blake.«
    »Tatsächlich? Ist ja heiß.«
    »Du begreifst nicht, was ich meine, Jenny.« Ich zog einen Waschlappen von der Handtuchstange, hielt ihn unter kaltes Wasser und presste ihn mir ans Gesicht. »Was soll ich bloß machen?«
    »Nun, als Erstes duschst du dich mal«, sagte Jenny, erhob sich und zog hinter sich den Duschvorhang zu. »Dann wirst du mir bis ins kleinste Detail erklären müssen, wie du diese schlüpfrige Wahrheit, die sich womöglich in eine finanziell lohnende Klatschgeschichte ummünzen lässt, herausgefunden hast, und dann kommst du mit, wenn ich mit Tessa DiArmo für deren Preisverleihungsshow heute Abend shoppen gehe.«
    »Du machst das im Ernst?«, fragte ich, schälte mich aus meinem verschwitzten Kleid und stellte mich unter die Dusche. Oh, die süße Erleichterung fließenden Wassers.

    »Zweifele nie an mir, Angela Clark«, rief Jenny und schloss die Badezimmertür. »Sieh zu, dass du in zehn Minuten frisch gewaschen unten bist.«
     
    Zehn Minuten waren immer ein dehnbarer Begriff, aber fünfzehn Minuten später entstieg ich dem Lift mit einem sehr hastig trocken geföhnten Bob, eilends aufgetragenem Make-up und geschulterter Tasche. Jenny seufzte, als sie mich in Jeans und T-Shirt musterte.
    »Das ist so gar nicht das Ensemble, um sich fotografieren zu lassen, meine Süße«, sagte sie, legte ihren Arm um meine Schultern und führte mich zu unserem Wagen. »Wo ist der große Hut? Die Sonnenbrille?«
    Ich zog triumphierend meine Sonnenbrille aus meiner Handtasche.
    »Ich trage das Gleiche wie du«, protestierte ich. Aber natürlich war dem nicht so. Meine sackartige Jeans und das knappe rosa American-Apparel-T-Shirt konnte in keiner Weise mit Jennys hautengen Sevens und dem eng anliegenden weißen, tiefen V-Ausschnitt mithalten. Wenigstens waren unsere schwarzen Havaianas identisch.
    Wir holten uns unterwegs geeisten Kaffee, wobei ich froh war, einen Grund zu haben, aus der Todesfalle Auto herauszukommen, wohingegen Jenny begeistert die Chance nutzte, endlich zu demonstrieren, dass sie während des Fahrens einen Frapuccino trinken konnte. Ich klärte sie über die James/ Blake-Situation auf. Als ich meine Geschichte zum dritten Mal erzählt hatte, legte ich meinen Kopf in den Nacken und blickte nach oben in den wunderbar blauen, wolkenlosen Himmel. Wenn ich da hinaufschaute, bekam ich wenigstens die roten Ampeln nicht mit, die Jenny überfuhr.
    »Was wirst du nun unternehmen?«, fragte Jenny und riss den Wagen herum, als sie in die Melrose Avenue einbog.
»Hast du mit Alex alles

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