Mit dem falschen Bruder im Bett
Haar. „Seit wann stellt sich die Frage, ob ich mich um Melina sorge? Sie ist eine der süßesten …“ erotischsten, heißesten, verführerischsten „…Frauen, die ich kenne; und wir kennen sie seit Jahren. Zum Teufel nochmal, Mam und Dad würden sich ebenfalls anschließen, den Typen zusammenzuschlagen.“
„Warum dann? Wenn du dich so sehr um sie sorgst, warum legst du dann die Karten nicht offen auf den Tisch?“
Rhys zeigte ein Nein mit dem Finger. „Oh nein! Wir werden nicht schon wieder diese Unterhaltung führen. Spiel keine Spielchen mit mir, Max! Ich will eigentlich nur wissen, ob Melina okay ist und ob ich heute Abend jemanden töten muss.“
Max zuckte mit den Schultern. „Sie ist okay. Ihr Freund hat ihren Stolz mit Füßen getreten. Das ist alles. Sie ist durch deine gefühllosen Handlungen mehr verletzt worden als durch irgendetwas anderes. Ich weiß, dass du nicht herkommen wolltest, aber ich entschuldige mich nicht. Du kannst ihr dein alles Gute zum Geburtstag - verdammt nochmal - auch selbst ins Gesicht sagen.“
Rhys fiel praktisch in seinen Stuhl. Erst wollte er seinen Bruder wegen seiner Täuschungsmanöver beschimpfen, aber dann überwog doch die Einsicht in seine eigene Schuld. Er hatte nicht gewusst, dass sein Rückzug Melina so sehr verletzen würde. Er hatte nur gewollt, dass sein eigener Schmerz aufhörte; weiter hatte er nicht gedacht. Aber Max hatte Recht. Melina war sein Kumpel. Es war nicht ihr Fehler, dass er wollte, dass sie mehr für ihn wäre. „Das wird das erste sein, was ich morgen tue, versprochen.“
„Gut. Wirst du noch nach Reno fliegen?“
„Gleich nachdem ich sie besucht habe.“
„Wir müssen eigentlich erst in ein paar Tagen in Reno sein. Du bist besessen …“
„Letztes Mal als wir für MAGIC UNDERGROUND arbeiteten, war die Truppe hinter den Kulissen eine Katastrophe. Und du warst ja nicht derjenige, den es erwischt hat, einen Karten-aufdeck-Trick vor fünfhundert Leuten zu versuchen, nur um dabei dann ins Schwimmen zu geraten, wenn es nicht klappt. Ich will auf keinen Fall, dass so etwas wieder passiert, wenn der Vertrag mit SEVEN SEAS auf dem Spiel steht.“
Sein Bruder legte seine Hand auf Rhys‘ Arm. „Du warst schon immer das Gehirn hinter all unserem Erfolg, Rhys. Ich weiß das, und Mam und Dad auch. Niemand kann uns diesen Erfolg nehmen, auch wenn wir SEVEN SEAS letztendlich nicht bekommen sollten.“
Etwas überrascht von Max‘ Geständnis sagte Rhys: „Wir werden den Vertrag bekommen, wenn alles läuft wie geplant.“
Max nickte kurz und stand auf. Rhys schaute ihn erstaunt an. „Wo willst du hin?“
„Da ist eine Blondine an der Bar, die uns ständig fixiert. Wenn du deine prüde Art noch immer nicht abgelegt hast, könntest du dich uns anschließen …“
Rhys bemühte sich nicht einmal darum, die Frau anzuschauen. „Geh nur. Ich hau mich aufs Ohr. Ich bin fertig.“
„Na klar. Du solltest dich wirklich hinlegen.“ Max drehte sich um, hielt inne und drehte sich wieder zurück. „Wir sind schon verdammt lang, ich glaub‘ Jahrzehnte auf Tour, findest du nicht?“
„Es war toll. Hat Spaß gemacht. War einfach Klasse.“
Max nickte und grinste dann. „Schau, dass du so viel Ruhe wie möglich kriegst! Ich seh‘ dich dann am nicht-ganz-so-frühen Montagmorgen bei MAGIC UNDERGROUND.“
Rhys beobachtete, wie sich sein Bruder der Blondine näherte, die Rhys anschaute und winkte. Rhys lächelte und winkte zurück; seine öffentliche Person war fest an Ort und Stelle, doch er wandte sich schnell ab.
Er ließ die Idee fallen, noch ein Bier zu trinken. Er hatte nicht übertrieben, als er sagte, dass er müde wäre. Er hatte zwei Verbindungsflüge erwischen müssen, um von Kentucky nach Sacramento zu fliegen. Weil es so in letzter Minute war, hatte der Flug natürlich ein kleines Vermögen gekostet. Doch im Endeffekt hatte es keine Rolle gespielt.
Schon bevor Max angerufen hatte, hatte Rhys sich vorbereitet, einen Flug zu buchen. Max‘ Anruf hatte nur etwas mehr Panik hinzugefügt. Er konnte Melina nicht annehmen lassen, er hätte ihren Geburtstag vergessen. Wenn es auch den Abstand vergrößern würde, den er ganz allmählich zwischen ihnen aufgebaut hatte, so konnte er sie doch nicht auf diese Weise verletzen. Instinktiv wusste er, dass dies eine Verletzung wäre, die er nicht mehr wiedergutmachen konnte, und der Gedanke, diesen endgültigen Schlussstrich zu ziehen, war erschreckend.
Genau wie seine plötzliche,
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