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Mit dem falschen Bruder im Bett

Mit dem falschen Bruder im Bett

Titel: Mit dem falschen Bruder im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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Reize auszublenden und ganz einfach zu denken. Trotzdem spürte sie, wie er neben ihr steif wurde. Als seine Worte dann an ihr Ohr drangen, klangen sie nicht im Mindesten humorvoll. „ „Dem Mistkerl, der dir das gesagt hat, hast du geglaubt? Und dem glaubst du immer noch? Nach letzter Nacht?“
    Ihr Gesicht schnellte hoch, um ihn anzuschauen. „Erst recht nach letzter Nacht“, zischte sie und stach ihm mit dem Finger in die Brust. „Du hast es bewiesen.“
    „Entschuldige bitte?“ Während er ihren Finger festhielt, beugte er sich zu ihr, Nase an Nase, bis sie sein wildes Stirnrunzeln ganz klar sehen konnte. Wut strömte in Wellen von ihm aus. „Alles was wir letzte Nacht bewiesen haben, war, dass du zu weitaus mehr Leidenschaft fähig bist als du selber gedacht hättest. Ich habe noch die Spuren deiner Raubtierklauen und die dröhnenden Ohren, um es zu beweisen.“
    Errötend schlug sie seinen Finger weg und vergrub ihr Gesicht wieder zwischen den Knien. Ihre nächsten Worte kamen gedämpft und seltsam entstellt heraus: „Das …beweist nur …goldenes Schlagholz.“
    „Was?“
    Sie hob wieder ihren Kopf und sprach durch ihr Haar, das sich in ihrem Mund verfangen hatte: „ Alles was bewiesen wurde ist, dass du gut im Bett bist“, stellte sie klar. „Doch das wussten wir bereits. Ich andererseits, bin eine Niete. Ich habe es nur vorher nicht akzeptiert.“
    Er schüttelte den Kopf und stieß verächtlich „Blödsinn!“ hervor. Trotz der Wut in seiner Stimme war seine Hand sanft, als er ihr das Haar aus dem Gesicht strich. „Melina, wovon sprichst du? Letzte Nacht war das Beste …“
    „Du bist nicht gekommen!“, schrie sie. „Wir waren überein gekommen, dass du mir beibringst, wie man einem Mann Vergnügen bereitet. Stattdessen hast du mich so wild gemacht, dass ich … dass ich …“ Sie schüttelte den Kopf.
    „Hör auf!“ Seine Stimme war ruhig geworden, beinahe eisig. Er bewegte sich von ihr weg, nur einen halben Meter oder so, aber es war genug, um sie die Zurückweisung spüren zu lassen. Großartig, jetzt war er wütend. Aber warum sollte er es auch nicht sein? Sie hatte ihn ja kaum berührt letzte Nacht. Klar, er hatte ihr befohlen, es nicht zu tun, aber vielleicht war das ja eine Art Herausforderung gewesen. Irgendein Test, um herauszufinden, ob sie aggressiv genug war, um ihm das zu geben, was er wirklich wollte?
    „Ich … ich war selbstsüchtig. Ich vergaß komplett, was ich für dich hätte tun sollen, Max. Aber das war nur, weil du so … du warst so viel …“ so viel mehr als ich erwartete hatte, wollte sie sagen. Nach dem Kuss, der so lange zurücklag, hatte sie gedacht, dass sie mit Max auf der sicheren Seite wäre. Er war nett gewesen, aber er hatte sie nicht überwältigt. Er hatte sie nicht auf diese Art berührt, wie es allein der Gedanke an Rhys bereits tat. Er hatte sie nicht erzittern lassen, aber sie zitterte jetzt. Während sie ihr Gesicht zwischen den Knien verbarg und beschämt daran dachte, wer er war, konnte sie die kleinen Wellen der Begierde, die in ihr wirbelten, kontrollieren. Aber sobald sie ihren Kopf hob und ihn sah – sobald sie ihn einatmete – begannen solch gewaltige Paukenschläge der Leidenschaft in ihren Ohren zu dröhnen, dass sie das Bedürfnis hatte, sich nach ihm auszustrecken.
    „Was war ich, Melina?“
    Mit zusammengepressten Lippen zupfte sie an der Bettdecke herum und weigerte sich, ihn anzuschauen.
    „Du bist in mein Bett gekommen“, sagte Rhys. „Anscheinend hast du das alles für eines deiner idiotischen Experimente arrangiert. Also schau mich jetzt verdammt nochmal an!“ Er packte ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu ihm hin, nicht unfreundlich, aber auch nicht sanft. „Wer war ich? Wer bin ich?“
    Sie runzelte die Stirn. „Was?“
    „Wer. Bin. Ich?“
    „Du …“ Sie blinzelte, aber das Bild veränderte sich nicht. Er war Max. Honigfarbenes Haar, etwas kürzer als sie es von vor zwei Tagen in Erinnerung hatte, aber er könnte beim Friseur gewesen sein. Markante Nase und Wangenknochen. Breite Schultern, breite Brust, verlockend nackt. Automatisch wanderte ihr Blick weiter nach unten, und sie sah entblößte Beine unter dem weißen Laken gespreizt und ausgestreckt daliegen. Sie konnte den leichten Flaum seiner Behaarung nicht sehen, hatte ihn aber letzte Nacht gespürt. Als er auf ihr gelegen war, ihre Handgelenke mit seinen Händen gefesselt hatte …
    Sie sog den Atem ein und hielt ihn an. Zusammen mit ihrer

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