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Mit dem Feuer gespielt

Mit dem Feuer gespielt

Titel: Mit dem Feuer gespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Ryan
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Abschlußfeier am College, nicht wahr? Du kennst sie nicht. Ich komme aus einer typischen traditionsbewußten Familie. Wenn ich sage, meine Eltern werden am Boden zerstört sein, dann meine ich das wörtlich. Der Schlag wird sie treffen, alle beide. Meine Brüder und Schwestern werden nie mehr ein Wort mit mir wechseln, meine Onkel und Cousinen ..."
    "Wir werden uns etwas einfallen lassen, was den Schock mildert."
    "Da gibt es nichts." Ihr Kinn begann zu zittern.
    "Nein, laß das." Er wich mit erhobenen Händen zurück.
    "Bitte, Izzy, nicht weinen."
    "Ich versuche es ja." Sie vergrub das Gesicht in den Händen.
    Er nahm sie in den Arm und barg ihren Kopf an seiner
    Schulter. "Möchtest du, daß ich Presley für dich aufspüre und ihm eine Abreibung verpasse?"
    Sie schluchzte. "Ja."
    "Ich meine es ernst."
    "Wenn ich glaubte, das würde etwas ändern, würde ich dich das tun lassen", erwiderte sie mit bebender Stimme. "Aber so, wie es ist, muß ich die Zähne zusammenbeißen und die Folgen auf mich nehmen."
    "Was hast du vor?"
    Sie zuckte die Schultern. Er streichelte ihren Rücken. Im darauffolgen den Schweigen entwarf seine Phantasie Lösungen für ihr Problem. Die meisten waren dumm, aber eine schoß ihm wieder und wieder durch den Kopf - möglicherweise, weil diese noch dümmer war als die übrigen und daher natürlich um so faszinierender erschien. Vielleicht aber auch, weil es nicht nur die Lösung für Izzys Probleme darstellte, sondern auch für eine seiner Sorgen.
    Während er über diese Idee nachdachte, kam er zu dem
    Schluß, daß seine Idee vielleicht nicht dumm, sondern eher außergewöhnlich war. Er grinste. Dummheit fand er wenig ansprechend, aber das Außergewöhnliche hatte stets einen Reiz auf ihn ausgeübt, dem er sich nicht entziehen konnte. Er dachte weiter darüber nach, wägte alle Gesichtspunkte ab. Dann sagte er: "Izzy?"
    Sie hatte sich in seinen Armen zusammengerollt. "Hm?"
    "Ich habe eine Idee. Hör mir erst einmal zu, und verwirf sie nicht gleich."
    "Einverstanden."
    "Gib ihr eine Chance."
    "Ich sagte doch, einverstanden."
    "Hier ist also meine Idee. Hörst du mir zu?"
    Sie löste sich von ihm und schaute ihm in die Augen.
    "Warum kommst du nicht zur Sache?"
    Ja, warum? "Weil die Idee ein bißchen ungewöhnlich ist.
    Sehr ungewöhnlich", korrigierte er. "Aber es ist eine sehr gute Idee. Zumindest halte ich sie dafür."
    "Und wie lautet sie?" Sie drängte ihn mit einer Geste, weiterzusprechen.
    "Daß wir heiraten", verkündete er und grinste verlegen.
    Sie starrte ihn an. "Entschuldige, sagtest du gerade ..."
    "Daß wir heiraten sollten? Richtig."
    Sie hob die Brauen, er schob sie wieder herunter. Ein berauschendes Gefühl der Erregung durchflutete ihn, und es war das gleiche Gefühl, das er empfand, wenn er aus einem Flugzeug sprang. Es war ein Adrenalinstoß, ein Energieschub, der den Körper darauf vorbereitete, etwas zu tun, was der Verstand als gefährlichen Unsinn betrachtete. Er liebte dieses Gefühl. Er liebte seinen Plan. Es würde großartig werden!
    Izzys Gesichtsausdruck ließ jedoch darauf schließen, daß sie seine Begeisterung nicht teilte.
    "Das ist verrückt", meinte sie.
    "Absolut. Aber das bedeutet nicht, daß wir es nicht tun sollten. Einige der besten Ideen der Welt waren total verrückt."
    Er umfaßte ihre Schultern und sah ihr fest in die Augen. "Izzy Fabrioni und Clay Granger heiraten." Er grinste übers ganze Gesicht. "Und das beschert Izzy einen Ehemann, ein Heim, finanzielle Sicherheit und einen Vater für ihr Kind, den sie ihrer Familie und ihren Freunden präsentieren kann."
    "Und was bekommst du dafür?"
    "Die Freiheit, aus dem Haus gehen zu können, ohne ständig von potentiellen Ehefrauen belagert zu werden."
    "Im Vergleich zu mir scheinst du schlechter abzuschneiden."
    Sie diskutierte mit ihm darüber. Das war gut, denn es bedeutete, daß sie über diesen verrückten Vorschlag ernsthaft nachdachte. "Ich bekomme mehr, als du denkst. Ich führe schon längst nicht mehr mein eigenes Leben. Seit Judiths Tod." Der Gedanke an Judith dämpfte seine Euphorie und brachte ein vernünftiges Element in seine Überlegungen. Er ließ Izzys Schultern los und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare.
    "Ein Kerl hat sogar versucht, mich bei der Beerdigung mit seiner Schwester zu verkuppeln."
    Izzys Augen weiteten sich, dann kniff sie sie zusammen.
    "War das der Kerl, den du k.o. geschlagen hast?"
    "Ja. Ich sagte ihm, meine Frau sei gerade gestorben, und er hätte die

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