Mit dem Feuer gespielt
heißen."
Izzy leerte ihren Kaffee. "Zufällig handelt es sich bei der Adresse des Magazins um die von Mercer-Hest Publications."
"Na und?" Teddy zuckte die Schultern.
"Mercer-Hest", sagte Izzy mit Nachdruck. "Das sind die gleichen Leute, die mit einem neuen Extremsport-Magazin Clays Leserschaft abwerben wollen. Würde ich für die arbeiten, käme ich mir wie eine Verräterin vor."
Teddy verdrehte die Augen. "Selbst Clay hat Verständnis dafür, daß sie ihm Konkurrenz machen. Bedenke, daß es sich um einen der größten Zeitschriftenverlage der Welt handelt. Es ist eine gute Chance. Du solltest dich darauf stürzen."
Izzy lächelte. "Ich mache dir ein Angebot. Ich bewerbe mich um den Job bei Mercer-Hest, wenn du morgen zur Rorys
Meeting wegen seines Projektes gehst." Sie zwinkerte Rory zu.
Teddys Wangen röteten sich. Rory lachte. "Großartige Idee."
Er nahm Teddys Hand und senkte seine Stimme. "Sag ja, Teodora. Ich brauche dich."
Teddy errötete noch mehr und räusperte sich. "Na schön." Sie wandte sich an Izzy. "Aber du stellst dich morgen für den Job vor."
"Abgemacht."
Izzy stieg aus der U-Bahn und ging bis zur Park Avenue, wobei sie alles an Manhattan zu ignorieren versuchte, was ihr schon immer mißfallen hatte - den Lärm, die vielen Menschen und besonders die Gerüche.
Ihr Ziel entpuppte sich als Wolkenkratzer mit getönten Scheiben und zwei riesigen Springbrunnen davor. Sie schaute auf ihre Uhr. Es war zwei Minuten vor zwei. Der Termin für ihr Vorstellungsgespräch war um zwei. Sie betrat die Lobby und nahm den Fahrstuhl in den vierzehnten Stock.
Allein die Empfangshalle war viermal so groß wie Teddys Apartment und ganz in Glas und Stahl und schwarzem Leder gehalten. In großen Metallbuchstaben stand über dem Tresen der Empfangsdame "Mercer-Hest Publications".
Die modisch gekleidete Rezeptionistin sah auf Izzys Mappe.
"Sind Sie wegen des Vorstellungsgesprächs hier?"
"Ganz recht."
"Nehmen Sie Platz. Es wird gleich jemand bei Ihnen sein."
Sie drückte einen Knopf an ihrem Telefon und murmelte etwas in den Apparat.
Doch Izzy war zu nervös, um sich zu setzen. Statt dessen schritt sie durch den Raum und betrachtete die Poster an den Wänden, allesamt Vergrößerungen von Titelbildern der
verschiedenen Mercer-Hest- Zeitschriften.
"Ms. Fabrioni?" Izzy drehte sich um und sah sich einer jungen blonden Frau mit Brille gegenüber, die sie von einer Tür aus zu sich winkte. "Ich bin Sandra. Wenn Sie mir bitte folgen wollen."
Sandra führte sie in ein Konferenzzimmer und zog sich mit den Worten "Sie werden gleich bei Ihnen sein", zurück.
Izzy legte ihre Mappe auf den riesigen schwarzen
Konferenztisch und ging zur getönten Fensterfront. Die Fußgänger und Autos unten auf der Straße waren winzig wie Insekten.
"Hallo, Kaffeebohne."
Izzy stockte der Atem. Langsam drehte sie sich um. Clay stand im Türrahmen, in einem dunkelblauen Anzug und der silbernen Krawatte, die er zu ihrer Hochzeit getragen hatte.
Er lächelte. "Willst du nicht wenigstens hallo sagen?"
Izzy brachte keinen Ton heraus.
Jemand drängte sich per Ellbogen an ihm vorbei. "Izzy! Du bist gekommen!" Harry kam um den Tisch und nahm sie in den Arm.
Nun fand auch Izzy ihre Sprache wieder. "Würde mir bitte mal jemand erklären, was hier vorgeht?"
Clay wollte beginnen, doch Harry hob die Hand und meinte:
"Nach der Lawine am Wolf Peak eröffnete ich Clay, daß ich nicht länger für ihn arbeiten könnte, wenn er weiterhin versuchen würde, sich für das Magazin umzubringe n."
Izzy staunte. "Du hast bei ,The Edge' gekündigt und bei Mercer-Hest angefangen?"
Clay trat näher. "Wie sich herausstellte, war das nicht nötig."
Harry machte es sich in einem der Sessel bequem und legte die Füße auf den Tisch. "Ich kam an jenem Montag morgen, nachdem wir aus Colorado zurückgekehrt waren, ins Büro, um ihm meine Kündigung zu geben. Nur tauchte der Kerl überhaupt nicht auf. Also rief ich ihn gegen Mittag zu Hause an. Er nahm beim ersten Klingeln ab und meldete sich mit: ,Izzy?'"
Izzy sah zu Clay, der ihren Blick erwiderte.
"Er erzählte mir, du hättest ihn verlassen", fuhr Harry fort.
"Und weil ich ein fürsorglicher Freund bin, fuhr ich sofort zu ihm. Du hättest ihn sehen sollen. Er trug noch immer seinen Bademantel, war unrasiert, und seine Haare standen ihm wirr vom Kopf. Zuerst dachte ich, er sei betrunken, denn er redete unaufhörlich. Doch er war bereits bei der zweiten Kanne Kaffee.
Es zeigte sich, daß er gerade
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