Mit dem Kühlschrank durch Irland
kleine Scherze. Ich war beunruhigt und beinahe verrückt vor Sorge, dass sich die ganze Menge mir zuwenden und rufen würde: >Nicht schießen! Nicht schießen!<
Ich schaute zu meinem Vater hoch, und er lächelte einigen der Witzbolde zu. Er hatte damit kein Problem. Es war nicht seine Idee gewesen, das Gewehr mitzunehmen. Was für eine Idee! Was hatte ich mir dabei gedacht?
Ich bat ihn, das Maschinengewehr zu nehmen und unter dem Mantel zu verstecken. Er sagte mir, dass ich nicht albern sein solle, aber als ich ihn noch mal darum bat und er sah, wie mir Tränen in die Augen stiegen, tat er, was ein Vater in so einer Situation tun muss: Er hielt während des ganzen Fußballspiels ein Spielzeugmaschinengewehr in der Hand.
Ich hatte mittlerweile das Gefühl, dass ich auf eine Blamage zusteuerte, die mindestens genauso groß sein würde. Genau in dem Moment, in dem ich den Kühlschrank zum Straßenrand schob, um mit dem Trampen zu beginnen, würde irgendjemand einen blöden Witz reißen, und schon wäre es um mich geschehen. Das ganze Unternehmen wäre gescheitert, kaum dass es begonnen hatte. Und ich würde nicht meinen Vater bei mir haben, der die Blamage auf sich nehmen könnte. Ich schätze, genau das bedeutet es, erwachsen zu werden: Man muss seine Spielzeuggewehre selbst halten. Oder sich wie die meisten anderen Leute benehmen und mit dem Spielzeuggewehr zu Hause spielen und Kühlschränke nur dazu benutzen, Lebensmittel kühl zu halten.
In der Nacht vor meiner geplanten Abreise schlief ich kaum. Es gibt Anlässe, da greift die Nacht Probleme und Sorgen auf und vergrößert sie derart, dass man um ungefähr halb vier den Eindruck hat, sie seien unüberwindlich. Ich begann wirklich, um mein Leben zu fürchten. Was, wenn ich auf irgendeiner abgelegenen Landstraße hängen blieb, meilenweit im Nirgendwo, und niemand nahm mich mit und die Nacht brach an? Wenn die Temperatur fiel (es hatte vor kurzem geschneit) und ich keinen geeigneten Unterschlupf fand, würde ich vielleicht an Unterkühlung sterben.
Am nächsten Morgen ging ich sofort in Londons bestes Campinggeschäft, um mir das Angebot an Zelten und Schlafsäcken anzusehen. Als ich dort ankam, verwarf ich die Idee eines Zelts sofort wieder. Sogar das Kleinste war zu groß, und ich wusste, ich würde bei dem Versuch, das Ding aufzustellen, an Frustration sterben, bevor der Erfrierungstod überhaupt eine Gefahr geworden war. Stattdessen kaufte ich den besten Schlafsack, den es gab. Er war klein und leicht und kostete über hundert Pfund, aber als ich das Geschäft verließ, hatte ich das Gefühl, dem Tod nicht mehr ganz so nahe zu sein wie in der Nacht zuvor.
Ich packte in betrübter Stimmung. Ich bin sowieso nur sehr selten fröhlich, wenn ich packe, denn es gibt nur wenige Beschäftigungen, die ich weniger mag. Auspacken ist eine davon. Ich hatte es eilig, denn Packen ist etwas, das man immer in letzter Sekunde tut. Alle, die zwei Tage vor der Abreise packen, brauchen dringend seelischen Beistand. Ausgeglichene Menschen stopfen immer noch Zeug in ihre Tasche, wenn sie das Haus verlassen. Das ist normal.
Diesmal war es besonders schlimm, weil ich für diese Reise einen alten Rucksack hervorgekramt hatte. Ich hatte vergessen, was für widerliche Gepäckstücke diese Dinger sind. Ihr einziger Vorteil ist, dass man keine Hände braucht, um sie zu tragen. Ich schien das schlimmste Modell zu haben, das es auf dem Markt gab. Von außen wirkte er groß, aber es passte nichts hinein. Nachdem ich zwei Hemden, einen Pulli, eine Hose, Schuhe und eine angemessene Anzahl von Unterhosen und Socken hineingestopft hatte, war er bis obenhin voll, und es bedurfte einiges unwürdigen Quetschens, um das verdammte Ding zu schließen. Oder zuzuzurren. Oder was immer man mit einem Rucksack macht, wenn er nicht mehr offen sein soll. Dann fiel mir ein, dass ich das Regenzeug noch nicht eingepackt hatte. Um das verdammte Ding aufzukriegen, musste ich also wieder an den im Überfluss vorhandenen Riemen und Schnüren ziehen, mit denen er völlig bedeckt zu sein schien. Ich holte alles heraus und wiederholte die ganze Prozedur. Ich hoffte, dass meine Beziehung zu dem Kühlschrank konfliktärmer sein würde. Wie auch immer, ich hatte es geschafft. Ich hatte alles eingepackt, was ich brauchte. Ich begann gerade, mich darüber zu freuen, als mir das Herz in die Hose rutschte: In einer Zimmerecke lag der Schlafsack.
Nun, ich würde nicht ohne ihn fahren. Schließlich würde er mir unter
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