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Mit dem Teufel im Bunde

Mit dem Teufel im Bunde

Titel: Mit dem Teufel im Bunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Oelker
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Caroline Mathildes, in den Adelsstand.
    Theodolit
Gerät zum Messen von Horizontal- und Höhenwinkeln. Er wurde auch für astronomische Messungen verwandt.
    Twiete
bezeichnet in Norddeutschland eine enge Gasse als Durchgang zwischen zwei (twee) breiteren Straßen. Durch Entwicklung und Umgestaltung der Stadt im Lauf der Zeit veränderten sich auch einige Twieten. Die Neustädter Fuhlentwiete z.   B. war im 18.   Jh. eine durchschnittlich breite Straße; sie wurde außer von den üblichen schmalen, oft vom Alter schiefen Häusern aus Fachwerk von einigen reichen Gebäuden für ‹gut Betuchte› gesäumt, u.   a. vom ‹Herrenlogiment›, ein säulengeziertes Palais und (wie der zweite Name ‹Ballhaus› verrät) eine Art frühes Fitness- und Sport-Center.
    Unschlitt
Der verarbeitete Talg von Rindern, Schafen und anderen Wiederkäuern, der u.   a. zur Herstellung von Seifen und Kerzen verwandt wird. Während die besseren (nicht qualmenden) Bienenwachskerzen von Wachsziehern hergestellt wurden, wurden die billigeren und weniger hell brennenden Unschlittkerzen zumeist von Seifensiedern und Metzgern gegossen und verkauft.
    Wedde
Die Organisation der Hamburger Behörden undVerwaltungen im 18.   Jh. unterschied sich stark von der heutigen. Die Wedde ist nicht mit der heutigen Polizei gleichzusetzen, zu ihren Aufgaben gehörte u.   a. die Registrierung von Eheschließungen und Begräbnissen, die Aufsicht über ‹die allgemeine Ordnung› und zum Teil Jagd auf Spitzbuben aller Art. Kein Prediger durfte ohne Erlaubnisschein der Wedde für das Brautpaar eine Trauung vornehmen. Die der Wedde vorgesetzte Instanz wurde Praetur genannt. Dass der gleich vier Senatoren vorstanden, zeigt Bedeutung und Vielzahl der Aufgaben. Als Praetoren waren sie in ‹Criminalsachen› entfernt der heutigen Staatsanwaltschaft (mit einer guten Prise Kriminalpolizei) ähnlich. Die Position eines Weddemeisters gab es meines Wissens in der hier dargestellten Form nicht, sie wurde eigens für die Romane um die Komödiantin Rosina kreiert.
    Zoll
Die seit dem 15.   Jh. gebräuchliche Längeneinheit löste die im Mittelalter üblichen Maßeinheiten
dume
(Daumenbreite) und
vinger
(Fingerbreite) ab. Ein Zoll maß regional unterschiedlich zwischen 2,2 und 3   cm, in Hamburg 2,39   cm. Die Bezeichnung Zollstock für den zusammenklappbaren Messstab entstand im 18.   Jh.

ERLÄUTERUNGEN UND DANKSAGUNG
    Die Begradigung des Turms der St.   Katharinenkirche erfolgte tatsächlich schon vom 3. bis 5.   September 1770.   Ich habe mir die künstlerische Freiheit genommen, sie um zwei Jahre zu verschieben. Die geschilderten Umstände, die Anfeindungen und das Misstrauen auch von der Pastorenschaft entsprechen der damaligen Realität. Die Kirche St.   Katharinen wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und von 1950   –   1956 halbwegs originalgetreu wiederaufgebaut. Doch auch 1943 entsprach das Innere nicht mehr dem Zustand von 1772.   Zum Beispiel war der Lettner nach 1814 nach dem Abzug der französischen Besatzungssoldaten entfernt worden (sie hatten die Kirche als Pferdestall genutzt und auch sonst nicht nett behandelt), die Reste der alten Wandmalereien waren übertüncht, das alte Schulhaus abgerissen, der Treppenaufgang zum Turm war schon wie heute nur von außen zugänglich. Die große Empore unter der kleinen Orgel war auf der Decke der zwischen Turmhalle und Kirchenschiff eingebauten sogenannten Winterkirche entstanden, ein mit verglaster Frontwand abgeschlossener Raum. 1772 ging man direkt von der Turmhalle unter einem mächtigen Rundbogen in das Schiff. Es gäbe noch viel zu erklären – wer es genauer wissen will, kann es in der umfänglichen Fachliteratur nachlesen. Allerdings nicht alles. Über die im 18.   Jh. noch existierenden spätmittelalterlichen Fenster zum Beispiel gibt es auch dort keine Nachrichten. Eine weitere Korrektur ist anzufügen: Das Areal zwischenden Straßen Cremon und Mattentwiete war größer als hier geschildert und dicht bewohnt.
    Für die Unterstützung meiner Recherche über die Arbeit in den Bibliotheken, dem Hamburger Staatsarchiv und mit spezieller Fachliteratur hinaus, habe ich wieder vielen zu danken. Matthias Behrmann ist zweimal mit mir auf den Katharinenturm gestiegen und hat auch sonst dreimal gestellte Fragen geduldig beantwortet.
    Ohne das von Professor Herrmann Hipp gebaute Modell und seine Erläuterungen hätte ich die Sheldon’sche Maschine in ihrer verblüffenden Schlichtheit nie

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