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Mit dem Teufel im Bunde

Mit dem Teufel im Bunde

Titel: Mit dem Teufel im Bunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Oelker
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Georg
    Hanswurst
Die wichtigste ‹komische Person› auf dem frühen deutschen Theater darf (und soll) alles, sie rülpst und furzt, lässt die Hosen runter, hantiert mit dem Klistier, ist dumm, gemein und schlau zugleich, prügelt und wird verprügelt. Der Hanswurst ist eine derbere, weniger listenreiche Variante des italienischen
Arlecchino
der
Comedia dell’Arte
, der ihn im Laufe des 18.   Jh.s als Harlekin auch in Deutschland verdrängte. Es gab ihn auf allen europäischen (Wander-)Bühnen, in England als Punch, Clown oder Pickelhering, in Spanien als Leporello, in Frankreich als Pierrot, in Russland ist es Petruschka, in Holland als Jan Tambour.
    Hauptpastor
Die Hauptpastoren der fünf HamburgerHauptkirchen trugen die Verantwortung für Kirchenleitung, Schulaufsicht (Scholarchat, mit Rats- und anderen wichtigen Herren), Gremien, Aufsicht über den Nachwuchs etc. In ihrer Kirche hielten sie nur die Predigt im Hauptgottesdienst am Sonntag. Einführungs- und Schlussliturgie, auch das Abendmahl war Sache der (→) Diakone. Die anspruchsvolle Position war überaus angesehen und wurde gut bezahlt. Bewerber kamen von weit her, von den 28   Hauptpastoren zwischen 1712 und 1815 waren nur fünf in Hamburg geboren, nur sechs wurden aus der übrigen Hamburger Pastorenschaft gewählt.
    Hauserin
Haushälterin
    Heuerbaas
Stellenvermittler für Seeleute
    Kaffeehaus
Das Kaffeehaus, lange eine reine Männerdomäne, war Anlaufpunkt für Reisende aus aller Welt und Treffpunkt der Bürger und Diplomaten, Gelehrten und Publizisten, der wohlhabenden Reisenden; es gab Spielzimmer, internationale Zeitungen und jede Menge wirtschaftlichen, politischen und privaten Klatsch. Im Lauf der Zeit hatte jede ‹Szene› ihr Kaffeehaus, Hamburger Literaten und Gelehrte z.   B. trafen sich im Dresser’schen bei der Zollenbrücke, in dessen Vorderzimmer sich die Redaktion der (→)
Hamburgischen Addreß-Comtoir-Nachrichten
befand. Hamburgs erstes Kaffeehaus wurde nahe Börse und Rathaus wahrscheinlich 1677 von einem englischen Kaufmann oder 1680 von dem Holländer Cornelius Bontekoe, dem späteren Leibarzt am preußischen Hof, eröffnet. Hamburg war zentraler Kaffee-Umschlagplatz für Nordeuropa. Ab 1763 passierten jährlich ca. 25   Millionen Pfund den Hafen, 1777 gab es in Hamburg 276   Kaffee- und Teehändler. Die wichtige Rolle der Kaffeehäuser zeigt, dass
Lloyd’s
, eine der bedeutendsten Versicherungsgesellschaften bis heute, den Namen des LondonerKaffeehausbesitzers trägt, an dessen Tischen sie Ende des 17.   Jh.s mit Seeversicherungen entstand.
    Kaiserhof am Neß
Das renommierte Gasthaus für vornehme Gäste der Stadt wurde 1619 nur wenige Schritte von Rathaus und Börse erbaut. Seine Renaissance-Fassade galt als die schönste in Hamburg. Sie wurde bei Abriss des Gebäudes 1873 abgetragen und im Hof des hamburger
Museums für Kunst und Gewerbe
wiederaufgebaut. Dort ist sie heute noch zu sehen.
    Kellinghusener Fayence
Keramiken mit deckender weißer Zinnglasur gibt es seit dem 9.   Jh., zuerst in Basra, Bagdad, Samarra und Persien, von dort kamen sie mit Händlern über Ägypten und Byzanz in den Mittelmeerraum, über Frankreich nach Holland und Hamburg, über Venedig nach Süddeutschland, Osteuropa und Skandinavien. Um 1760 begann die Fayenceherstellung – mit kurzer Blüte – in Schleswig-Holstein. In Kellinghusen (sechs Manufakturen) wurden vor allem Geschirr, Schüsseln, Fliesen und Teetischplatten mit zunächst einfacher blauer, später auch marineblauer, gelber, eisenroter und grüner Malerei hergestellt, zunehmend für den Geschmack kleinbürgerlicher und bäuerlicher Kundschaft, die bunte, preiswerte Ware wünschte. Nach dem Ende der Manufakturen im 19.   Jh. werden heute in Kellinghusen wieder von Hand gefertigte Fayencen hergestellt.
    König, Eva Katharina, geb. Hahn (1736   –   1778)
Die kluge, gebildete und entschlossene Heidelberger Kaufmannstochter heiratete 1756 den aus Lüttringhausen stammenden Hamburger Bürger und Seidenhändler Engelbert König. Von den sieben Kindern dieser Ehe überlebten vier das Säuglingsalter. Nachdem Engelbert König am 20.   Dezember 1769 auf einer Geschäftsreise in Venedig gestorben war, versuchte Eva König die kurz zuvor mitimmensen Krediten (u.   a. von ihrem Heidelberger Bruder) in Wien gegründeten Seiden- und Tapetenmanufakturen weiterzuführen bzw. zu verkaufen. Von ihren langjährigen Aufenthalten in Wien und der Zeit dazwischen in Hamburg ist ihr so

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