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Mit dem Wolf in uns leben. Das Beste aus zehn Jahren Wolf Magazin (German Edition)

Mit dem Wolf in uns leben. Das Beste aus zehn Jahren Wolf Magazin (German Edition)

Titel: Mit dem Wolf in uns leben. Das Beste aus zehn Jahren Wolf Magazin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elli H. Radinger
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Columbia, nach Hause. Ihr Schäferhund rannte voraus. Plötzlich sprangen drei Wölfe aus den Büschen, griffen den Hund an und verletzten ihn am Ohr, bevor er durch einen Stacheldrahtzaun entkommen konnte. Einer der Wölfe kam nur wenige Meter an die Kinder heran, rannte dann durch den Zaun weg und verletzte sich anscheinend dabei. Um die Bürger des Ortes zu beruhigen, fügte die Zeitschrift, die über den Zwischenfall berichtete, eine Erklärung des örtlichen Umweltschutzbeauftragten hinzu, dass es keine Beweise dafür gebe, dass die Wölfe die Kinder verletzen wollten. Im ganzen Gebiet wurden Giftköder ausgelegt, um die Wölfe zu töten.
    Die oben erwähnten Ereignisse machen deutlich, dass wilde Wölfe nicht unbedingt durch die Nähe von Menschen abgeschreckt werden. Eine gefährliche Situation kann sich entwickeln, wenn die Wölfe sich öfter an Müllhalden aufhalten und sich daran gewöhnen, Menschen zu sehen, von denen sie nicht belästigt werden. Im Sommer 1978, in der Wildnis von Ontario, an der Grenze zu Manitoba, sahen Holzfäller häufig Wölfe, die furchtlos zu sein schienen.Am Morgen des 1. November ging die Camp-Köchin, eine Ojibwa-Indianerin namens Elsie Wolfe, die Suffle-Lake-Straße entlang, in der Hoffnung, ein Auto anhalten zu können, das sie in die Klinik in Red Lake mitnahm, wo sie ihren Vorrat an Medizin für ihre Epilepsie auffüllen wollte. Sie kam niemals dort an. Zehn Tage später wurden ihre Überreste von einem Jäger gefunden, der zwei Wölfe und mehrere Raben von der Stelle fortgescheucht hatte. Obwohl die Einheimischen glaubten, dass die Frau tatsächlich von den Wölfen getötet worden war, ist die offizielle Version, dass Elsie einem Epilepsieanfall erlegen ist, bevor ihr Körper aufgefressen wurde. Ein paar Jahre früher verschwand im selben Distrikt ein Pilot. Sein Flugzeug wurde ein paar Tage später gefunden, aber alles, was von dem Mann übrig geblieben war, waren ein paar abgenagte Knochen.
    Im Winter 1992/1993 erschreckte ein einsamer Wolf, der sich in der Nähe des Holzfällercamps Fort Nelson, British Columbia, aufgehalten hatte, zwei Holzfäller zu Tode. „Er zögerte überhaupt nicht und kam direkt auf mich zu“, sagte Tony Buerge. Er hatte geschrien und mit den Armen gefuchtelt, während sein Partner auf einen Baum geklettert war. Indem er ihn mit seinen schweren Stiefeln trat, hielt Tom das angreifende Tier sieben Minuten in Schach. Er warf seinen Schutzhelm nach dem Wolf, und während der an den mit Schaumstoff gefüllten Ohrenschützern zu kauen begann, nutzten die Männer die Gelegenheit und rannten zu ihrem Truck, um ein Gewehr zu holen.
    Bedingungen, die es Wölfen ermöglichen, sich an die Nähe von Menschen zu gewöhnen, gibt es besonders in Nationalparks, wo das Besucheraufkommen hoch ist. In der Nacht vom 9. August 1987 betrat ein einsamer Wolf den Whitefish-Campingplatz im Algonquin Park, Ontario, und biss in den Unterarm eines sechzehn Jahre alten Mädchens. Sie hatte am Feuer gesessen, als der Wolf, der von zwei Jungen gejagt worden war, an einer Gruppe von Kindern vorbei rannte und direkt auf sie zukam. Sie leuchtete ihm mit der Taschenlampe ins Gesicht, worauf der Wolf sie biss, dann losließ, an einem Zelt kratzte und einen Schuh fortschleppte. Die Wunde war nur oberflächlich, aber auf Anraten von Ärzten wurde das Mädchen ins Krankenhaus gebracht und mit Tollwutimpfstoff behandelt. Parkranger erschossen den Wolf noch später in der Nacht und schickten den Kadaver zum Tollwuttest ein. Er war negativ.
    Vor dem Beißzwischenfall war ein zahmer oder furchtloser Wolf öfter an der Parkstraße gesehen worden. Während der Monate Juli und August schien sich das Verhalten des Wolfes gegen die Menschen zu richten. Er lief auf Menschen, die nachts wie die Wölfe heulten, zu, sprang an Autotüren hoch oder stieß mit ihnen zusammen. Es wurde sogar berichtet, dass er am Kragen eines Mannes und den Haaren einer Frau zog. Im Jahr davor hatte sich ebenfalls ein furchtloser Wolf an den Parkstraßen aufgehalten.
    Mitte der siebziger Jahre wurde ein zahmer Wolf mit Namen „Rosie“ ziemlich berühmt, und ein Jahrzehnt früher, 1963, war ein ungewöhnlich zahmer Wolf erschossen worden. Auch er hatte keine Tollwut. Jedoch sprach keiner der früheren Berichte von einem Tier, das so unverfroren war wie der Wolf 1987, noch empfanden die menschlichen Beobachter sie als eine Bedrohung. Tatsache ist, dass der Beißzwischenfall fünfundzwanzig Jahre lang der einzige war,

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