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Mit der Liebe spielt man nicht

Titel: Mit der Liebe spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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rechtzeitig genug herausfindet, dass ihm jemand einen Streich gespielt hat, und mein Plan misslingt. Dann wird sie jedenfalls kein Theater machen. Bei den anderen wäre ich mir da nicht so sicher.“
    Ariana nickte. „Du hast recht. Sie wird ruhig abwarten, was passiert. Immerhin ist sie bereit, ihm eine faire Chance zu geben.“
    Da bog Lucian von der Straße ab und stellte den Wagen einige Hundert Meter von Galens Grundstück entfernt auf einem Waldweg ab. Es war stockdunkel, und Ariana sah ihn voller Angst an.
    „Und vergiss nicht, bloß keine Panik“, ermahnte er sie ein letztes Mal. „Alles wird gut gehen, aber wenn du die Nerven verlierst und Hilfe holst, bringst du mich in die größte Verlegenheit.“ „Dann kann ich dir nur raten, rechtzeitig wieder zurück zu sein“, gab Ariana zurück. „Ich bringe dich lieber in Verlegenheit als ins Krankenhaus.“
    „Ich finde es wirklich lieb von dir, dass du dir solche Sorgen um mich machst“, sagte Lucian mit weicher Stimme. „Und wenn dies alles vorüber ist, sehe ich keinen Grund, warum wir nicht doch einfach heiraten sollten, Ariana. Was für einen Unterschied würde das schon ausmachen? Außerdem weiß ich, dass du dich mit einem Ring am Finger mit Sicherheit viel wohler fühlen würdest.“
    „Unsinn“, wehrte sie lässig ab. „Nicht mal meine Familie drängt mich, unsere Beziehung zu legalisieren. Meine Tante und mein Bruder glauben beide nicht an die Ehe, genauso wenig wie du. Ihr habt mich überzeugt. Also mach dir darüber keine Sorgen mehr. Und jetzt geh. Und pass auf dich auf.“ Lucian sah sie einen Moment lang misstrauisch an, dann öffnete er die Wagentür und stieg aus. „Setz dich auf den Fahrersitz und lass den Schlüssel im Zündschloss stecken, falls wir schnell von hier verschwinden müssen. Und halte die Türen verschlossen, bis du mich siehst, verstanden?“
    „Verstanden.“ Ariana glitt auf den Fahrersitz hinüber, und Lucian schlug von außen die Tür zu. Sekunden später war er in der Dunkelheit verschwunden.
    Sofort war Ariana sich der Stille und Einsamkeit um sie her bewusst. Nervös blickte sie auf die Uhr. Sie wusste, dass sie das bis zu Lucians Rückkehr immer und immer wieder tun würde. Sie musste lächeln, als sie an die guten Ratschläge dachte, die ihr Bruder ihr vormittags gegeben hatte. Sie konnte tatsächlich nichts anderes tun als dasitzen und warten.
    Ohne es zu wollen, dachte sie an Lucian und seinen Vorschlag, zu heiraten. Ariana schüttelte den Kopf. Nie würde sie es zulassen, dass er ihr diesen Wunsch nur erfüllte, um ihr einen Gefallen zu tun. Er sollte sie aus Liebe heiraten wollen, und nicht als Belohnung dafür, dass sie sich ihm hingegeben hatte.
    Ihr war bewusst, welches Risiko sie damit einging. Wenn er sie nicht wirklich liebte, würde es ihn mit der Zeit langweilen, sie dazu zu überreden, ihn doch zu heiraten. Er würde schließlich ganz zufrieden sein, lediglich eine Affäre mit ihr zu haben, die ihm alle Freiheiten ließ.
    Sie wollte so gerne glauben, dass Lucian sie genauso liebte wie sie ihn. Sie wollte, dass er seine eigenen Gefühle verstand. Offenbar war Lucian es gewohnt, sich zu nehmen, was er wollte, ohne sich lange zu fragen, warum. Er wusste, dass er mit ihr zusammen sein wollte, aber wusste er auch, ob aus Liebe oder einfach aus Leidenschaft?
    In dieser Frage war sie sich selbst nicht einmal so sicher. Woher wollte sie denn wissen, dass die körperliche Anziehungskraft nicht auch bei ihr der ausschlaggebende Punkt ihrer Beziehung war?
    Wir brauchen einfach Zeit, sagte sich Ariana entschlossen, während sie in die Dunkelheit hinausblickte. Sie mussten sich besser kennenlernen, sich ihrer Gefühle sicherer werden. Und dazu gab ihnen eine Affäre die nötige Zeit. Auch wenn sie mit einer Katastrophe enden würde, falls sich eines Tages herausstellte, dass Lucian sie nicht wirklich liebte.
    Aber ihr blieb gar keine andere Wahl. Sie war das Wagnis eingegangen, sich in diesen Mann zu verlieben. Jetzt war es an ihm, seinerseits das Risiko einzugehen, sich und ihr offen einzugestehen, dass er sie liebte.
    Nervös blickte Ariana zum hundertsten Mal auf die Uhr. Die Zeit schien stillzustehen. Flüchtig dachte sie an ihre Tante. Pauline Warfield hatte keine Ahnung, dass ihre Nichte auf dem Weg zu ihr war. Lucian hatte von San Francisco aus die Zimmerreservierung vorgenommen, und Ariana fragte sich im Stillen, was ihre Tante wohl sagen würde, wenn sie erfuhr, dass diesmal nur ein Zimmer bestellt

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